Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 2,95 €
  • Gebundenes Buch

Der 13-jährige Muchoki und seine jüngere Schwester Jata leben in einem kleinen kenianischen Dorf, gehen zur Schule und spielen mit Freunden Fußball. Doch dann wird bei einem plötzlichen Bürgerkriegsausbruch ihr Vater getötet und ihr Zuhause zerstört. Aufnahme finden die Geschwister und ihre todkranke Mutter in einem überfüllten Flüchtlingslager. Und so wagen die beiden Kinder den langen Weg zu ihren einzigen lebenden Verwandten, 200 km zu Fuß durch die Wildnis. Ein Marsch voller Hoffnung und Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.

Produktbeschreibung
Der 13-jährige Muchoki und seine jüngere Schwester Jata leben in einem kleinen kenianischen Dorf, gehen zur Schule und spielen mit Freunden Fußball. Doch dann wird bei einem plötzlichen Bürgerkriegsausbruch ihr Vater getötet und ihr Zuhause zerstört. Aufnahme finden die Geschwister und ihre todkranke Mutter in einem überfüllten Flüchtlingslager. Und so wagen die beiden Kinder den langen Weg zu ihren einzigen lebenden Verwandten, 200 km zu Fuß durch die Wildnis. Ein Marsch voller Hoffnung und Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.
Autorenporträt
Walters, Eric
Eric Walters ist ein vielfach ausgezeichneter kanadischer Autor und besitzt die Ehrendoktorwürde. Er engagiert sich vor allem für Waisenkinder in Kenia und verbringt dort jeden Sommer in einem Waisenhaus. Für dieses Buch hat er selbst den 200 km weiten Weg durch das Land auf sich genommen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Regina Riepe ist begeistert von Eric Walters Jugendbuch über zwei Geschwister auf der Flucht vor dem schrecklichen Bürgerkrieg in ihrer Heimat Kenia. Dass die Lage vor Ort komplex ist, erfährt Riepe hier sehr authentisch, da der Autor für sein Buch eine Website erstellt hat, auf der Fotos und Videos aus der Region zu sehen sind. Berührt hat sie die Geschichte, da sie zeigt, wie man trotz widriger Umstände menschlich und hoffnungsvoll bleiben kann. In den jungen Figuren im Buch sieht Riepe beeindruckende Persönlichkeiten. Dass ihre beschwerliche, für den Leser spannende Flucht zu den Großeltern letztlich gelingt, erfüllt die Rezensentin mit Erleichterung. Ein Buch über Freundschaft und Geschwistersolidarität und ein Blick auf eine andere Welt, meint Riepe.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.06.2016

Das Böse packt die Menschen
Zwei Geschwister im Bürgerkrieg in Kenia
Es gibt Abenteuer, die möchte man gar nicht erleben. Als sich Muchoki mit seiner kleinen Schwester Jata auf den Weg macht, um die Großeltern zu suchen, hat er schon viel erlebt, zu viel für einen vierzehnjährigen Jungen. Sein Zuhause wurde im Bürgerkrieg völlig zerstört, der Vater kam bei dem Versuch um, die Familie zu schützen. Rund um die Wahlen 2007/2008 in Kenia wurden die verschiedenen Bevölkerungsgruppen von skrupellosen Anführern aufgehetzt. Früher lebte man als Nachbarn zusammen, Kikuyu mit Luo, Kalenijn, Massai oder Kamba. Jetzt brachte ein gewalttätiger Mob die jeweils andere Volksgruppe um, zündete Häuser und Läden an, plünderte. Warum nur? Wie soll man danach wieder Vertrauen fassen? „Das Böse hat die Menschen gepackt“, versucht Muchoki das Geschehen seiner siebenjährigen Schwester zu erklären. Doch auch er weiß keine Antwort auf ihre Frage, wo Gott war, als eine Kirche voller Menschen angezündet wurde, nur weil sie der „falschen“ Volksgruppe angehörten.
  Eine erste Zuflucht fanden Kinder und Mutter in einem völlig überfüllten Flüchtlingslager. Zurück nach Hause können sie nicht mehr. Muchoki übernimmt die Verantwortung für die kranke Mutter und für Jata, holt Wasser, sammelt Holz, sorgt für Essen. Als die Mutter an Malaria stirbt, droht den Kindern die Einweisung ins Waisenhaus – Jata in eines für Mädchen, Muchoki in ein Jungenheim. Auch noch seine Schwester zu verlieren, das würde Muchoki nicht ertragen! Und so machen sich die Geschwister auf den Weg zu den Großeltern, die sie allerdings nie kennengelernt haben. Unglaubliche 150 Kilometer in sechs Tagen laufen sie alleine durch Kenia. Sie müssen sich in einsamen Gegenden gegen Löwen wehren und die Großstadt Nairobi durchqueren, in der immer noch Aufstände lodern. Hilfe und Unterstützung erfahren sie dabei von den unterschiedlichsten Menschen, die ihnen Mut zusprechen, ihr weniges Essen mit ihnen teilen, ihnen den Weg zeigen. Die Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe tritt in den Hintergrund, nicht alle „anderen“ sind Banditen, die Menschlichkeit zählt. Der Schluss des Buches ist berührend. Am Ende der Reise erfüllt sich die Hoffnung der Kinder, sie finden ein Zuhause im Heimatort der Mutter, bei den Großeltern.
  Muchoki und Jata sind beeindruckende Persönlichkeiten, großer Bruder und kleine Schwester, die aufeinander achten und füreinander sorgen. Trotz des erlebten Schreckens in diesen Zeiten der Unsicherheit und Angst gelingt es ihnen immer wieder, Vertrauen zu haben, großzügig und hilfsbereit auf andere zu zugehen. Neben den wirklich spannend beschriebenen Abenteuern eröffnet diese bewegende Geschichte über Freundschaft und Geschwistersolidarität den Blick in eine andere Welt, nach Kenia.
  Klug hat der Autor Eric Walters viele Informationen nicht in seiner gut geschriebenen Erzählung untergebracht, das hätte die Handlung leicht gesprengt und überfrachtet. Es gibt eine spezielle Internetseite www.walkinghome-buch.de, voller Fotos, Videos und Hintergrundinformationen in englischer Sprache, und Hinweise darauf als Symbole im Text. Gemeinsam mit kenianischen und kanadischen Jugendlichen ist der Autor dazu die Strecke abgelaufen, die seine beiden (fiktiven) Romanfiguren zurückgelegt haben, um authentisch erzählen zu können. Eine fantastische Idee, die neugierigen Lesern bei uns ermöglicht, Bilder aus einem Flüchtlingslager, einer kenianischen Kleinstadt oder einer Landstraße zu sehen und sich über die Ursachen von Gewalt zu informieren, die oft einfach als „Stammeskriege“ bezeichnet werden und doch viel komplexer sind. (ab 12 Jahre)
REGINA RIEPE
  
Eric Walters: Walking home – Der lange Weg nach Hause. Aus dem Englischen von Annika Loose. Knesebeck 2016. 288 Seiten, 16,95 Euro.
Eine bewegende
Geschichte über Freundschaft
und Solidarität
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr