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"Der Chronist der Winde" hat Afrika aus der Perspektive eines Straßenkindes beschrieben. "Das Auge des Leoparden" erzählt von den Erfahrungen eines erwachsenen Mannes auf diesem faszinierenden und fremden Kontinent.
Eigentlich hatte der junge Mann nur eine kurze Reise nach Afrika machen wollen, aber dann war er neunzehn Jahre geblieben. Statt in Uppsala sein Jurastudium zu beenden, verfolgt er in Lusaka ehrgeizige Reformpläne. Doch schließlich rät ihm der Mann, den er für seinen einzigen schwarzen Freund hält, für immer fortzugehen.
Das Auge des Leoparden ist ein spannender und
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Produktbeschreibung
"Der Chronist der Winde" hat Afrika aus der Perspektive eines Straßenkindes beschrieben. "Das Auge des Leoparden" erzählt von den Erfahrungen eines erwachsenen Mannes auf diesem faszinierenden und fremden Kontinent.
Eigentlich hatte der junge Mann nur eine kurze Reise nach Afrika machen wollen, aber dann war er neunzehn Jahre geblieben.
Statt in Uppsala sein Jurastudium zu beenden, verfolgt er in Lusaka ehrgeizige Reformpläne. Doch schließlich rät ihm der Mann, den er für seinen einzigen schwarzen Freund hält, für immer fortzugehen.

Das Auge des Leoparden ist ein spannender und nachdenklich stimmender Roman über jenen fremden und exotisch reizvollen Kontinent, der uns von "Jenseits von Afrika" bis "Nirgendwo in Afrika" verzaubert hat.
Henning Mankells persönlicher Erfahrung verdanken wir erneut ein mitreißendes Buch.

Autorenporträt
Henning Mankell (1948 - 2015) lebte als Schriftsteller und Theaterregisseur in Schweden und Maputo (Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind internationale Bestseller. Zuletzt erschienen bei Zsolnay Treibsand (Was es heißt, ein Mensch zu sein, 2015), die Neuausgabe von Die italienischen Schuhe (Roman, 2016), Die schwedischen Gummistiefel (Roman, 2016) und die frühen Romane Der Sandmaler (2017), Der Sprengmeister (2018) und Der Verrückte (2021).

Paul Berf, 1963 in Frechen bei Köln geboren, studierte Skandinavistik. Er übersetzte u. a. Henning Mankell, Kjell Westö und Selma Lagerlöf. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Um von diesem Roman fasziniert zu werden, muss man seine Form völlig übersehen oder sie im Gegenteil bewundern wie das Ineinandergreifen eines Uhrwerks", rät Christopf Haas. Er hat sich für das Bewundern entschieden und lobt den "cleveren Erzähler" Henning Mankell, der auf drei Zeitebenen Hans Olafson aus Schweden bei einem Malaria-Fieberanfall sein Leben resümieren lässt. Dieser wuchs bei seinem alkoholsüchtigen Vater auf, verlor seinen einzigen Freund und seine erste große Liebe, brach sein Jurastudium ab, um schließlich 1969 nach Sambia auszuwandern. Hier bewähre sich das Talent des Autors, so der Rezensent, der es schaffe schwerwiegende existenzielle und politische Probleme so aufzubereiten, dass der Leser sich auch am Strand mit ihnen konfrontieren mag. Dabei gefällt dem Rezensenten besonders der "freie Blick auf Afrika", in der ohne "Dritte-Welt-Romantik" der Rassismus der Weißen und die Gewaltbereitschaft der Afrikaner gleichgewichtet thematisiert werden.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Mankel ist ein im besten Sinne spannender Roman gelungen, eine Beschreibung Afrikas ohne jede Romantisierung und Idealisierung. Selten ist menschliches Scheitern beeindruckender beschrieben worden als von Henning Mankell."
Walter Wuttke, Rheinische Merkur, 13.02.04

