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Was die Religion dem Gläubigen bereithält, muss dem Atheisten nicht verwehrt sein. Werte, Spiritualität und Trost gibt es auch jenseits von Gott. Ein Buch, das den Nerv der Zeit trifft und all jenen, die nicht glauben möchten oder können, neue Wege eröffnet.

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Produktbeschreibung
Was die Religion dem Gläubigen bereithält, muss dem Atheisten nicht verwehrt sein. Werte, Spiritualität und Trost gibt es auch jenseits von Gott. Ein Buch, das den Nerv der Zeit trifft und all jenen, die nicht glauben möchten oder können, neue Wege eröffnet.

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Autorenporträt
André Comte-Sponville wurde 1952 in Paris geboren. Der ehemalige Professor für Philosophie an der Sorbonne widmet sich seit 1998 ausschließlich dem Schreiben. Mit dem internationalen Bestseller >Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben< begründete er eine neue Welle, die >Philosophie für alle<, die den Philosophiemarkt aufblühen ließ. Weitere große Erfolge waren >Woran glaubt ein Atheist?< und >Glück ist das Ziel, Philosophie der Weg<. André Comte-Sponville lebt in Paris.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.09.2008

Ewigkeit ist jetzt
Die Apologie eines „gläubigen Atheismus”
Es gibt Wörter, die das Missverständnis geradezu provozieren, und als solche eignen sie sich hervorragend zum spielerischen Ausloten eines ganzen Bedeutungsspektrums. „Glauben” ist eines dieser Wörter, die sich auf Banales wie Sublimes beziehen können, und Luther wusste offenbar um diese Eigenschaft, als er lakonisch feststellte: „Ich glaube, dass ich nicht glauben kann.” Wie jedes Paradox, so hat auch dieses einen schlüssigen Kern, nämlich den der Rechtfertigungslehre. Schwieriger wird es jedoch, wenn es um die Verneinung des Wortes geht und der Atheismus selbst zur Glaubensfrage erhoben wird: Die vor einigen Jahren auch auf Deutsch erschienen Streitgespräche des Mailänder Kardinals Carlo Maria Martini mit Umberto Eco standen unter der Frage „Woran glaubt, wer nicht glaubt?”, und der Philosoph Herbert Schnädelbach bezeichnete sich unlängst als jemanden, der zwar eine Vorstellung davon habe, was Glauben sei, selbst aber nicht glauben könne und insofern ein „frommer Atheist” sei.
Nun erscheint unter dem Titel „Woran glaubt ein Atheist?” die Übersetzung eines Buches des französischen Philosophen André Comte-Sponville, der dem deutschen Publikum durch seine vor etwa zehn Jahren erschienene „Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben” bekannt ist. Seine Auseinandersetzung mit der Religion und seine Gedanken über die Möglichkeit von Spiritualität ohne Gott unterscheiden sich wohltuend von der Häme eines Richard Dawkins oder der Polemik eines Michel Onfray, bei denen Religion mit Obskurantismus gleichgesetzt wird.
Nach der Lektüre stellt sich indes die Frage, welcher Vorwurf an die Religionen und ihre Vertreter schwerer wiegt: derjenige des Obskurantismus und des Fanatismus oder derjenige, schlicht und ergreifend überflüssig zu sein. Letzteres ist die Quintessenz aus Comte-Sponvilles Buch, der das Christentum, das ihn geprägt hat, um seine Spiritualität beerben will, gleichzeitig jedoch die fides quae, also die Glaubensinhalte, für Überreste eines vormodernen und unreflektierten Menschen- und Gottesbildes hält.
