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Nein, Schnullermän ist kein Nuckelbaby mehr! Er hat einfach nur beschlossen, seinen Schnuller nie aus dem Mund zu nehmen. Und das zieht er durch! Der Schnuller gibt ihm Kraft. Wer ihn deshalb ärgert, der kriegt selber Ärger, und zwar nicht zu knapp. Etwa das Mädchen, das ihn auf dem Spielplatz blöd anmacht. Oder der gierige Junge, der ihm in der Kita das Essen wegnehmen will. Und sogar Omi, die ihm ausgerechnet an seinem Geburtstag das Nuckeln abgewöhnen will. Drei witzige und energische kleine Comic-Geschichten über einen Helden, der sein Ding durchzieht, egal, was die anderen sagen. Npf! Npf!…mehr

Produktbeschreibung
Nein, Schnullermän ist kein Nuckelbaby mehr! Er hat einfach nur beschlossen, seinen Schnuller nie aus dem Mund zu nehmen. Und das zieht er durch! Der Schnuller gibt ihm Kraft. Wer ihn deshalb ärgert, der kriegt selber Ärger, und zwar nicht zu knapp. Etwa das Mädchen, das ihn auf dem Spielplatz blöd anmacht. Oder der gierige Junge, der ihm in der Kita das Essen wegnehmen will. Und sogar Omi, die ihm ausgerechnet an seinem Geburtstag das Nuckeln abgewöhnen will.
Drei witzige und energische kleine Comic-Geschichten über einen Helden, der sein Ding durchzieht, egal, was die anderen sagen. Npf! Npf!
Autorenporträt
Christophe Nicolas, Jahrgang 1965, schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene. Christophe Nicolas lebt mit seiner Familie in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sehr lustig und einfallsreich findet Rezensentin Felicitas von Lovenberg die drei Geschichten um "Schnullermän", die das französische Autorenduo Christopher Nicolas und Guillaume Long in ihrem gleichnamigen Kindercomic erzählen. Das ab einem gewissen Alter durchaus stigmatisierte Attribut des vierjährigen Helden verleiht ihm eine zengleiche Ruhe und Überlegenheit und lässt ihn in jeder Lebenslage souverän dastehen, sei es unfairen Mädchen auf dem Spielplatz, den eigenen Eltern oder der Großmutter gegenüber, die ihm den unverzichtbaren Schnuller abzutricksen versucht. Lovenberg hat große Sympathie für diesen cleveren kleinen Sturkopf.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.07.2013

Eskimoküsschen
Ein Schnuller verleiht Superman-Kräfte,
die dem kleinen Helden im Kampf gegen Freund und Feind helfen
VON BURKHARD MÜLLER
An Superhelden und ihren Parodien besteht ja kein Mangel. Mit Schnullermän betritt ein besonders junges Exemplar den Ring. Im Verlauf des Buches wird er seinen vierten Geburtstag feiern – aber eigentlich steht er im Alter noch darunter, denn um keinen Preis der Welt würde er je seinen Schnuller aus dem Mund nehmen. Diese Weigerung konstituiert ihn; sie beraubt ihn, da man so nicht reden kann, der Sprache, über die ein Kind dieses Alters doch sonst bereits verfügt, und verlockt seine Umgebung, ihn zu unterschätzen. Doch tut sie dies zu ihrem Schaden. Schnullermän ist die Gelassenheit in Person; aber wer sich mit ihm anlegt, „kriegt Ärger“, wie es in den Überschriften aller drei Einzelgeschichten heißt. Das gilt für das Mädchen, das ihn als Nuckelbaby verhöhnt und an der Rutsche an ihm vorbeidrängeln will, ebenso wie für den großen Jungen, der versucht, Schnullermän in der Kita das Essen wegzuschnappen. (Wie übrigens isst Schnullermän, wenn er nie den Schnuller rausnimmt? Nicht einmal Zeitlupenaufnahmen geben hierüber Aufschluss.) Schnullermän tut bei all dem sehr wenig, sein Wirken erwächst aus der Ruhe, ja es trägt spiritistische Züge, wenn er in immer tieferen Tönen grummelt und seinen Blick einschaltet, seinen Blick – dem hält keiner stand.
  Es gilt sogar für Omi, dieser eindeutig neben dem Helden interessantesten Figur, weit packender als die blassen Eltern, die den Kampf mit dem Schnuller längst aufgegeben haben. In ihrer Mischung aus Heiterkeit und Hinterlist stellt sie eine würdige Gegnerin dar. Sie zündet die Kerze auf dem Geburtstagskuchen an. Und das Geburtstagskind muss die Flamme natürlich selbst ausblasen und dazu den Schnuller aus dem Mund nehmen, nicht wahr? Weit gefehlt. Er nutzt hierzu den Luftzug der aufgerissenen Tür. „Omi muss zugeben, dass sie verloren hat“, und dafür bekommt sie einen Kuss, genauer ein „Eskimoküsschen“ mit der Nase, das man auch mit Schnuller im Mund austeilen kann.
  Die Bilder von Guillaume Long zeichnen sich durchaus in Augenhöhe zu Schnullermäns Kriegslisten durch eine Simplizität aus, die täuscht und eine tiefere Raffinesse verbirgt. Kugelrund und mit spannungslos durchgehender Kontur umrissen wie bei den Peanuts, bieten sich die Kinderköpfe dar, die Farben sind nuancenlos flächenhaft angelegt; doch wenn Omis Schatten auf den jäh perspektivisch verkürzten Schnullermän fällt und die Reflexe auf ihren dicken Brillengläsern flackern, dann vertiefen sich die flachen Panels ahnungsvoll. Schnullermän , im französischen Original von Christophe Nicolas Tétine Man , wird vom Verlag beworben als „unbekümmerte, ermutigende Identifikationsfigur für alle, ob sie nun ihren Schnuller brauchen oder nicht“.
  Aber so klar liegen die Verhältnisse keineswegs. Wenn man weiß, mit welcher Heftigkeit sich Kinder von der Unreife der nächst tieferen Altersstufe abstoßen, dann wird man es unwahrscheinlich finden, dass ein Gleichaltriger sich in diesen Schnullermän hineinversetzt; er wird vielmehr auf dessen Schnuller-Marotte als ausgesprochen babyhaft herabblicken. Das ist das Hemmnis nach unten. Ein Hemmnis nach oben gibt es aber auch: Es gehört ein gewisses Mindestverständnis für kulturelle Spiele dazu, den feinen Strich über Schnullermäns einem Auge, waagrecht zwischen Gleichmut und Drohung, als knappen Hinweis auf die Ikonografie der Toughness im Wildwestfilm zu dekodieren; der Schnuller ist ein Requisit des Stoizismus, das muss man erst mal erfassen. Das eine will, das andere kann ein Vierjähriger nicht.
  Wer also wird dieses witzige Buch mit Gewinn lesen? Wohl erst, wer es schon selbst lesen kann. „Schnullermän weiß, dass das nicht stimmt. Aber er sagt nichts“. Um so etwas zu goutieren, muss man einen Sinn für Differenzen haben, der schon ziemlich erwachsen ist. (ab 5 Jahre)
Christophe Nicolas: Schnullermän. Mit Illustrationen von Guillaume Long. Aus dem Französischen von Klaus Cäsar Zehrer. Klett 2013. 48 Seiten, 11,95 Euro.
ILLUSTRATION AUS CHRISTOPHE NICOLAS: SCHNULLERMÄN
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