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Auf der Suche nach der alten Seele Georgiens - eine Zeitreise von der Tradition in die ModerneGeorgien ist kein großes Land, aber groß in der Vielfalt geschichtlicher Zeiten, geografischer Regionen, anstrengender Wege und gastfreundlicher Menschen wie ein kleiner Kontinent. Seine Seele offenbart sich in den Gesichtern der Menschen, in der Schönheit und Großartigkeit der Landschaft und Architektur, in der sprichwörtlichen Gastfreundschaft, dem Gottvertrauen des Volkes und seiner alten Kultur im Wandel zum modernen Staat am Rande Europas. Entlang des Weges der heiligen Nino und an ihren…mehr

Produktbeschreibung
Auf der Suche nach der alten Seele Georgiens - eine Zeitreise von der Tradition in die ModerneGeorgien ist kein großes Land, aber groß in der Vielfalt geschichtlicher Zeiten, geografischer Regionen, anstrengender Wege und gastfreundlicher Menschen wie ein kleiner Kontinent. Seine Seele offenbart sich in den Gesichtern der Menschen, in der Schönheit und Großartigkeit der Landschaft und Architektur, in der sprichwörtlichen Gastfreundschaft, dem Gottvertrauen des Volkes und seiner alten Kultur im Wandel zum modernen Staat am Rande Europas. Entlang des Weges der heiligen Nino und an ihren Wirkungsstätten als Missionarin des Christentums hat der Fotograf Wolfgang Korall diese Seele in seinen Bildern vom Leben der Menschen eingefangen. Seine fotografische Suche führte ihn dabei in den Großen und den Kleinen Kaukasus, in die Tiefebene der antiken Kolchis, in das Kernland Kartlien mit Tbilissi und Mzcheta und in die Weinregion Kachetien.Seit seiner Jugend durch Reisen und Freundschaften mit Georgien verbunden und inspiriert von den Bildern des Malers Niko Pirosmani, gelingen Wolfgang Korall sensible Fotografien der kraftvollen georgischen Seele.
Autorenporträt
Wolfgang Korall studierte Physik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und arbeitete als Diplom-Physiker bei Carl Zeiss. Nach einem Fotografie-Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig mit Diplomabschluss ist er seit 1981 freiberuflicher Fotograf. 1991 erschien sein Bildband »Swanetien - Abschied von der Zeit«. Er ist Mitglied der Fotografenagentur VISUM in Hamburg und lebt in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.2018

NEUE BÜCHER FÜR DIE REISE

Wolfgang Korall war angehender Physiker und Fotograf in Jena, als er dort georgische Gaststudenten kennenlernte und sich mit einem von ihnen so gut anfreundete, dass der ihm eine der begehrten Einladungen in sein Heimatland verschaffte. Kein großer Zufall eigentlich, schließlich war Jena zu DDR-Zeiten ein Zentrum für akademische Kontakte nach Georgien, jahrelang erschien dort eine eigene Zeitschrift zu Kaukasusstudien, und nicht zuletzt entstanden in Jena zahlreiche Übersetzungen georgischer Klassiker ins Deutsche.

Es blieb nicht bei dem einen, 1979 unternommenen Besuch Koralls, und es blieb auch nicht bei Tiflis - der Fotograf bereiste, begleitet von einheimischen Freunden, im Lauf der Jahre weite Teile des Landes, darunter auch das damals geradezu abgeriegelte, archaische Swanetien. Was er sah, nahm er mit einer offenbar äußerst robusten Kamera auf, die ihm, als ihm bei einer Feier einmal ein Messer bedrohlich dicht an den Bauch gehalten wurde, als Schlagwerkzeug diente (den danach eigentlich anberaumten Zweikampf konnten seine georgischen Freunde noch abwenden). Die Bilder aber, die auf diesen Reisen entstanden, sind mitunter von einer ganz unrobusten Zartheit, und wenn man ein gemeinsames ästhetisches Ziel darin entdecken wollte, dann das, die Landschaft und ihre Bewohner zum Leuchten zu bringen. Korall vermied dabei das Offensichtliche, die leichte fotografische Beute, wenn etwa ein berühmtes Höhlenkloster in Südgeorgien gerade nicht in all seinen steinernen Zugängen dargeboten wird, sondern aus großem Abstand und über einen sanften Hang hinweg, ganz so, als solle der Betrachter die letzten Schritte eben selbst gehen. Landschaften zeigen sich in Koralls Perspektive oft genug als zwar durchaus zugänglich und offen, nie aber als wohlfeil und rasch durchschaubar, ganz so, als sprächen noch die Bilder von der Mühsal und den Gefahren, die Korall dafür auf sich genommen hat und die ihn tatsächlich leicht das Leben hätten kosten können, wie er berichtet.

1991 erschien sein Bildband über Swanetien, nun ist, nach langen Vorarbeiten, ein weiteres Fotobuch herausgekommen, in dem Korall erklärtermaßen den Orten nachspürt, die mit der Heiligen Nino verbunden sind, jener Frau, die Georgien mit einem Kreuz aus Weinreben in der Hand bereits im 4. Jahrhundert das Christentum gebracht hat. Korall geht inhaltlich weit über diesen Ansatz hinaus, was der Geschlossenheit dieses Buchs keinen Abbruch tut. Mit einer sichtbaren Vorliebe für Berge, wenn nicht gar für Gebirge, geht Korall dem Zusammenwirken von Mensch und Natur nach, wenn es darum geht, eine Landschaft zu formen. Und er registriert, wie sich der Beitrag des Menschen dazu in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat.

Georgien ist zurzeit ein weithin beliebtes Reiseziel, deutsche Reisebüros bieten unkompliziert zu buchende Wandertouren durch Swanetien an, und manche Touristen sehen in der Hauptstadt Tiflis gar eine Art neues Prag. Auch der Georgienschwerpunkt der Frankfurter Buchmesse wirft seine Schatten voraus. Koralls Bildband aber zeigt, dass es Zeit braucht, sich dem Land und seiner Kultur tatsächlich zu nähern. Aber auch, wie reich der Lohn dafür ist.

spre.

Wolfgang Korall: "Die Seele Georgiens". Mitteldeutscher Verlag, 128 Seiten, 40 Euro

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