9,99 €
inkl. MwSt.

Sofort lieferbar
payback
5 °P sammeln
  • Blu-ray Disc

2 Kundenbewertungen

Zehn Jahre sind vergangen, seit mit John Connors (Nick Stahl) Hilfe der Weltuntergang verhindert und die Menschheit vor ihrer Zerstörung bewahrt wurde. Heute, im Alter von 25 Jahren, führt Connor ein Leben am Rande der Gesellschaft - ohne Wohnung, Kreditkarten, Mobiltelefon und ohne Job. Es gibt keinen Hinweis auf seine Existenz: er hinterlässt keine Spur, die von Skynet verfolgt werden könnte - dem hoch entwickelten Netzwerk von Maschinen, die einst versucht hatten, ihn zu töten und Krieg gegen die Menschen zu führen. Bis der T-X (Kristanna Loken) aus dem Schatten der Zukunft tritt: Skynets…mehr

  • Anzahl: 1 Blu-ray Disc
Produktbeschreibung
Zehn Jahre sind vergangen, seit mit John Connors (Nick Stahl) Hilfe der Weltuntergang verhindert und die Menschheit vor ihrer Zerstörung bewahrt wurde. Heute, im Alter von 25 Jahren, führt Connor ein Leben am Rande der Gesellschaft - ohne Wohnung, Kreditkarten, Mobiltelefon und ohne Job. Es gibt keinen Hinweis auf seine Existenz: er hinterlässt keine Spur, die von Skynet verfolgt werden könnte - dem hoch entwickelten Netzwerk von Maschinen, die einst versucht hatten, ihn zu töten und Krieg gegen die Menschen zu führen. Bis der T-X (Kristanna Loken) aus dem Schatten der Zukunft tritt: Skynets bisher am höchsten entwickelte, tödliche Menschmaschine. T-X soll vollenden, was ihr Vorgänger T-1000 nicht ausführen konnte. Connors einzige Überlebenschance ist der Terminator (Arnold Schwarzenegger), die legendäre, einst auf ihn angesetzte Killermaschine. Ihnen bleibt nur wenig Zeit: Sie müssen T-X ausschalten - sonst ist die Apokalypse nicht aufzuhalten ...

Bonusmaterial

# Terminatorvision (PIP) # Audiokommentar mit Regisseur Jonathan Mostow, Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes und Kristanna Loken # Audiokommentar mit Regisseur Jonathan Mostow # Dokumentation # Storyboards # Dressed To Kill -Die Kostüme im Film # T3 Action - Spielzeug # Entfallene Szene: „Sgt. Candy“ # Gags & Outtakes # Making Of „Video Game“ # Trailer # BD-Live
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.07.2003

See you later, Terminator
Heute die Welt, morgen Kalifornien: Arnold Schwarzenegger rettet, was nicht zu retten ist

Der Mensch, das hat sich spätestens seit der Anthropologie Arnold Gehlens herumgesprochen, ist ein Mängelwesen. Deswegen strengt er sich auch mächtig an, perfekte Maschinen und Maschinenmenschen zu konstruieren, die er dann "Robocop" oder "Terminator" tauft, um anschließend festzustellen, daß auch Androiden Mängel haben, die Systemfehler heißen und natürlich aufs Konto des Softwareentwicklers gehen. Selbst Arnold Schwarzenegger mußte sich als Mängelwesen erfahren, als man ihn in den siebziger Jahren für die Fernsehserie "The Incredible Hulk" vorspielen ließ: Er war zu klein für die Titelrolle.

Kein Wunder also, daß ein scheinbarer Mangel das Originellste am neuen, langerwarteten "Terminator" ist. Es gibt keine Schwertkämpferballette, obwohl jeder, der im Action-Genre auf der Höhe der Zeit sein möchte, inzwischen einen Kung-Fu-Choreographen verpflichtet, seit Ang Lee in "Tiger and Dragon" ein neues Feld für Extremsportregisseure erschlossen hat. Ob "The Matrix Reloaded" oder "Drei Engel für Charlie - Volle Power", kein Action-Chic ohne Schwertkampf; selbst der Trailer zu "Kill Bill", dem neuen Film von Quentin Tarantino, besteht zur Hälfte aus digital erweiterten Kung-Fu-Einlagen.

Arnold, der Bodenständige, hat die Schwertkämpferphase schon mit "Conan, der Barbar" hinter sich gelassen. Er muß ja schließlich auch nicht, wenn er demnächst womöglich Gouverneur von Kalifornien werden will, dem ehemaligen Proficatcher Jesse Ventura, der Minnesota regiert, nacheifern. Wer ein paar Mal Mr. Olympia und Mr. Universum war, der geht zur Vorbereitung auf "Terminator 3: Rebellion der Maschinen" lieber ins Fitneßstudio, pumpt ein bißchen Eisen und greift sich hinterher Sonnenbrille, Lederkombi und Maschinenpistole, wo er sie findet.

