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George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als sie zusammen für die Aufführung proben, erzählt George…mehr

Produktbeschreibung
George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als sie zusammen für die Aufführung proben, erzählt George Kelly ihr größtes Geheimnis. Kelly macht George Mut, zu sich selbst zu stehen.

"George" erzählt vom Anderssein und ermutigt, den eigenen Weg zu gehen. Der Musiker Rainer Bielfeldt begleitet George dabei mit sanfter Klaviermusik.

Julian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick". Sein Talent für die Darstellung des Zarten, Zerrissenen und Gefühlvollen rührt auch in Georges Schicksalsgeschichte zu Tränen.
Autorenporträt
Gino, AlexAlex Gino, geboren und aufgewachsen in Staten Island, New York, mag die Natur, Wortspiele und Geschichten, die die Vielfalt des Lebens widerspiegeln. Heute lebt Alex Gino mit Partner und zwei Katzen in Kalifornien, USA. Alex Gino ist seit über zwanzig Jahren in der queeren und transgender Bewegung aktiv. Alex Ginos persönliche Erfahrungen und das Wissen, dass Transgender-Kinder Romane brauchen, die sie in ihrem Sein bestärken und ihnen Mut machen, waren der Anlass, "George" zu schreiben.

Greis, JulianJulian Greis, Jahrgang 1983, wirkte in zahlreichen Theater-, TV- und Hörbuchproduktionen mit, u. a. in der erfolgreichen Hörspielvertonung von Wolfgang Herrndorfs Roman "Tschick".

Bielfeldt, RainerRainer Bielfeldt ist Liedermacher, Sänger, Pianist, Autor und Hörspielregisseur. Große Bekanntheit erlangte er durch die zahlreichen Musik-Tourneen mit dem Chansonier Tim Fischer, den er am Flügel begleitet. Rainer Bielfeldt hat mehrere Alben veröffentlicht und ist der Bearbeiter und Regisseur der "Käpt'n Sharky"-Hörspielserie.
Trackliste
CD 1
1Kapitel 1: Geheimnisse00:06:05
2Kapitel 1: Geheimnisse00:06:02
3Kapitel 2: Charlotte stirbt00:04:51
4Kapitel 2: Charlotte stirbt00:05:07
5Kapitel 2: Charlotte stirbt00:07:06
6Kapitel 3: Schauspielern ist so tun, als ob00:05:34
7Kapitel 3: Schauspielern ist so tun, als ob00:07:12
8Kapitel 3: Schauspielern ist so tun, als ob00:06:27
9Kapitel 3: Schauspielern ist so tun, als ob00:07:32
10Kapitel 4: Vorfreude00:06:04
11Kapitel 4: Vorfreude00:06:14
12Kapitel 5: Vorsprechen00:03:46
CD 2
1Kapitel 5: Vorsprechen00:06:36
2Kapitel 5: Vorsprechen00:04:44
3Kapitel 5: Vorsprechen00:04:35
4Kapitel 6: Verloren00:04:06
5Kapitel 6: Verloren00:04:27
6Kapitel 6: Verloren00:07:03
7Kapitel 7: Die Zeit schleppt sich dahin, wenn man unglücklich ist00:03:36
8Kapitel 7: Die Zeit schleppt sich dahin, wenn man unglücklich ist00:04:23
9Kapitel 8: Ich Idiot00:04:19
10Kapitel 8: Ich Idiot00:05:33
11Kapitel 8: Ich Idiot00:05:30
12Kapitel 8: Ich Idiot00:05:35
13Kapitel 8: Ich Idiot00:05:18
14Kapitel 9: Abendessen bei Arnie00:03:50
CD 3
1Kapitel 9: Abendessen bei Arnie00:06:20
2Kapitel 9: Abendessen bei Arnie00:08:27
3Kapitel 10: Wandlungen00:04:26
4Kapitel 10: Wandlungen00:04:11
5Kapitel 10: Wandlungen00:06:00
6Kapitel 10: Wandlungen00:07:00
7Kapitel 11: Einladungen00:06:47
8Kapitel 11: Einladungen00:05:16
9Kapitel 12: Melissa geht in den Zoo00:05:08
10Kapitel 12: Melissa geht in den Zoo00:05:36
11Kapitel 12: Melissa geht in den Zoo00:05:44
12Kapitel 12: Melissa geht in den Zoo00:07:29
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

