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7 Kundenbewertungen

Für die kniffligsten Fälle braucht man beste Freunde Sanibonani! Auch wenn es in Thabos afrikanischem Örtchen noch nie einen Kriminalfall gab: Er will Privatdetektiv werden - und Gentleman natürlich! Doch dann ruft Miss Agatha an, und Thabos Hilfe wird dringend benötigt. Zusammen mit seinen Freunden Emma und Sifiso macht er sich auf die Suche nach dem Nashorn-Mörder. Voller Zuneigung und mit Witz und frischem Humor verpackt Kirsten Boie afrikanische Realitäten in großen Lesespaß. Ein gewitzter kleiner Ermittler mit Kultpotenzial. Die moderne afrikanische Variante von Emil und die Detektive.

Produktbeschreibung
Für die kniffligsten Fälle braucht man beste Freunde Sanibonani! Auch wenn es in Thabos afrikanischem Örtchen noch nie einen Kriminalfall gab: Er will Privatdetektiv werden - und Gentleman natürlich! Doch dann ruft Miss Agatha an, und Thabos Hilfe wird dringend benötigt. Zusammen mit seinen Freunden Emma und Sifiso macht er sich auf die Suche nach dem Nashorn-Mörder. Voller Zuneigung und mit Witz und frischem Humor verpackt Kirsten Boie afrikanische Realitäten in großen Lesespaß. Ein gewitzter kleiner Ermittler mit Kultpotenzial. Die moderne afrikanische Variante von Emil und die Detektive.
Autorenporträt
Kirsten Boie ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis und das Bundesverdienstkreuz.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Schön, dass Kirsten Boie mit ihrer Detektiv-Geschichte um den kleinen Thabo ein Buch über Afrika geschrieben hat, dass ganz ohne Betroffenheitshaltung auskommt, freut sich Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel. Und so liest sie gespannt die Geschichte um den kleinen Aids-Waisen Thabo, der mit seinen Freunden Wilderern hinterherschnüffelt, die ein Nashorn getötet haben sollen. Schon jetzt freut sich die Kritikerin auf weitere Fälle der kleinen Detektive.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.04.2016

JUGEND– UND HÖRBUCH
Tod im Safari-Park
Kirsten Boies Held ist Detektiv & Gentleman
Wenn europäische Autoren aus sicherer Entfernung Geschichten über Afrika schreiben, ist man immer erst einmal skeptisch. Allzu oft trifft man dabei auf
eine unangemessene Betroffenheit und wohlfeile Mitleidshaltung. Eine „Form von geistigem Kolonialismus“ nannte Kirsten Boie dies in einem Interview (SZ vom 3. März).
  Dass sie sich trotzdem entschlossen hat, Geschichten für Kinder zu schreiben, die in Afrika spielen, liegt an ihrer Erfahrung, dass es in den meisten afrikanischen Ländern an Kinderbüchern mangelt. So lässt sie ihr neues Buch „Thabo – Detektiv & Gentleman“ in Swasiland spielen, ein Land, das sie durch viele Reisen und durch ihre Unterstützung eines Hilfsprojekts für Aids-Waisen sehr gut kennt. „Durch die vielen Erlebnisse, die ich hatte, wollte ich einfach ein lustiges Kinderbuch schreiben, denn eigentlich gibt es über Afrika nur Problembücher“, sagt Kirsten Boie.
  Es geht um Thabo. Er hat seine Eltern durch Aids verloren, aber er hatte Glück, denn sein Onkel Vusi, der als Ranger in einem Safaripark angestellt ist, hat ihn aufgenommen, und Thabo darf ihm bei der Arbeit helfen, bei den Safari-Touren, die er durchführt. Und dann ist da noch die alte Miss Agatha, die in ihrer Lodge neben dem Touristen-Hotel „Lion Lodge“ lebt, das früher einmal ihr gehört hatte. Sie kümmert sich liebevoll um ihn und hat ihm sogar ein Handy für Notfälle geschenkt.
  Zusammen mit ihr schaut Thabo manchmal Agatha-Christie-Filme an, die seine Leidenschaft für Detektive und Gentlemen geweckt haben – und auch den witzigen Erzählton bestimmen, in dem er von seinen Erlebnissen erzählt. So wendet er sich an seine Leser mit der Anrede: „Meine Damen, meine Herren“ und erzählt ihnen seine Geschichte ganz aus seiner noch sehr kindlichen Sicht heraus. Diese Nähe zu ihren Helden ist eine der Stärken Kirsten Boies und das Geheimnis ihres großen Erfolgs bei den Kindern.
  Thabos bester Freund Sifiso hat es weniger gut getroffen. Nach dem Aids-Tod seiner Eltern muss er ganz allein für seine beiden jüngeren Geschwister Pilot und Lemonade sorgen. Wie Thabo träumt er davon, ein Detektiv zu werden, aber bisher ist in ihrer abgelegenen Berggegend nie etwas Kriminelles passiert.
  Doch das ändert sich, als Onkel Vusi und Thabo im Park ein Nashorn-Baby finden, das neben seiner toten Mutter steht, die wegen ihres kostbaren Horns getötet wurde. Jetzt haben die Kinder ihren ersten Kriminalfall. Zusammen mit Emma, Miss Agathas Enkelin, die gerade für die Ferien aus ihrem Internat in England angereist ist, nehmen sie die Ermittlungen auf. Und als ausgerechnet Onkel Vusi verdächtigt wird, mit den Wilderern unter einer Decke zu stecken, gibt es kein Halten mehr für Thabo, Sifiso und Emma, und ein atemberaubender Krimi beginnt.
  Sie geben ein souveränes kleines Team ab, die beiden schwarzen Jungs und das Mädchen aus der weißen Oberschicht. Weitere Abenteuer der drei Detektive sind geplant. (Ab 10 Jahren.)
HILDE ELISABETH MENZEL
Sehr inspirierend:
Agatha-Christie-Filme
in Swasiland
  
