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Wohin geht eine Frau, wenn es keinen Weg zurück gibt? Anna Benz, eine Amerikanerin Ende dreißig, lebt mit ihrem Schweizer Ehemann Bruno und ihren drei kleinen Kindern in einem Postkarten-Vorort Zürichs. Von außen betrachtet führt sie ein komfortables Leben, im Inneren bricht sie auseinander ...

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Produktbeschreibung
Wohin geht eine Frau, wenn es keinen Weg zurück gibt? Anna Benz, eine Amerikanerin Ende dreißig, lebt mit ihrem Schweizer Ehemann Bruno und ihren drei kleinen Kindern in einem Postkarten-Vorort Zürichs. Von außen betrachtet führt sie ein komfortables Leben, im Inneren bricht sie auseinander ...
Autorenporträt
Jill Alexander Essbaum hat mehrere Gedichtbände verfasst und an Lyrikanthologien mitgewirkt. Sie lebt und schreibt in Austin, Texas.

Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Anna lebt in der Schweiz, Heimat ihres Mannes Bruno, einem Banker. Sie liebt Männer und hatte sich Bruno aus einer reichen Auswahl an Geliebten ausgewählt. Und führt ein unaufgeregtes Leben, mit drei Kindern, Geld und einem distanzierten Mann, dem sie "meist eine gute Ehefrau ist". In Wahrheit findet sie sich nicht zurecht mit dem Hausfrauen-Dasein. Sie bleibt eine Fremde im Wohlstaatsstaat, lernt brav Deutsch, verweigert sich aber dem Schweizer Dialekt und hat schon bald erste Affären. Dass nicht alles schlecht in ihrer Ehe sei, vertraut sie Psychiater Messerli an, der in die Abgründe ihrer melancholischen Seele blicken darf. Anna zerbricht an der Enge des Lebens, an dem Gefühl, dass sie hier und in der allmählich erkaltenden Ehe nie wirklich zu Hause sein wird. Ihre Abhängigkeit von Bruno, die Liebe zu ihren Kindern und die wachsende Leere werden für sie zur Fessel, von der sie sich durch ihre Affären zu befreien versucht. Essbaum hat einen starken, oft quälenden Roman über die Einsamkeit einer an sich selbst zweifelnden Frau geschrieben. Eva Mattes leiht dieser Geschichte ihre angenehme, warme Stimme, die aber gelegentlich zu wenig die innere Dramatik der Handlung widerspiegelt.

© BÜCHERmagazin, Margarete von Schwarzkopf (mvs)

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Eigentlich dachte Britta Heidemann, dass Frauen wie die Protagonistin in Jill Alexander Essbaums Roman von gestern sind: Lebenskrise wegen Ehebruch, Sehnsucht nach Rückzug ins Familiäre, für Heidemann kein Thema. Und doch fasst sie das im Text verhandelte Frauenschicksal einer psychisch erkrankten Amerikanerin in der Schweiz an und entwickelt einen gewissen Sog. Mit Haut und Haar mag sich die Rezensentin aber nicht an das "märchenhafte" Werk hingeben, in dem die Hauptfigur nicht nur wegen ihres Namens an Anna Karenina erinnert.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dass aus Hausfrau ein Wahnsinnsbuch wird, überfällt den Leser nahezu körperlich." Nina Pauer, Die Zeit, 30.12.2015 "[...] Seite um Seite liest man mit nicht nachlassender Intensität." Jochen Hieber, FAZ, 31.10.2015 "Essbaums großartiger Roman lässt einen beim Lesen frösteln. Hausfrau ist das Buch zu Theodor W. Adornos berühmtem Satz: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Kester Schlenz, Stern, 17.09.2015
Der Debütroman der Amerikanerin Jill Alexander Essbaum ist so gut, dass nicht einmal die offensichtlich dem Creative Writing entlehnte Konstruktion stört, lobt Rezensent Jochen Hieber. Wie die Autorin hier ihre neurotische Protagonistin Anna durch Affären und Psychoanalyse behutsam aus der Ödnis ihres Hausfrauendaseins ausbrechen lässt, dabei Zürich zum Sehnsuchtsort werden lässt und Raum, Zeit und Atmosphäre derart präzise skizziert, dass sich das Seelendrama Annas ungehindert entfalten kann, ringt dem Kritiker größte Anerkennung ab. Mehr noch: Essbaum weiß ihre Pointen treffsicher zu setzen und Sexszenen ohne jede Peinlichkeit zu schildern, fährt Hieber fort. Nicht zuletzt imponiert dem Rezensenten, wie mutig und im besten Sinne naiv die Autorin ihren Roman dank Tolstois "Anna Karenina" und Flauberts "Madame Bovary" zum "intertextuellen Ballett" geraten lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH