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"Ich komme, in Form einer Einleitung zu diesem zweiten Bande meiner "Ästhetik", zunächst zurück auf den Begriff der ästhetischen Einfühlung. "Einfühlung" überhaupt sagt einmal, daß ich ,,mich fühle". Ich kann aber mich fühlen in tausenderlei Weisen. Ich fühle ,,mich" immer, wenn ich Stolz, Trauer, Sehnsucht oder etwas dergleichen fühle. Ich fühle mich überhaupt in jedem Gefühl. Und zweitens sagt die ,, Einfühlung", daß dies Gefühl an etwas anderes als Ich, an einen von mir verschiedenen Gegenstand, gebunden ist, oder für meinen unmittelbaren Eindruck darin ,,liegt". Hiermit nun habe ich statt…mehr

Produktbeschreibung
"Ich komme, in Form einer Einleitung zu diesem zweiten Bande meiner "Ästhetik", zunächst zurück auf den Begriff der ästhetischen Einfühlung. "Einfühlung" überhaupt sagt einmal, daß ich ,,mich fühle". Ich kann aber mich fühlen in tausenderlei Weisen. Ich fühle ,,mich" immer, wenn ich Stolz, Trauer, Sehnsucht oder etwas dergleichen fühle. Ich fühle mich überhaupt in jedem Gefühl. Und zweitens sagt die ,, Einfühlung", daß dies Gefühl an etwas anderes als Ich, an einen von mir verschiedenen Gegenstand, gebunden ist, oder für meinen unmittelbaren Eindruck darin ,,liegt".
Hiermit nun habe ich statt des Wortes Einfühlung ein anderes Wort gebraucht, das genau dasselbe, zu sagen scheint: Es ,, liegt" für mich etwas in einem Gegenstande; es liegt darin, allgemein gesagt, eine innere oder seelische Erregung. Statt dieses Ausdruckes kann ich aber auch noch einen weiteren Ausdruck gebrauchen, der uns besonders vertraut ist: Ein von mir verschiedener sinnlicher Gegenstand ,, drückt" etwas Innerliches oder Seelisches aus. So drückt für mich eine Gebärde Trauer aus."

Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Dieser zweite Teil über die Ästhetik, Psychologie des Schönen und der Kunst, stellt die ästhetische Betrachtung und die bildende Kunst dar und ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe der zweiten Auflage von 1920.
Autorenporträt
Theodor Lipps (1851-1914) ist einer der Hauptvertreter des Psychologismus. Zunächst Privatdozent für Philosophie in Bonn, habilitierte sich Lipps in Breslau und wurde 1894 als Nachfolger von Carl Stumpf auf den Lehrstuhl für Systematische Philosophie in München berufen. In der Zeit vor Ausbruch des 1. Weltkriegs galt Lipps als einer der einflussreichsten Professoren an einer deutschen Universität. Er war vor allem beeinflusst von Kant, Hume, Herbart, Fechner und Wundt.