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Schnee übt eine seltsame Faszination aus. Er steht für Schönheit und Reinheit, weckt Kindheitserinnerungen, bietet jede Menge Spaß, aber er wird auch mit Einsamkeit und Tod assoziiert. Der Journalist Charlie English, besessener Fan der weißen Flocken, erkundet den Schnee der Welt. Er reist an die entlegensten Orte: Auf Baffin Island lernt er, ein Iglu zu bauen, er folgt den Spuren der Romantiker in den Alpen, besucht die gefährlichsten Lawinentäler und gerät auf der Haute Route in der Schweiz an seine Grenzen.

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Produktbeschreibung
Schnee übt eine seltsame Faszination aus. Er steht für Schönheit und Reinheit, weckt Kindheitserinnerungen, bietet jede Menge Spaß, aber er wird auch mit Einsamkeit und Tod assoziiert. Der Journalist Charlie English, besessener Fan der weißen Flocken, erkundet den Schnee der Welt. Er reist an die entlegensten Orte: Auf Baffin Island lernt er, ein Iglu zu bauen, er folgt den Spuren der Romantiker in den Alpen, besucht die gefährlichsten Lawinentäler und gerät auf der Haute Route in der Schweiz an seine Grenzen.
Autorenporträt
Charlie English, Jahrgang 1967, ist studierter Elektrotechniker und heute Redakteur des Guardian. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Söhnen in London. »Das Buch vom Schnee« ist das erste Buch des begeisterten Wintersportlers.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.02.2010