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.08.2004

Der Malaria-Mörder
Henning Mankells Roman „Das Auge des Leoparden”
„Warum bin ich ich, denkt er. Ich und kein anderer?” Hans Olofson ist zwölf, als ihn diese Frage zum ersten Mal überfällt. Erik, sein Vater, war früher Seemann, jetzt ist er ein trunksüchtiger Holzfäller in den Wäldern Südschwedens. Seine Mutter hat er nie gekannt. Hans hat keine leichte Kindheit und Jugend. Er ist ein Grübler, der das Unglück magisch anzuziehen scheint: Sture, sein einziger Freund, bricht sich bei einer Mutprobe das Rückgrat; Janine, seine erste große Liebe, ertränkt sich im Fluss. Nach Abbruch seines Jurastudiums findet Hans sich im Jahre 1969 als Verwalter einer Hühnerfarm in Sambia wieder. Aber je länger er in Afrika lebt, desto weniger findet er sich in seiner Wahlheimat zurecht, die ihm immer fremder und bedrohlicher erscheint.
„Das Auge des Leoparden”, im Original bereits 1990 erschienen, zeichnet zugleich das Porträt eines unglücklichen, zerrissenen Menschen und eines unglücklichen, zerrissenen Kontinents. Das Talent, das Henning Mankell seit Jahren an die Spitze der Bestsellerlisten führt, bewährt sich auch hier. Der Autor versteht es, schwerwiegende existentielle und politische Probleme so aufzubereiten, dass der Leser sich mit ihnen auch im Liegestuhl oder am Strand konfrontieren mag.
Der Roman beginnt im Jahr 1987. Ein heftiger Malariaanfall lässt in dem vom Fieber geschüttelten Hans seine Vergangenheit emporsteigen. Der Umgang mit der Technik der Rückblende zeigt, ein wie cleverer Erzähler Mankell ist. Er schaltet nicht zwischen zwei, sondern zwischen drei Zeitebenen hin und her: der afrikanischen Gegenwart des Anfangs, der Jugend von Hans in Schweden und seinen Anfängen in Sambia. Der Wechsel von einer Vergangenheitsstufe zur anderen vollzieht sich selbstverständlich immer dann, wenn es spannend wird, und selbstverständlich fehlt es von Zeit zu Zeit auch nicht an verheißungsvollen Andeutungen, die zusätzlich die Neugierde des Lesers kitzeln sollen.
Durchschaut man die erzählerischen Tricks, mit denen der Autor arbeitet, so gibt es zwei Möglichkeiten: Bewunderung ob ihres überaus routinierten Einsatzes oder gerade deswegen ein gewisser Überdruss. Um von diesem Roman fasziniert zu werden, muss man seine Form völlig übersehen oder sie im Gegenteil bewundern wie das Ineinandergreifen eines Uhrwerks.
Ein kühler Blick auf Afrika
Sehr für „Das Auge des Leoparden” spricht auf jeden Fall der von jeglicher Dritte Welt-Romantik freie Blick auf Afrika. Mankell schildert den unverhohlenen Rassismus der weißen Farmer, verhehlt aber auch nicht die Korruptheit und Gier, den Aberglauben und die Gewaltbereitschaft der Afrikaner. Für die teils durch die koloniale Vergangenheit, teils durch uralte kulturelle Unterschiede hervorgerufene Kluft zwischen Schwarz und Weiß gibt es am Ende des Romans keine Lösung: Hans Olofson, der in Afrika den Sinn suchte, tötet dort zwei Männer und kehrt resigniert zurück nach Schweden.
CHRISTOPH HAAS
HENNING MANKELL: Das Auge des Leoparden. Roman. Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Zsolnay Verlag, Wien 2004. 379 Seiten, 21,50 Euro.
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»Was als Zufallsspiel und Tagtraum begonnen hatte, wird zu einer Lebensaufgabe - und angesichts der dort herrschenden politischen Verhältnisse allmählich zu einem Kampf um Leben und Tod. Henning Mankells neuer Afrika-Roman erzählt von den Gegensätzen zwischen Afrika und Europa, von den Folgen des Kolonialismus in einem jungen, unabhängig gewordenen afrikanischen Staat, dessen Bewohner zwischen Korruption und Terror auf der einen und Freiheitsdrang und Idealismus auf der anderen Seite leben. Ein spannender und kluger, keineswegs pessimistischer Roman, der in eindrücklichen Bildern über die Faszination und die Fremdheit des >dunklen Kontinents< reflektiert.« Neue Zürcher Zeitung
"Ein spannender und kluger, keineswegs pessimistischer Roman, der in eindrücklichen Bildern über die Faszination und die Fremdheit des ‚dunklen Kontinents‘ reflektiert."