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»Ein Märchen aus urneuer Zeit: unheimlich, verführerisch, anrührend.« Friedrich Ani
Für die einen ist dieses Wesen ein Wunder, für die anderen der neue Messias oder eine mörderische Waffe: Mingus. Alle wollen ihn haben. Er ist aus den Wäldern gekommen und ahnte nichts von seiner Einzigartigkeit. Ein Mädchen war bei ihm, Nin, vor Jahren entführt aus der Stadt. Alle denken, er hätte sie geraubt. Niemand glaubt Nin, als sie beteuert, dass Mingus ihr Retter sei. Alle suchen ihn. Doch Mingus findet immer wieder Unterstützer, die ihn vor allem für ihre Ziele einzuspannen versuchen. Dabei will er…mehr

Produktbeschreibung
»Ein Märchen aus urneuer Zeit: unheimlich, verführerisch, anrührend.« Friedrich Ani

Für die einen ist dieses Wesen ein Wunder, für die anderen der neue Messias oder eine mörderische Waffe: Mingus. Alle wollen ihn haben. Er ist aus den Wäldern gekommen und ahnte nichts von seiner Einzigartigkeit. Ein Mädchen war bei ihm, Nin, vor Jahren entführt aus der Stadt. Alle denken, er hätte sie geraubt. Niemand glaubt Nin, als sie beteuert, dass Mingus ihr Retter sei. Alle suchen ihn. Doch Mingus findet immer wieder Unterstützer, die ihn vor allem für ihre Ziele einzuspannen versuchen. Dabei will er nur eins: Nin finden und mit ihr dorthin zurückkehren, wo sie beide glücklich waren. Für Nin ist es unerträglich, nicht zu wissen, ob Mingus noch lebt. Er muss leben, sie würde doch spüren, wenn der Liebe ihres Lebens etwas Schreckliches zugestoßen wäre. Und so macht sie sich auf die Suche...
Autorenporträt
Keto von Waberer, geboren in Augsburg, studierte Architektur in München und Mexiko. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Literaturpreis der Stadt München 2011, ist sie auch als Übersetzerin aus dem Spanischen und Englischen hervorgetreten. Außerdem lehrt sie seit 1998 Creative Writing an der Hochschule für Film und Fernsehen in München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2012

„Kleiner Bruder“ im Stahlhaus
In Keto von Waberers dystopischem Märchen „Mingus“ wird der literarische Ton durch Ironie, statt durch Pathos bestimmt
Er ist ein schöner Jüngling, mit den Genen eines Löwen für die einen, ein Furcht erregendes Biest für die anderen und für die Wissenschaftler ein Objekt ihrer Begierde, das sie auseinander nehmen wollen, im wahrsten Sinne des Wortes. Am Anfang des dystopischen Romans von Keto von Waberer hat Mingus gerade seinen „Papa“ , einen Wissenschaftler umgebracht, aus Versehen. Er spürt, dass in dessen geheimnisvollem Stahlhaus etwas lebt. Er nennt es „kleiner Bruder“, und flieht mit ihm in Richtung Wälder.
  Raffiniert wechselt Keto von Waberer die Perspektiven in dieser breit angelegten Fluchtgeschichte. Erzählt aus der Sicht von Mingus oder des „kleinen Bruders Nin“, der sich als junge Frau entpuppt, und gibt immer neue Einblicke in eine zukünftige Welt. (Friedrich Ani nennt es auf dem Cover „ein Märchen aus urneuer Zeit.“)
  Mit jedem weiteren „ich“, das spricht, fächern sich andere Szenarien auf. Die Erzählstimmen sind unverwechselbar. Tara zum Beispiel, in deren Wohnung sich Mingus geflüchtet hat, ist eine alte Frau, ehemals brillante Wissenschaftlerin, die illegal in einem der zerstörten Häuser der Stadt lebt. Neugierig, verständnisvoll und selbstironisch päppelt sie den schwerkranken Mingus auf und erzählt ihm von der Welt, in der er gelandet ist. Hier ist er für die einen das Ungeheuer und für die anderen das genetische Wunder, der Messias, der Hoffnungsträger. Als naives Kind ist er aus den Wäldern gekommen und in dem Reich des immer wieder geklonten Präsidenten gelandet.
  Manches ist nicht wirklich neu: Eine zerstörte, zukünftige Welt mit einem Tyrannen, der versucht sich durch Klonen ein ewiges Leben zu verschaffen. Die genverbesserte Oberschicht heißt bezeichnenderweise Aristos, und lebt mit allem technischen Schnickschnack, ist jedoch anfällig für Allergien. Die vom „Papa“ vor Jahren entführte Nin lebt wieder bei ihren Aristo-Eltern in der Oberstadt, die sie bald verlässt, auf der Suche nach Mingus, in den sie sich verliebt hat. Außerhalb auf dem Land halten sich noch ein paar Splittergruppen: eine religiöse Frauengruppe und eine Männerreligion. Dazu versammeln sich in einer Landkommune am Meer die Menschen rund um Agilaia – die den Umsturz will.
  Was diesen Roman so besonders macht, ist eine gewisse Leichtigkeit, mit der auch schwerste Probleme behandelt werden, eine durchgehend humorvolle Sicht, besonders vertreten durch Tara, auf eine Welt in Endzeitstimmung. Der vorherrschende Ton ist nicht Pathos, sondern Ironie, Selbstironie oder auch Aufmüpfigkeit.
  Der Tyrann lässt zum Schluss sein Leben im Kampf mit Mingus – aber nicht durch dessen übermenschliche Stärke. Ein hinreißendes SF-Märchen, zauberhaft erzählt. Vielleicht wird letztlich der Humor die Welt retten. (ab 14 Jahre)
GABRIELA WENKE
Keto von Waberer: Mingus. dtv premium 2012. 300 Seiten, 14,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Mingus ist ein Wunder von einem Helden. Ein Wunder von einem Buch. Susanne Krones Münchner Feuilleton, Oktober 2012