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Die Inszenierung gilt als ein Gegenbegriff zum Natürlichen und gegenwärtig so beschworenen Authentischen. Sie wird pejorativ mit Blendung oder gar Manipulation gleichgesetzt, die den sachlichen Inhalten konträr gegenübersteht. Unterdessen stellt sie aber vielmehr ein Medium dar, vermittels dessen das, was auch anders sein kann, d.h. sich im steten Werden befindet, überhaupt erst an- und einsichtig zu werden vermag. Ein Bildungsgedanke, der mit diesem Problem der Inszenierung verknüpft ist, orientiert sich mit guten Gründen an der antiken Rhetorik. In Rekurs auf die aristotelische Rhetorik…mehr

Produktbeschreibung
Die Inszenierung gilt als ein Gegenbegriff zum Natürlichen und gegenwärtig so beschworenen Authentischen. Sie wird pejorativ mit Blendung oder gar Manipulation gleichgesetzt, die den sachlichen Inhalten konträr gegenübersteht. Unterdessen stellt sie aber vielmehr ein Medium dar, vermittels dessen das, was auch anders sein kann, d.h. sich im steten Werden befindet, überhaupt erst an- und einsichtig zu werden vermag. Ein Bildungsgedanke, der mit diesem Problem der Inszenierung verknüpft ist, orientiert sich mit guten Gründen an der antiken Rhetorik. In Rekurs auf die aristotelische Rhetorik weist die vorliegende Arbeit das rhetorische Ethos als Akteur - nicht Autor - von Bildungsmomenten aus, die zur Angelegenheit einer Inszenierung werden. Bildung ist demnach eine reflexive Inszenierung der Selbst-, Sozial- und Weltverhältnisse, die eine andere Sicht auf die Dinge erlaubt, Situationen differenziert zur Darstellung bringt, Handeln als Vollzug des Verstehens begreift und sich dem Gedanken der Selbstgestaltung in sozialen Gefügen verpflichtet. Die rhetorische Inszenierung des Ethos proklamiert Bildung nicht als einen innerlichen, introspektiven Prozess, sondern bindet sie an Selbstäußerlichkeit und Öffentlichkeit.
Autorenporträt
Maren Schüll, Studium der Pädagogik und Kunstpädagogik; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft der Universität Würzburg; Promotion zum Dr. phil. mit der vorliegenden Arbeit.