Dieses Mal muß Arnold einen männlichen Stripper im Eilverfahren entblößen, um sein Outfit zu bekommen. Seine Gegnerin (Kristanna Loken) ist stilsicherer: Sie landet, direkt aus der Zukunft, im Schaufenster eines Geschäfts am Rodeo Drive und betritt anschließend die Einkaufsmeile von Beverly Hills so euphorisiert wie nach einem Shopping-Trip. Ein wenig enttäuscht war man allerdings schon, als Kristanna Loken bei der Berliner Premiere des Films sagte: "Oh Gott, ich habe vergessen, meine Mutter anzurufen, als ich gelandet bin." Von einer Terminatrix, deren Software auch ein Tool zur sekundenschnellen Brustvergrößerung enthält, hätte man mehr erwartet.

"Terminator 3" ist ein klassisches B-Movie, das mehr als die meisten A-Movies gekostet hat: 175 Millionen Dollar. Das ist nicht neu, nach diesem Rezept produziert Hollywood seit Jahren seine Blockbuster, und bei einer solchen Investition braucht man halt auch fünf Produzenten und vier ausführende Produzenten, die sich über die Software des Cyborgs beugen. Aber "T 3" hat seine Schauwerte, und Regisseur Jonathan Mostow, der sich mit dem U-Bootfilm "U-571" empfohlen hat, weiß, wie man Tempo macht: Schon nach einer guten Viertelstunde sitzt die Terminatrix, die auf den Namen T-X hört, am Steuer eines Kranwagens mit gewaltigem Ausleger. Arnold hängt wie ein Reckturner am Kran, er demoliert mit seinem Körper den kompletten Vorbau eines Gebäudes - und läßt noch immer nicht los. Er kann auch noch immer Motorrad fahren: Er kann sogar einen Sarg in der linken Hand balancieren und zugleich mit der Rechten Blei in die Bösen pumpen. Nur die selbstironischen Pointen, die das Drehbuch dem Terminator vor allem im zweiten Teil gönnte, lassen sich nicht so leicht abfeuern wie ein Maschinengewehr.

"Ich bin ein Auslaufmodell", sagt Arnold, und als man ihn fragt, ob er sich nicht mehr an sein sprichwörtlich gewordenes "Hasta la vista, Baby" erinnere, da hat sein Programm einen bösen Aussetzer. Es bleiben zwar noch ein paar ganz nette Oneliner, vorgetragen im vertrauten schweren Akzent, doch irgendwie wirkt Arnold dabei wie eine unvollständige Back-up-Datei seiner selbst. Und wenn man ihn nach dem Kampf mit seinem weiblichen Nachfolgemodell dabei beobachtet, wie er sich geradezu verzweifelt neu zu programmieren versucht, dann fragt man sich schon, ob Cyborgs nicht manchmal von elektronischen Altenheimen träumen, in denen sie friedlich in ihren Regelkreisen vor sich hin dämmern dürfen und wohlmeinende Altenpfleger sie bei Bedarf mit der Boot-CD versorgen.

Weil Arnold, der am Mittwoch seinen 56. Geburtstag feiert, immerhin noch Arnold genug ist, könnte es trotz dieser Systemprobleme gutgehen. Doch Linda Hamilton, die Mutter des Weltenretters, ist nicht mehr dabei (ihren Namen Sarah Connor hat sie an eine dralle Sängerin aus der deutschen Provinz weitergegeben); und Edward Furlong, der in "T 2" den jungen Messias John Connor verkörperte, war wegen Drogenproblemen nicht verfügbar. Sein Ersatzmann Nick Stahl ist überfordert. Wenn er erfährt, daß das Jüngste Gericht, das in Teil zwei abgewendet schien, nur verschoben wurde, wirkt er eher wie einer, der sich Sorgen macht, ob er seine Einkäufe noch vor Ladenschluß erledigen kann. Die Hamlet-Pose, daß einer beklagt, die aus den Fugen geratene Welt wieder einrichten zu sollen, steht ihm nicht besonders gut. Auch Claire Danes als Tierärztin und künftige Frau Messias kann da nur wenig ausrichten.

Daß das Projekt Weltrettung offenbar nicht mit dem erforderlichen Elan verfolgt wird, liegt allerdings nicht nur an den Akteuren. Es liegt auch daran, daß die Kluft zwischen der Zukunft des Jahres 2029, aus dem die Terminatoren kommen, und der Gegenwart, die sie verändern wollen, mit jedem weiteren Film schrumpfen muß. "T 3" spielt zu dem Zeitpunkt, an dem das computergesteuerte Verteidigungssystem Skynet, das 2029 die Welt regiert, seinen Schöpfern über den Kopf wächst und einen Atomschlag auslöst, womit der Kampf zwischen dem Heute und dem Morgen seine Spannung verloren hat. Natürlich ist dieses Ende so konzipiert, daß es auch noch einen vierten "Terminator" erlaubt. Ob dieses Sequel nun kommt, ob Nick Stahl, wie er in einem Interview mit der "Los Angeles Times" erklärte, gleich für zwei Fortsetzungen unterschrieben hat, das könnte einem auch Arnold nicht sagen, der ja noch nicht mal weiß, ob er Gouverneur von Kalifornien werden will.

