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Einmal Tel Aviv und zurück: die Geschichte einer Emigration
Thea Saalheimer war 17, als sie Anfang 1939 vor dem Naziterror nach Tel Aviv floh, wo sie sich in Max Wolffsohn verliebte. 15 Jahre später kehrten die beiden mit ihrem damals siebenjährigen Sohn, dem heutigen Historiker und Nahostexperten Michael Wolffsohn, nach Deutschland zurück. Wie erlebten Thea und ihre Familie den Nationalsozialismus und die Emigration - in ein Land, das ihnen in jeder Hinsicht fremd war? Wieso zogen sie ins Land der Täter zurück?
Die Geschichte seiner Mutter und die seiner Kindheit erzählt Michael
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Produktbeschreibung
Einmal Tel Aviv und zurück: die Geschichte einer Emigration

Thea Saalheimer war 17, als sie Anfang 1939 vor dem Naziterror nach Tel Aviv floh, wo sie sich in Max Wolffsohn verliebte. 15 Jahre später kehrten die beiden mit ihrem damals siebenjährigen Sohn, dem heutigen Historiker und Nahostexperten Michael Wolffsohn, nach Deutschland zurück. Wie erlebten Thea und ihre Familie den Nationalsozialismus und die Emigration - in ein Land, das ihnen in jeder Hinsicht fremd war? Wieso zogen sie ins Land der Täter zurück?

Die Geschichte seiner Mutter und die seiner Kindheit erzählt Michael Wolffsohn in dieser Jugendbuchversion seiner 'Deutschjüdischen Glückskinder' unterhaltsam, voller erzählerischer Kraft und mit vielen Fakten über den Nationalsozialismus und die Geschichte der Juden.
Autorenporträt
Michael Wolffsohn, geb. 1947 in Tel Aviv, stammt aus einer deutschjüdischen Familie, die 1939 nach Palästina floh und 1954 nach Deutschland zurückkehrte. Er war Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehruniversität München, veröffentlicht regelmäßig in nationalen und internationalen Medien und hat über 30 Bücher verfasst. 2017 wurde er als 'Hochschullehrer des Jahres' ausgezeichnet, 2018 erhielt er den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.06.2021

Glück gehabt
Deutschjüdische Familiengeschichte
Mit dem Begriff „Glückskind“ ist es so eine Sache. In einem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2014 wird ein Baby von seiner Mutter in einer Mülltonne abgelegt. Der Titel bezieht sich auf die zufällige Rettung des Kindes. Vielleicht spukte er vor vier Jahren im Kopf von Michael Wolffsohn herum, als er ihn für ein Buch über das dramatische, aber schließlich gut ausgegangene Schicksal seiner engeren Familie gewählt hat: „Deutschjüdische Glückskinder“. Im buchstäblich allerletzten Moment konnten die Wolffsohns wie auch die Saalheimers, ihre Tochter Thea wurde Michaels Mutter, aus Nazi-Deutschland nach Israel – damals noch das von den Briten verwaltete Palästina – flüchten. Jetzt ist die Geschichte unter dem leicht abgewandelten Titel „Wir waren Glückskinder – trotz allem“ in einer für Jugendliche neu gefassten Version erschienen.
Der deutschjüdische Patriot Michael Wolffsohn hat 30 Jahre lang Neue Geschichte an der Münchner Bundeswehrhochschule gelehrt, zuvor aber auch freiwillig drei Jahre Dienst in der israelischen Armee absolviert. Bewundernswert wie auch verwunderlich ist seine (im Großen und Ganzen) offene Begeisterung für das demokratische „neue Deutschland“. Verwunderlich vor allem angesichts des nie ganz erloschenen und schon wieder erstarkenden Antisemitismus. Wegen wiederholter Morddrohungen steht er unter ständigem Personenschutz.
Dieser vergleichsweise schmale zweite „Glückskinder“-Band erzählt vor allem die persönlichen Erlebnisse der Wolffsohns in Deutschland von der Weimarer Republik bis zur Jetztzeit und den für den größeren Teil seiner Familie vergleichsweise kurzen Aufenthalt in Israel. Mit diesem Staat fühlte sich die Mehrheit des Klans zwar solidarisch, aber sie wurden dort nie wirklich heimisch.
Michael Wolffsohns siebenjähriger Enkel Noah wollte „mehr über Juden und Hitler“ wissen. Diesen Wunsch hat sein Großvater nun in dem leicht zu lesenden, mit vielen Anekdoten und Geschichten angereicherten Text erfüllt: Beginnend mit dem in Berlin schier unglaublich – geschäftlich wie sozialpolitisch – tüchtigen Großvater Karl und seiner (so wird immer gerne betont) „bildschönen“ Frau Recha, endend mit dem Appell an die jungen Leser: Ob das „Glück“, in einem demokratischen und sicheren Land leben zu können, bestehen bleibe, „das hängt von Dir ab“. In Anbetracht seiner jungen Leser muss Wolffsohn natürlich eine Menge von Begriffen und geschichtlichen Fakten erklären. Das gelingt ihm aber eher nebenbei und klingt nie oberlehrerhaft. Nur gelegentlich übertreibt er es mit der Jugendsprache, wenn er von „Granatenblödsinn“ spricht oder den von ihm erlebten Bürgerkriegslärm in Tel Aviv mit „Bums. Bums. Bums.“ beschreibt.
Jedenfalls überraschend, dass Michael Wolffsohn, der von manchen eher als „kalter Krieger“ oder „reaktionär“ wahrgenommen wird, hier seine eigentlich liberal-konservative Grundhaltung im lockeren und nie aggressiven Ton deutlich macht. Sonst scheut er sich ja kaum, seine klare Ablehnung von Personen und Institutionen – ob es der Jüdische Weltkongress, die Israelitische Kultusgemeinde oder seine früheren Hochschulpräsidenten sind – kräftig kundzutun. Diese durchaus spannenden Passagen in den ersten „Glückskindern“ hat er nun verständlicherweise außen vor gelassen.
RALF HUSEMANN
Der Autor macht seine
eigentlich liberal-konservative
Grundhaltung deutlich
Michael Wolffsohn:
Wir waren Glückskinder – trotz allem.
Eine deutschjüdische
Familiengeschichte.
dtv, München 2021.
240 Seiten, 14,95 Euro
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Ralf Husemann staunt nicht schlecht, wie leichthändig und positiv  Michael Wolffsohn für Jugendliche die Geschichte seiner deutschjüdischen Familie erzählt, die sich vor den Nationalsozialisten rechtzeitig nach Palästina retten konnte, aber in Israel nicht richtig heimisch wurde und daher nach Deutschland zurückkehrte. Natürlich erkläre der Historiker Wolffsohn auch viel, werde aber nie oberlehrerhaft. Und dass seine konservativ-liberale Grundhaltung zum Vorschein komme, etwa wenn er von seinem tüchtigen Großevater und seiner bildshcönen Großmutter erzählt, stört den Rezensenten nicht im Geringsten.

© Perlentaucher Medien GmbH
Michael Wolffsohns siebenjähriger Enkel Noah wollte 'mehr über Juden und Hitler' wissen. Diesen Wunsch hat sein Großvater nun in dem leicht zu lesenden, mit vielen Anekdoten und Geschichten angereicherten Text erfüllt. Husemann Ralf Süddeutsche Zeitung 20210628