Erstaunlich ist, dass der Autor, der im ersten Kapitel eine Klärung des Religionsbegriffs auf dem Stand aktueller religionswissenschaftlicher und theologischer Forschung vornimmt, religiösen Glauben letztlich dann doch als eine Art Überbau zu moralischen Überzeugungen darstellt, auf den verzichten könne, wer die Freiheit des Geistes höher schätzt als die Freiheit des Glaubens. Und wenn Comte-Sponville unter Bezug auf den französischen Frühaufklärer Pierre Bayle feststellt, dass ein Atheist sehr wohl moralisch handeln könne, wohingegen die Erfahrung zeige, dass überzeugte Christen keinesfalls gegen moralische Verfehlungen gefeit sind, und dass Religionsfreiheit – und zwar im Sinne einer Freiheit von der Religion – das höchste Gut sei, wird deutlich, wie sehr seine Religionskritik durch die französischen Debatten, ja Kämpfe um die Trennung von Kirche und Staat geprägt sind. Deren Resultat sei der Laizismus und dieser „das kostbarste Erbe der Aufklärung”.
Spätestens hier zeigen sich indes auch Probleme der Übersetzung, denn im französischen Originaltext ist nicht von „laïcisme”, sondern von „laïcité” die Rede: Bezeichnet Letztere den Verzicht der Religionsgemeinschaft auf politische Herrschaft – eine in den christlichen Kirchen, nicht zuletzt aufgrund des berühmten Jesus-Wortes aus dem Matthäusevangelium („Gebt dem Kaiser…”) weitestgehend unumstrittene Haltung –, ist mit Ersterem ein radikales Bekämpfen jeglicher Relevanz religiöser Überzeugungen gemeint, mithin eine Haltung, welche Comte-Sponville sich keinesfalls zu eigen macht. Ihm geht es stattdessen darum, den Reichtum spiritueller Erfahrungen aus dem christlichen Kontext zu lösen und als einen rein diesseitigen Erfahrungsraum zu erschließen.
Das Kreuz mit der Spiritualität liegt offenbar darin, dass man sie nicht aus der Sprache ihrer Herkunft lösen kann, ohne sich in sprachlichen Spitzfindigkeiten zu verlieren: Das Bekenntnis sei das, was vom Glauben bleibt, wenn man ihn verloren hat, heißt es in der deutschen Übersetzung, welche unterstellt, dass dem französischen Wort „fidélité” (also einer linguistischen Dublette zum Wort „foi” mit der gemeinsamen lateinischen Wurzel „fides”) das deutsche Wort „Bekenntnis” entspreche – wobei es sicherlich näherläge, hier den Begriff der Treue zu berücksichtigen.
Einige Seiten später bekommt das „ Bekenntnis” das notwendige Objekt, nämlich Vernunft, Geist und Wissen – und es zeigt sich, dass dieses „Bekenntnis” mit dem Wagnis des Glaubens nichts, mit der Selbstvergewisserung des Intellektuellen aber sehr viel zu tun hat. Dementsprechend enttäuschend fällt die Antwort auf die Frage aus, welche der Untertitel des Buches nahelegt, wie nämlich eine Spiritualität ohne Gott aussehen kann: Spiritualität, erfahren wir, sei „das Leben des Geistes”, und der Geist – gut cartesianisch – „ein denkendes Ding”, dem Comte-Sponville über das Denken hinaus das Lieben oder Nicht-Lieben, das Betrachten, Erinnern, Spotten oder Scherzen zugesteht. Was diese Spiritualität von der Religion unterscheide (wobei suggeriert wird, dass beide einander ausschließen), sei die Tatsache, dass die Metaphysik (wobei diese mit Religion identifiziert wird) die Offenheit des Geistes theoretisch erfassen möchte, während Spiritualität darin bestehe, sie „zu erfahren, zu praktizieren, zu leben”, kurz: eine rein diesseitige Dimension habe.
Begriffe wie Religion, Metaphysik, Bekenntnis oder Glaube, ja Kommunion werden in der Tat immer so benutzt, dass sie in ein binäres Schema eingepasst werden können – mit dem Ziel, die Diesseitigkeit gegen trübe Versprechungen auf ein tröstendes Jenseits zu verteidigen: Das Credo des Atheismus, wie Comte-Sponville ihn predigt, lautet am Ende des ersten Kapitels „Wir sollten nicht auf die Erlösung warten, um Menschen zu sein”, und am Ende des Buches „Wir sind schon im Paradies: Ewigkeit ist jetzt”.