  
  
  
Kirsten Boie: Thabo: Detektiv & Gentleman – Der Nashorn-Fall. Oetinger Verlag, Hamburg 2016.
304 Seiten, 12,99 Euro. E-Book 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2016

Maismehl und Männerschuhe

Kirsten Boie beginnt eine Serie von Kinderkrimis, die in Afrika spielen - und uns Afrika nahebringen

Von Eva-Maria Magel

Ja, es gibt eine Leiche in diesem Krimi. Obwohl er für Kinder geschrieben ist. Das "nur" erübrigt sich, erst recht beim Anblick des klagenden Babys, das neben der Leiche seiner Mutter steht: Es ist eine Nashornkuh, die sterben musste, weil ein geldgieriger Verbrecher ihr die Hörner abgeschnitten hatte und sie verbluten ließ. Das Kalb muss in ein Nashornwaisenhaus transportiert werden (das es wirklich gibt). Für die anderen Waisen, die in Thabos Erzählung vorkommen, gibt es kein Waisenhaus. In Swasiland hat fast die Hälfte der Kinder ihre Eltern durch Aids verloren.

Das erzählt Thabo nicht, der bei seinem Onkel Vusi, einem Ranger, im Lion Park aufwächst. Die Leser ahnen es aber bald. Und sie erfahren noch viel mehr. Wann es sinnvoll ist, Löwen und Schlangen auszuweichen. Dass in Swasiland Gewitter kein Spaziergang sind. Und dass es Kinder gibt, die, so fröhlich und optimistisch wie nur Kinder es können, ein Schicksal tragen, das so schwer ist wie der Sack Maismehl, den Thabos Freund Sifiso stemmt und so viel zu groß wie das alte Paar Männerschuhe, das dessen kleiner Bruder Pilot findet.

Der "Nashorn-Fall", den Thabo aufklären muss, ist nur ein Teil, wenn auch der bestimmende in Kirsten Boies Kinderkrimi, der Nummer eins einer ganzen Serie um "Thabo, Detektiv und Gentleman" sein soll. Denn schrecklicherweise wird Onkel Vusi, der Freund und Beschützer der Tiere, verdächtigt, selbst der Wilderer zu sein. Das ist Thabos Chance: sollte es mit der Karriere als Gentleman nicht klappen, klärt er seine Leser auf, könnte er durchaus Privatdetektiv werden. Selbstredend gibt Boie ihrem Thabo eine gewählte ernsthafte und dadurch charmant komische Sprache, wie sie charakteristisch ist für manches strebsame afrikanische Schulkind. Und gerade dieser leicht fremde Ton bringt ihn uns nahe.

Vor knapp drei Jahren hat Boie nach Jahren mit dem Hilfsprojekt Mobidik ein Buch verfasst, so herzzerreißend traurig wie sein Titel: "Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen". Nun hat sie, voller Zuneigung, aber auch mit frischem Humor, einen anderen Weg gefunden, über Swasiland und seine Kinder zu erzählen, die sie so gut kennt und seit kurzem mit ihrer eigenen Möwenweg-Stiftung unterstützt: Da sind die Farben leuchtend, und es ist Raum für das, was Boie, meist sehr subtil, vermitteln will. Mit wundervollen wechselnden Vignetten und einem afrikanisch inspirierten Einband hat Maja Bohn dem Gesicht gegeben.

So verschmerzt man auch ein paar sehr betulich ausschweifende Passagen. Denn bei all den kleinen und großen Botschaften vergisst Boie nicht, einen für Kinder hoch spannenden, aber nicht zu gruseligen Krimi voranzutreiben, dessen Humor und Tempo doch viel gemeinsam haben mit der von ihr so oft zitierten Miss Marple. Wer hinten die "schwierigen Wörter", also die Vokabeln in siSwati, die Boie reichlich einfügt, nachschlägt, stößt auf ihre "Nachbemerkung", die kurz erklärt, warum in diesem Buch keine Eltern vorkommen. Thabo hat auch keine - aber die Lizenz zum Wiederkommen. Sein Zweitname ist übrigens Sonnyboy.

Kirsten Boie: "Thabo, Detektiv und Gentleman. Der Nashorn-Fall".

Oetinger-Verlag, Hamburg 2016. 304 S., geb., 12,99 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Mehr als überzeugend nutzt Kirsten Boie das Genre des Kriminalromans, um einerseits den Leserinnen und Lesern einen Teil Afrikas mit all seiner (Natur-) Schönheit vorzustellen, anderseits auch den Schutz der Natur in den Mittelpunkt zu stellen." Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Naturbuch-Tipp März 2016