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Ein faszinierender Blick auf den literarischen Umgang mit Schöpfungsfragen im Mittelalter.Stand die Idee menschlichen Schöpfertums im Mittelalter tatsächlich, wie Hans Blumenberg meinte, unter dem Verdikt einer Theologie, die streng zwischen göttlicher Schöpfermacht und menschlicher Nachahmungsfähigkeit unterschied? Oder gab es Spielräume für kreationistische Eigendynamiken? Christian Kiening geht diesen Fragen im Blick auf spezifisch prägnante Konstellationen nach. Herausgegriffen werden Texte des 12. bis 15. Jahrhunderts, die sich auf die Erschaffung der Welt beziehen und die Idee der…mehr

Produktbeschreibung
Ein faszinierender Blick auf den literarischen Umgang mit Schöpfungsfragen im Mittelalter.Stand die Idee menschlichen Schöpfertums im Mittelalter tatsächlich, wie Hans Blumenberg meinte, unter dem Verdikt einer Theologie, die streng zwischen göttlicher Schöpfermacht und menschlicher Nachahmungsfähigkeit unterschied? Oder gab es Spielräume für kreationistische Eigendynamiken? Christian Kiening geht diesen Fragen im Blick auf spezifisch prägnante Konstellationen nach. Herausgegriffen werden Texte des 12. bis 15. Jahrhunderts, die sich auf die Erschaffung der Welt beziehen und die Idee der creatio poietisch oder aisthetisch umsetzen - zum Beispiel, indem das Verhältnis zwischen dem Schöpfungsakt bzw. -bericht und dem Werk in den Fokus rückt. An kosmologisch-theologischen Traktaten, historiographisch-chronikalischen Werken und liedhaft-spekulativen Formexperimenten wird sichtbar, wie das Schöpfungsthema zum Antriebsmoment poetisch-intellektuellen Tuns wird: Sich abarbeitend an einem scheinbar übermächtigen Vorbild setzen sich die Autoren mit der scheinbaren Ohnmacht des Menschen angesichts des Göttlichen auseinander und erzeugen daraus Gefüge eigener Mächtigkeit. Das wirft ein Licht auch auf die vermeintliche Entdeckung autonomen literarischen Schöpfertums in der frühen Neuzeit.
Autorenporträt
Christian Kiening, geb. 1962, Ordinarius für Ältere deutsche Literaturwissenschaft in Zürich. Gastprofessuren in Berkeley, São Paulo, Chicago und Stanford. 2005-2017 Direktor des Nationalen Forschungsschwerpunkts »Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen« an der Universität Zürich. Seit 2018 Leiter des Zentrums für Historische Mediologie. Mitherausgeber der Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte.Veröffentlichungen u. a.: Das Mittelalter der Gegenwart (2023); zürich zum beispiel (2022); Narrative Mikroökonomien der frühen Neuzeit (2021), Fortunatus (2021), Poetik des Kalenders (2020).
Rezensionen
»Auf ansprechende Weise stellt Kienig die Kreativität mittelalterlicher Menschen dar« (Jörg Füllgrabe, wla-online.de, 03.11.2016)