Das Kernstück indes, das zweite Kapitel, das auf keine geringere Frage zu antworten versucht als die, ob es Gott gibt, begnügt sich mit der Verteidigung des Rechtes, nicht an ihn zu glauben. Die dreiunddreißig Lebensjahre Jesu betrachtet Comte-Sponville mit Bewunderung und Ehrfurcht; die drei Tage von der Kreuzigung bis zur Auferstehung scheinen ihm jedoch der Grund für Selbsttäuschung und Flucht in das Dogma zu sein. Auf dem Altar absurder Heilsversprechungen opfere das religiöse Dogma die jesuanische Ethik, deren Bedeutung der Autor nicht müde wird zu betonen; dieses Lob der Person Jesu bei Ablehnung des kerygmatischen Christus ist als Antwort auf die vielversprechende Frage des Titels vielleicht deshalb so ernüchternd, weil es strukturell nicht über die Leben-Jesu-Forschung eines Ernest Renan hinauswächst und weil die Argumentation wie ein Nachhutgefecht der Debatten um den französischen Klerikalismus geführt wird.
Vielleicht könnte die Auseinandersetzung mit Luthers Rechtfertigungslehre André Comte-Sponville zeigen, dass Christentum nicht bedeutet, auf die Erlösung zu warten. Und vielleicht könnte die Beschäftigung mit Martin Buber seine Kritik an der Einsamkeit des durch die jüdisch-christlich-okzidentale Tradition geprägten Individuums relativieren. Die Stärke seines Buches besteht zweifellos in dem Plädoyer für eine Emanzipation von religiöser Bevormundung, seine Schwäche jedoch darin, dass religiöse Emanzipation auf das permanente Streben danach reduziert wird, dass alles gleich gültig wird: „Dann fehlt nichts mehr, alles ist da, alles ist wahr, alles ist ewig, alles ist absolut”, schreibt Comte-Sponville . Zuvor betont er, dass die Stärke der Religionen auf unserer Schwäche beruhe – da hat er wohl recht; aber ohne die Auseinandersetzung mit dem Römerbrief bleibt seine These, dass es der Atheismus sei, der die Menschen stark mache, eher schwach: Dort erinnert der Jude Paulus die Gemeinde in Rom daran, dass der Glaubende davon befreit ist, Garant seiner selbst sein und werden zu müssen. CLEMENS KLÜNEMANN
ANDRÉ COMTE-SPONVILLE: Woran glaubt ein Atheist? Spiritualität ohne Gott. Aus dem Französischen übersetzt von Brigitte Große. Diogenes Verlag, Zürich 2008. 224 Seiten, 18,90 Euro.
Was vom G1auben bleibt, wenn man ihn verloren hat
Wir sollten nicht auf die Erlösung warten, um Menschen zu sein
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass ein Wort wie "Glauben" Missverständnisse zu provozieren imstande ist, weiß Clemens Klünemann ganz genau. Wenn Andre Comte-Sponville hier "ohne Häme" ausholt, Spiritualität ohne Gott zu denken, spitzt der Rezensent also die Ohren. Leider muss er feststellen, dass der Autor die Lücke, die die Quintessenz seines Buches hinterlässt, der Glaube sei überflüssig wie ein Kropf, da die Freiheit des Geistes mehr wiege, als die Freiheit des religiösen Glaubens, nicht wirklich füllen kann. Die im Buch zu findende Antwort auf die Frage, wie eine Spiritualität ohne Gott aussehen könnte, erscheint Klünemann jedenfalls unbefriedigend. Als rein diesseitiges Phänomen möchte er sie sich dann doch nicht vorstellen müssen. Für Klünemann steht am Ende fest: Stark ist der Band in seinem Aufruf zu religiöser Emanzipation, schwach dagegen, weil er diese begreift als Streben nach umfassender Indifferenz.

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