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Das Leben der Lisa erzählt zugleich die Geschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Geboren in der Kaiserzeit, Jugend während des Ersten Weltkriegs, Hochzeit in den "Goldenen Zwanzigern", Nazizeit, DDR und deutsche Wiedervereinigung - Lisas Leben reicht fast bis in unsere Tage.
Eine Lebensgeschichte, mit der es Klaus Kordon spielend schafft, bereits junge Leser an Geschichte heranzuführen.

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Produktbeschreibung
Das Leben der Lisa erzählt zugleich die Geschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Geboren in der Kaiserzeit, Jugend während des Ersten Weltkriegs, Hochzeit in den "Goldenen Zwanzigern", Nazizeit, DDR und deutsche Wiedervereinigung - Lisas Leben reicht fast bis in unsere Tage.

Eine Lebensgeschichte, mit der es Klaus Kordon spielend schafft, bereits junge Leser an Geschichte heranzuführen.
Autorenporträt
Klaus Kordon, geboren 1943 in Berlin, war Transport- und Lagerarbeiter, studierte Volkswirtschaft und unternahm als Exportkaufmann Reisen nach Afrika und Asien, insbesondere nach Indien. Heute lebt er als freischaffender Schriftsteller in Berlin. Kordon, der als 'Chronist der deutschen Geschichte' gilt, veröffentlichte neben zahlreichen Kinderbüchern viele historische Romane, darunter den autobiographische Roman Krokodil im Nacken (Deutscher Jugendliteraturpreis; nominiert für den Deutschen Bücherpreis). Viele seiner Bücher wurden mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Für sein Gesamtwerk erhielt Kordon den Alex-Wedding-Preis der Akademie der Künste zu Berlin und Brandenburg, den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und, 2016, den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. "Kordon versteht sich als ein Autor, der zuallererst eine Geschichte erzählen möchte. Diese Geschichte gestaltet er poetisch, spannend, aktuell. Sie soll dem Leser Spaß machen. Dies gelingt ihm vor allem wegen seiner feinen Beobachtungsgabe, verbunden mit einem ganz natürlichen Verhältnis zu den von ihm dargestellten, denkenden, fühlenden und handelnden Personen. Er lebt mit ihnen, spricht ihre Sprache, gräbt sie als Außenseiter, als Freunde, als Hilfsbedürftige oder als Helfer, als Leidende, die nicht ohne Hoffnung bleiben, in das Gedächtnis seiner Leser ein." jugendbuch-magazin
Rezensionen
" Eine Lebensgeschichte, das schon junge Leser anschaulich an die wichtigsten Ereignisse deutscher Geschichte heranführt." (Der neue Tag) "Die Autoren haben mit diesem Buch das kleine Wunder hingekriegt, den Ablauf des vorigen Jahrhunderts für Siebenjährige anschaulich und verständlich zusammenzufassen, ohne etwas zu verniedlichen." (Nürnberger Nachrichten) "In kurzen, verständlichen Sätzen werden in diesem Buch soziale Hintergründe und geschichtliche Fakten des 20. Jahrhunderts kindgerecht verpackt. So bekommen die Kids einen groben Überblick, wie ihre Großeltern gelebt haben könnten." (Der Sonntag Karlsruhe) "Mit diesem Geschichtsbuch zum Anschnuppern führt der preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautor Klaus Kordon schon junge Leser an die wichtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte heran; eine spannende historische Zeitreise, mit wunderbaren Zeichnungen von dem bekannten Schulbuchillustrator Peter Schimmel." (Spielen und Lernen 11/02) "Ein pralles Stück Geschichte, knapp und verständlich für Kinder auf das Leben von Lisa zusammengepresst und somit in all der Fülle dennoch nachfühlbar gemacht." (Oberhessische Presse, Marburg, 15/16.03.03)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.08.2002

Ein Jahrhundert, ein Leben
Lakonisch: "Die Lisa" von Klaus Kordon und Peter Schimmel

Der chinesische Spruch "Mögest du in interessanten Zeiten leben!" ist bekanntlich nicht als Nettigkeit gemeint, sondern als eine subtile Verfluchung. Interessante Zeiten, daran mangelte es im 20. Jahrhundert nun wahrhaftig nicht. Lisa, die Heldin dieser Geschichte, wird 1899 in Berlin geboren und durchlebt erst einen, dann einen zweiten langjährigen Großkrieg, die beide mit verheerenden Niederlagen endeten. Die zwei Jahrzehnte dazwischen sind von wirtschaftlicher Not und einer zunehmenden politischen Radikalisierung gekennzeichnet. Die insgesamt nicht mehr als zwölf Jahre währende Herrschaft des Nationalsozialismus bringt Zerstörung und millionenfachen Tod für diejenigen, die ihr im Wege stehen oder von den Nazis als lebensunwert stigmatisiert werden. Schließlich aber stehen auch die allermeisten Deutschen vor dem Nichts, sind vertrieben, ausgebombt, Opfer des eigenen kollektiven Größenwahns.