Im Rekordschnee
Des ganzen Winters Eis: Charlie English auf den weißen Matten dieser Welt
Wahrscheinlich wollte er genau dieses Kompliment hören. Ein Universalgelehrter sei Charlie English, befand das Nachrichtenmagazin The Economist. Und nannte die Lektüre seines Werkes „Das Buch vom Schnee” unabdingbar – zumindest für jeden begeisterten Wintersportler. Dass sich der Guardian-Journalist mit dem Titel des Universalgelehrten gern geschmückt sieht, ist offensichtlich: Charlie English hat sich schließlich bemüht, extra ein eigenes Genre zusammenzubasteln. „Das Buch vom Schnee” ist sowohl Handbuch mit anhängendem Glossar als auch Tagebuch mit historischen Fußnoten.
Ob nun jenseits des nördlichen Polarkreises, in der Haute Savoie oder den schottischen Highlands, der Autor empfindet die unterschiedlichen verschneiten Lebenswelten auf seinen Recherchereisen am eigenen Leib nach. Er übernachtet in einem Iglu auf dem Eismeer im Norden Kanadas, lässt sich samt Snowboard von einem Helikopter in der Wildnis Alaskas abwerfen und stapft mit darwinistischem Bergführer über den Argentière-Gletscher. Seine Reflexionen über die Bedeutung des Effet de neige in der europäischen Malerei – von Brueghel über Turner bis zu Monet – mag English dem Leser dabei nicht vorenthalten. Verse summend erinnert er sich bei seinen Schneewanderungen an Schuberts Winterreise; und auch die Coen-Brüder und deren weiße Wüstenei in dem Film „Fargo” ist ihm ein Begriff. Zu Hause, in seiner Londoner Küche, benennt er das gleißende Licht eines Wintermorgens: Yuki-akari. So heißt das sogenannte Schneelicht bei den Japanern.
Die Faszination für den Schnee treibt den 47-Jährigen bereits seit geraumer Zeit um. Das Lieblingsbild seines toten Vaters zeigt diesen, strahlend vor Glück, im Ziel, nach einem Abfahrtsrennen in Österreich. Jahrelang begnügt sich Charlie English fortan damit, nicht viel mehr als passionierter Wintersportler zu sein. Bis er, ganz Journalist, das private Erkenntnisinteresse zum beruflichen erhebt, seine Frau und die drei kleinen Söhne (meistens) in der regnerischen Großstadt zurücklässt und loszieht. Neben den ganz eigenen Motiven spielen selbstverständlich auch die vermeintlich globalen klimatischen Veränderungen eine Rolle, denn: „Nicht nur in Schottland wird Schnee immer rarer”.
Auf seinen Expeditionen zu den verschiedensten Terrains, immer schneebedeckt, eisüberzogen oder beides, sinniert der Autor dann über das Phänomen der „gefrorenen Wolken”, des „weißen Soufflés” oder, nüchtern-wissenschaftlich, über Dendrite, die Schneekristalle also. Wie lebt der Mensch mit ihnen – oder besser, in ihnen? Was stellt Schnee mit dem Menschen an? English, à propos Universalgelehrter, denkt dabei auch im historischen Kontext: Die Geschichte des fürchterlichen Blizzards, der 1888 New York lahmlegte, schneidet er mit seinem eigenen Aufenthalt dort im Jahr 2006 gegen. Zweimal Rekordschnee, beide Male gemessen von der Wetterstation im Central Park Zoo. Der Fortschritt, numerisch gefasst: 800 Tote Ende des 19. Jahrhunderts; dagegen rund 2500 gecancelte Flüge Anfang des 21. Jahrhunderts. Plastisch erzählt er, wie die New Yorker Zeitungen nach jenem gewaltigsten aller Schneestürme ihre Ausgaben für zehn Dollar das Stück regelrecht versteigern konnten – so sehr lechzte die urbane Solidargemeinschaft nach einer gedruckten Erinnerung an die Katastrophe.
Die Geschichten, die English recherchiert hat, sind tatsächlich meistens interessant – vor allem seine Notizen aus den entlegensten Minusgrad-Winkeln. Wer hat schon selbst einmal ein Robbensalami-Sandwich an einem Inuit-Kiosk erstanden? Oder weiß, dass Skifahren als Breitensport nicht nur aus der norwegischen Provinz Telemark, sondern auch aus Russland importiert wurde. Wer heute auf 150 Zentimeter langen, stark taillierten Brettern carvt, darf sich im Gegenzug dazu eine Abfahrt um 1850 auf fast drei Meter langen Holzleisten vorstellen.
Was allerdings mehr als ein bisschen stört, sind allzu kernig-bescheuerte Sätze des Erlebnisjournalisten wie „mein Weg ist mein Ziel”. Oder auch Anmaßungen wie die, dass der Autor sich augenscheinlich in direkter Abenteurernachfolge zu Rudyard Kipling oder Jack London begreift. Da ist dann nämlich die Fallhöhe so tief wie eine tödliche Gletscherspalte.Schließlich cruist English im SUV durch verschneite Landschaften – außer Spesen und ein bisschen Goretex-Frost nichts gewesen. Jack London hingegen, der Goldrausch-Veteran, kämpfte im Yukon tatsächlich um sein Leben. Vielleicht drückt sich in unbeholfenen Sätzen wie „In dem beschleunigten Darwinismus eines Winters am Klondike kann eine menschliche Schwäche tödlich sein” aber im offenkundig schmalzigen Pathos auch einfach nur Verehrung aus. So oder so, viel Pathos gibt es auch am Ende: Der suchende „Schneemensch” Charlie English begreift, dass seine Heimat eben nicht die Berge sind, dass er nicht weiter um die Gunst der Haute Route buhlen und für Liebe und Anerkennung nicht von Chamonix nach Zermatt laufen muss. Sondern dass er all das zu Hause bei seiner Familie in London findet. Einfach so, ganz ohne Lawinenverschüttetensuchgerät.
JULIA AMALIA HEYER
CHARLIE ENGLISH: Das Buch vom Schnee. Verlag Rogner & Bernhard, Berlin 2009. 308 Seiten, 19,95 Euro.
Die Fallhöhe heutiger Abenteurer ist so tief wie eine Gletscherspalte
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für Charlie Englishs "Buch vom Schnee" kann Rezensentin Julia Amalia Heyer sich nicht recht erwärmen, auch wenn sie zugeben muss, dass der Autor in seinem zwischen Handbuch und Tagebuch mit historischen Exkursen changierenden Werk manch interessantes Detail zu erzählen weiß. Zu sehr gefällt er sich in den Augen der Rezensentin in der Pose des "Universalgelehrten", wenn er zwischen seinen Aufenthalten in den verschiedensten winterlichen Gegenden über die Schneelandschaft in der europäischen Malerei, Schuberts Winterreise oder die Geschichte des Skifahrens sinniert. Gerade an so abgelegene Plätze wie einen Inuit-Kiosk ist Heyer dem Autor zwar durchaus neugierig gefolgt. Dass er sich aber als Abenteurer vom Schlag eines Jack London oder Rudyard Kipling inszeniert, wenn er mit Geländewagen, Helikopter und Goretex-Ausrüstung durch die Weltgeschichte kutschiert, findet sie reichlich vermessen. Auch sprachlich überzeugt sie das Buch nicht, denn "kernig-bescheuerte Sätze" und triefendes Pathos haben ihr die Lektüre zusätzlich verleidet.

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