Man wüßte allerdings gerne, was "Terminator"-Erfinder James Cameron über diese "Rebellion der Maschinen" denkt, der noch immer die Urheberrechte an der Figur besitzt und daher auch am Erfolg von "T 3" mitverdient. Cameron hat das Science-fiction-Genre in den letzten zwanzig Jahren technisch wie erzählerisch am weitesten vorangetrieben, bevor er in die Vergangenheit abtauchte, um das Wrack der "Titanic" aufzusuchen. Wenn man so will, kann man ihn sogar als Paten der "Matrix" begreifen. Skynet mag zwar Zeitkolorit aus jenen Jahren sein, als Ronald Reagans Sternenkrieger-Phantasmen Konjunktur hatten, doch es ist zugleich die ideale Blaupause für den Kampf der Menschen gegen die Maschinen. Und wo es um die Modellierbarkeit der Vergangenheit geht, die aus der Zukunft umgeschrieben werden soll, da ist die Idee der Welt als Computersimulation nicht weit, in der die Zeitebenen beliebig austauschbar sind. Vermutlich hat Cameron geahnt, daß der "Terminator"-Stoff sich nicht weiterentwickeln läßt wie Betriebssysteme, bei denen an die Stelle von Windows 95 einfach die 98er Variante tritt.

Das Einmalige am Terminator war ja gerade, daß er die Handlung nicht in irgendeine vage umrissene Zukunft, sondern die Zukunft mitten in die Gegenwart verlegte. Natürlich kann auch ein Cyborg nicht in die Vergangenheit zurückgehen, um den zu töten, der als Rebellenführer bereits im Morgen lebt; natürlich hat noch nicht mal der Doktor Freud von einer Variante des Ödipus-Komplexes geträumt, in welcher der Sohn seinen Vater in der Vergangenheit umkommen läßt, bevor er, der Sohn, überhaupt zur Welt gekommen ist, wie es im ersten "Terminator" (1984) geschah. Das Zeitparadox, das sich daraus ergab, war jedoch die Triebkraft der popkulturellen Mythologie des "Terminators". "Terminator 2: Judgement Day" (1991) nutzte sie in einer geschickten Volte, indem er Arnold vom bösen zum guten Terminator umprogrammierte.

Beim dritten Mal ist diese Energie weitgehend verbraucht. Der T-800 ist nur eine Rüstung, in die sein alter Darsteller zurückkehrt. Die Symbiose von Mensch und Maschine, die erfolgreicher war als jeder "Robocop", ist gestört. Mag der Kinostart von "T 3" auch der spektakulärste Wahlkampfauftakt aller Zeiten sein, als Film ist er gerade deshalb vergleichsweise unspektakulär. Die Promotion-Kampagne führte den Helden zwar bis zu den Truppen nach Bagdad, doch als er im weißen T-Shirt vor den GIs stand, da sprach Arnold einen Satz, den er besser nicht gesagt hätte: "Ihr seid die wahren Terminatoren. Ich spiele den Terminator nur." Genau so ist es: Statt jenes Inbild zu sein, das er war, bewohnt Arnold den kybernetischen Organismus nur noch wie eine beliebige Rolle. Er liefert routiniert ab, was die Leute im Kino sehen wollen - doch sein eigener Schatten verdunkelt dabei ständig den Auftritt.

Daß Arnold schon 1994 in James Camerons Film "Last Action Hero" den Vorruhestand von eigenen Gnaden erreichte, hat er offenbar vergessen. Der Film war nicht zuletzt wegen seiner selbstironischen Verrenkungen ein kolossaler Flop, auch wenn er eine Art Denkmal zu Lebzeiten sein sollte. Es gibt nun mal keine selbstironischen Denkmäler. Daß Arnold danach noch Action-Filme wie "End of Days" (1999), "The Sixth Day" (2000) oder "Collateral Damage" (2002) gedreht hat, ist kein Dementi; es ist eine Bestätigung, weil er dort, wo er so etwas wie Menschen spielen sollte, gar nicht mehr er selbst war. Mechanisch betrachtet, funktioniert der Terminator trotz kleinerer technischer Störungen noch immer; mythologisch gesehen, ist er nur noch ein Museumsstück, das für die Dauer einer Filmproduktion ausgeliehen wurde.

PETER KÖRTE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr