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"Eine im besten Sinne einfache Erzählung, die auf kindliche, also auf selbstverständliche Weise verdeutlicht, was es heißt, für einen anderen einzutreten." FAZ
Seit Tim in die dritte Klasse geht, fährt er jeden Morgen mit der S-Bahn zur Schule. Dort trifft er seinen Freund, den Straßenmusikanten und Puppenspieler Ringo. Aber mitten im Winter verändert sich alles, denn plötzlich ist Ringo verschwunden. Tim sorgt sich sehr, doch seine Eltern haben wenig Verständnis dafür. So macht er sich, anstatt zur Schule zu gehen, auf die Suche nach seinem Freund. Schließlich findet er Ringo krank und…mehr

Produktbeschreibung
"Eine im besten Sinne einfache Erzählung, die auf kindliche, also auf selbstverständliche Weise verdeutlicht, was es heißt, für einen anderen einzutreten." FAZ
Seit Tim in die dritte Klasse geht, fährt er jeden Morgen mit der S-Bahn zur Schule. Dort trifft er seinen Freund, den Straßenmusikanten und Puppenspieler Ringo. Aber mitten im Winter verändert sich alles, denn plötzlich ist Ringo verschwunden. Tim sorgt sich sehr, doch seine Eltern haben wenig Verständnis dafür. So macht er sich, anstatt zur Schule zu gehen, auf die Suche nach seinem Freund. Schließlich findet er Ringo krank und verfroren in einem alten Campingbus. Als die Mutter von Tims Schwänzen erfährt, muss er seinen Eltern alles erzählen. Gemeinsam finden sie einen Weg, wie Ringo geholfen werden kann. - Eine Geschichte über Freundschaft und Solidarität, übers Helfen und Sich-Helfen-Lassen.
Autorenporträt
Klaus Kordon, geboren 1943 in Berlin, war Transport- und Lagerarbeiter, studierte Volkswirtschaft und unternahm als Exportkaufmann Reisen nach Afrika und Asien, insbesondere nach Indien. Heute lebt er als freischaffender Schriftsteller in Berlin. Kordon, der als »Chronist der deutschen Geschichte« gilt, veröffentlichte neben zahlreichen Kinderbüchern viele historische Romane, darunter den autobiographische Roman Krokodil im Nacken (Deutscher Jugendliteraturpreis; nominiert für den Deutschen Bücherpreis). Viele seiner Bücher wurden mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Für sein Gesamtwerk erhielt Kordon den Alex-Wedding-Preis der Akademie der Künste zu Berlin und Brandenburg, den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und, 2016, den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. "Kordon versteht sich als ein Autor, der zuallererst eine Geschichte erzählen möchte. Diese Geschichte gestaltet er poetisch, spannend, aktuell. Sie soll dem Leser Spaß machen. Dies gelingt ihm vor allem wegen seiner feinen Beobachtungsgabe, verbunden mit einem ganz natürlichen Verhältnis zu den von ihm dargestellten, denkenden, fühlenden und handelnden Personen. Er lebt mit ihnen, spricht ihre Sprache, gräbt sie als Außenseiter, als Freunde, als Hilfsbedürftige oder als Helfer, als Leidende, die nicht ohne Hoffnung bleiben, in das Gedächtnis seiner Leser ein." jugendbuch-magazin
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.02.1999

Ringo im Schnee
Lob der Freundschaft: Ein Kinderbuch von Klaus Kordon

Neben seinen großangelegten historischen Romanen hat der Berliner Autor Klaus Kordon immer wieder kürzere Geschichten geschrieben. Sein jüngstes Buch "Mein Freund Ringo" gehört dazu. Darin erzählt Kordon von dem neun Jahre alten Schüler Tim, der so gar nichts Besonderes an sich hat. Eine Eigenschaft zeichnet ihn jedoch aus: Im Freundsein macht ihm keiner etwas vor.

Wie sich Tim als Freund bewährt, dabei Streit mit seinen Eltern und Schwierigkeiten in der Schule in Kauf nimmt, davon erzählt dieses Buch. Klaus Kordon läßt uns teilhaben an Tims Freundschaft zu einem etliche Jahre älteren Straßenmusikanten und Puppenspieler. Ringo, so heißt Tims Freund, unterscheidet sich deutlich von "normalen" Menschen. Tim fühlt sich zu ihm hingezogen, teilt mit ihm in der S-Bahn regelmäßig das Schulbrot und ist entsetzt und dann verängstigt, als Ringo eines kalten Wintertages nicht auftaucht. Besorgt macht er sich auf die Suche und findet endlich seinen Freund schwer krank in einer schäbigen Behausung. Von jetzt an gibt es für Tim nichts anderes zu tun, als dafür zu sorgen, daß Ringo zu essen bekommt und wieder gesund wird. Das geht nicht ohne Konflikte ab, weil er seine Eltern erst spät in sein geheimes Tun einweiht. Sie sind nicht gerade begeistert, als sie bemerken, daß er offensichtlich einem Penner hilft. Tim versteht es dennoch - er ist eben ein guter Freund -, sie für sich zu gewinnen. Und dann schaffen sie es gerade noch rechtzeitig, Ringo ins Krankenhaus zu bringen. Zuletzt bemühen sich alle, für Ringo Wohnung und Arbeit zu finden.

Das klingt sentimental und sehr moralisch. Weil Kordon jedoch nicht ein einziges Mal aus dem Blickwinkel und der Denkrichtung seines Helden heraustritt, gerät ihm die Geschichte jedoch. Wir haben hier eine im besten Sinne einfache Erzählung vor uns, die auf kindliche, also auf selbstverständliche Weise verdeutlicht, was es heißt, für einen anderen einzutreten. Tim handelt menschlich, wo alle anderen - auch die geliebten Eltern und die Lehrerin - zuerst einmal weggeschaut haben. Die Zeichnungen von Philipp Waechter setzen diese leise Geschichte gekonnt ins Bild.

WINFRED KAMINSKI

Klaus Kordon: "Mein Freund Ringo". Illustrationen von Philipp Waechter. Ellermann Verlag, München 1998. 90 S., geb., 16,90 DM. Ab 8 J.

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