1945 teilt sich die Geschichte Deutschlands für einige Jahrzehnte. Die beiden neu gegründeten deutschen Staaten stehen sich ideologisch und politisch feindlich gegenüber. Die Grenze zwischen ihnen gilt als besonders gefährlich. Zu Beginn der sechziger Jahre wird sie von den kommunistischen Machthabern der DDR martialisch befestigt und ausgebaut, ganz besonders in Berlin. Erst 1990 löst sich der Ost-West-Konflikt auf, und die beiden deutschen Staaten vereinigen sich.

All dies hat die Lisa in Berlin miterlebt. Ihre Lebensgeschichte wäre an anderen Orten, zu anderen Zeiten vielleicht ganz friedlich und ohne dramatische Aufs und Abs verlaufen. Aber in Deutschland, in Berlin ging das nicht. Klaus Kordon hat diese Lebensgeschichte lakonisch und unsentimental niedergeschrieben, aber doch so, daß man der Energie und den Stehaufqualitäten dieser tapferen Frau viel Hochachtung und große Sympathie entgegenbringt. Die wichtigsten Stationen dieses Lebens sind in den großformatigen Bildern von Peter Schimmel wiedergegeben. Schimmel arbeitet mit den Mitteln der Comic-Ästhetik, und es gelingen ihm eindrucksvoll verdichtete Momentaufnahmen des privaten Lebens von Lisa und ihrer Familie, aber auch der politischen Vorgänge, die dieses private Leben mitprägen und zum Teil zerstören.

Deutsche Geschichte im Spiegel des Lebens einer, wie man so sagt, einfachen Frau - das ist hier großartig gelungen. Denn die Lisa ist kein Klischee, und was ihr zustößt, Freud wie Leid, macht uns mit ihr zusammen froh oder traurig. Da Klaus Kordon wirklich mit ganz wenigen Worten auskommt, ist ihm ein Meisterstück an Zurückhaltung und Aussparung gelungen. Diese Eigenschaften des Textes kommen wegen des Kontrastes zu den üppig und detailreich ausgeschmückten, indes niemals süßlich werdenden Bildern Peter Schimmels besonders gut zur Geltung. Bild und Text ergänzen einander gerade auch deshalb so gut, weil jedes für sich eigenständig bleibt und die Bilder zum Beispiel nicht einfach eine Verdoppelung dessen sind, was im Text ohnehin schon formuliert ist. Vor mehr als zehn Jahren erschien dieses Buch bereits in einem anderen Verlag und erhielt Preise, aber doch nicht die verdiente Beachtung. Wie gut, daß es nun noch einmal in neuer Ausstattung aufgelegt wurde.

Die schönste und anrührendste Passage findet sich ganz am Schluß: Am Ende ihres langen Lebens - Lisa ist da schon ein klein bißchen gaga - kommt es ihr manchmal so vor, als kämen alle die Menschen, mit denen sie es zu tun hatte, zu Besuch, die Toten wie die Lebenden. Und da muß sie manchmal richtig laut lachen.

WILFRIED VON BREDOW

Klaus Kordon, Peter Schimmel: "Die Lisa". Eine deutsche Geschichte. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2002. 41 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Großartig gelungen" findet Rezensent Wilfried von Bredow dieses Kinderbuch, das fast hundert Jahre deutscher Geschichte anhand der Lebensgeschichte der 1899 in Berlin geborenen Lisa erzählt: zwei Weltkriege, wirtschaftliche Not und politische Radikalisierung, Nazizeit, deutsche Teilung und Wiedervereinigung. Vor zehn Jahren sei das Buch in einem anderen Verlag schon einmal erschienen, informiert der Rezensent. Damals habe es zwar viele Preise, aber nicht die verdiente Beachtung erhalten. Deshalb begrüßt er, dass es nun in neuer Aufmachung noch einmal aufgelegt wurde. Autor Klaus Kordon kommt für hundert Jahre Geschichte mit ganz wenigen Worten aus, was das Buch für den Rezensenten zu einem "Meisterstück an Zurückhaltung und Aussparung" macht. Die Eigenschaften des lakonischen und unsentimental geschriebenen Textes, so Bredow, kommen besonders gut "wegen des Kontrastes zu den üppig und detailreich" gestalteten, großformatigen Bildern von Peter Schimmel zur Geltung, welche die wichtigsten Stationen in Lisas Leben wiedergeben: "eindrucksvoll verdichtete Momentaufnahmen" eines privaten Lebens, dass von politischen Vorgängen geprägt und zum Teil zerstört werde. Diese Lisa, freut sich der Rezensent, ist kein Klischee, und was ihr zustößt, "macht uns mit ihr zusammen froh oder traurig".

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