Der kleinwüchsige Halidon verdient seinen Lebensunterhalt als Einrad-Akrobat. Er radelt durch die Straßen und jongliert mit silbernen Bällen. Abends kehrt er zu seinem Freund, dem Kapitän, zurück, mit dem er zusammen lebt. Doch eines Abends ist der Kapitän nicht zu Hause. Ist er vielleicht mit dem Schiff Esperanza in See gestochen? Er hatte oft davon geträumt und gesagt: "Wir müssen etwas aus unseren Träumen machen". Voller Sorge macht sich Halidon auf die Suche durch die lange dunkle Nacht. Dabei begegnet er einem kleinen sprechenden Hund, der ihm seine Freundschaft anbietet ... Poetisch und seufzend schön entwirft Jakob Wegelius eine Parabel von Sehnsüchten und Ängsten, von Freundschaft und von Verlust. Diese wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Augustpreis nominiert. Rainer Bielfeldt begleitet Halidons sehnsuchtsvolle Suche mit Klaviermusik.
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- Produktdetails
- Verlag: Sauerländer Audio
- Gesamtlaufzeit: 165 Min.
- Altersempfehlung: ab 6 Jahre
- Erscheinungstermin: 27.09.2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732448999
- Artikelnr.: 49242829
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
Eine Kindergeschichte um die Suche nach Freundschaft und Nähe
Wenn man so winzig ist wie Halidon und noch dazu ein bisschen aussieht wie ein Affe, dann muss man sich in Acht nehmen. „Ihm waren viele böse Menschen über den Weg gelaufen und er hatte gelernt, nur das Schlimmste von anderen zu denken.” Aber aufgeben kommt für Halidon nicht in Frage. Als Akrobat auf dem Einrad kann ihn so schnell keiner übertreffen, und wer jongliert schon so perfekt mit silbernen Bällen wie er?
Eines Tages begegnet ihm „Der Kapitän” und wird sein erster und einziger Freund. Aber die Angst, ihn wieder zu verlieren, sitzt tief bei Halidon. Immer wieder träumt er, dass der Kapitän ihn verlassen hat. Als alter Seemann sehnt dieser sich natürlich danach, noch einmal in See zu stechen und in warme Länder zu segeln. „Wir müssen etwas aus unseren Träumen machen”, pflegt er zu sagen. Als er dann eines Nachts nicht nach Hause kommt, macht Halidon sich voller Angst auf die Suche. Im Park findet er die Schirmmütze seines Freundes, in der ein kleines Hündchen schläft. Halidon mochte keine streunenden Hunde, aber dieser hier, winzig klein mit krummen Beinen lässt sich nicht mehr abschütteln. Ein „underdog” im wahrsten Sinne des Wortes. Halidon, der spürt, wie ähnlich sie sich sind, wehrt sich gegen diese unerwünschte Zuneigung. Doch am Ende der Nacht, nach vielen Abenteuern und gemeinsam ausgestandenen Ängsten, als sie den Kapitän endlich gefunden haben, da nimmt Halidon das Hündchen mit nach Hause. „Wenn du hier wohnen willst, dann brauchst du einen Namen”, sagt der Kapitän. „Wie wär´s mit Esperanza? Das ist ein schöner Name für einen kleinen Wicht wie dich.”
Ganz schön gewagt, so große Gefühle wie Einsamkeit und Angst, Liebe, Sehnsucht und Freundschaft in eine so kleine Geschichte – noch dazu eine mit Happy End – zu packen! Aber der junge Schwede Jakob Wegelius und seine ausgezeichnete Übersetzerin Gabriele Haefs haben eine Sprache gefunden, die an keiner Stelle sentimental oder pathetisch wirkt.
Die Illustrationen stammen vom Autor selbst. Es sind verträumte Schwarz- Weiß-Zeichnungen , die mit ihrem eigenwilligen Licht- und Schatten- Spiel die poetischen Bilder noch verstärken, die die Geschichte im Kopf des Lesers hinterlässt. Man spürt, wie sehr dem Autor das Schicksal seiner Figuren am Herzen liegt, und man muss sie einfach lieben, diese kleinen „underdogs” mit ihrer großen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. (ab 10 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
JAKOB WEGELIUS: Esperanza. Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs. Mit schwarz-weißen Illustrationen des Autors. Patmos Verlag 2002. 136 Seiten. 12 Euro.
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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2003 in der Sparte Kinderbuch!