George mag Fotografie - weil man in ihr nur das zeigen muss, was man wirklich zeigen will. Ihr geht es nicht um das perfekte Selfie, die Zehnjährige hat ein größeres Problem: George ist ein Mädchen, gefangen im Körper eines Jungen. Nicht mal ihre beste Freundin hat davon (zunächst) eine Ahnung. Ihr Anderssein quält die Schülerin tagaus tagein, sei es der verhasste Besuch der Jungstoilette - mit dem schrecklichen Ding zwischen den Beinen - oder die Unerreichbarkeit der weiblichen Hauptrolle im Schultheaterstück. Doch die Sehnsucht nach einem echten Leben wird zu groß und so wagt sie den Schritt aus dem Dunkeln. Alex Ginos sensibler, auf persönlichen Erfahrungen basierender Roman breitet das Thema "Transgender" so eindringlich wie kurzweilig aus. In Schauspieler Julian Greis wurde eine flexible Stimme gefunden, die Georges Achterbahnfahrt den passenden Ton verleiht. Der sanfte Tenor des Hamburger "Thalia"-Ensemblemitglieds erweckt den Teenager-Alltag mit all seinen Glücks- und Horrormomenten überzeugend zum Leben. Schade nur, dass es das läppische Booklet verpasst - wie leider häufig üblich in der Branche -, dieses ungemein spannende Thema fortzuführen.

© BÜCHERmagazin, Dirk Speckmann (ds)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.01.2017

Sterbende
Spinne
Alex Gino erzählt in seinem Kinderbuch „George“
vom Ringen um die eigene Identität
VON TOBIAS SEDLMAIER
Die Kindheit ist eine Zeit des Findens, Fragens, Forschens, eine Zeit der spielerischen Identitätssuche und des Auslotens der sexuellen Grenzen. Erst allmählich bilden sich Interessen und Neigungen, Status und Rollenverhalten, nach und nach die ganze Identität, bis schließlich die Schulbank die gängigen Klischees wie den Klassenclown, den Klassenprimus oder die Klassendiva vereint. Zumindest eine Sache wird dabei allerdings kaum hinterfragt, scheint sie doch so natürlich und offensichtlich zu sein, dass an ihr zumindest in der Adoleszenz kein Zweifel besteht: das Geschlecht. Jungs toben mit Jungs, spielen Fußball oder Feuerwehrmann, Mädchen kämmen ihre Barbies oder tanzen, und alle sind an ihrem Platz. Selbst für Abweichler von der Geschlechternorm gibt es Bezeichnungen wie „Tomboy“ – weder ungewöhnlich noch gesellschaftlich unakzeptabel.
Was aber, wenn man sich von klein auf sicher ist, im falschen Körper zu leben? Wenn man mit dem falschen Körper morgens aufsteht, duscht, am Sportunterricht teilnimmt und abends die falschen Klamotten wieder ablegt? Dass dieses Thema auch heute noch sehr selten und kaum in der Öffentlichkeit behandelt wird, zeigt sich auch daran, dass es bis jetzt praktisch keine Kinderliteratur dazu gibt. Der amerikanische Autor Alex Gino, selbst seit Jahren in der Transgender-Bewegung aktiv, hat mit „George“ nun den ersten Versuch vorgelegt, die Geschichte eines Jungen zu erzählen, der ein Mädchen werden will.
Melissa nennt sich die Heldin heimlich vor dem Spiegel, heißt sie doch eigentlich George. Dadurch, dass Gino George von Anfang an als „sie“ bezeichnet, wird markiert, dass es in dieser Geschichte nicht mehr um die innere Unsicherheit geht, welches Geschlecht für die Protagonisten wohl das richtige wäre. George/Melissa hat sich definitiv entschieden, ein Mädchen zu sein, ihre Jungenrolle ist nur Versteckspiel. Aus dem Internet ist ihr der Begriff des „transgender“ soweit vertraut, wie das bei einer 11-Jährigen nur möglich ist. Ihre größte Schwierigkeit ist die reale Umsetzung dieses Wunsches, die Akzeptanz ihres Geschlechts innerhalb ihrer Umgebung und die konkrete Auslebung ihrer Weiblichkeit im Alltag. Wem kann sie anvertrauen, dass sie Mädchenzeitschriften liest und am liebsten Kleider tragen würde? Ihrer alleinerziehenden Mutter, dem raubeinigen großen Bruder, der verständnisvollen Klassenlehrerin oder doch ihrer besten Freundin, Girlie durch und durch? Und wie soll George/Melissa damit umgehen, wenn die starken Jungs sie als „Mädchen“ hänseln?
Ein anderes Spiel soll schließlich der erste Schritt zu einem öffentlichen Bekenntnis werden: In der schulischen Theateraufführung von „Wilbur und Charlotte“ will George die weibliche Hauptrolle, die sterbende Spinne, spielen. Gino erzählt in seinem unprätentiösen, berührenden Roman von den Schwierigkeiten, die eine Heranwachsende mit der Tatsache konfrontieren, anders zu sein, als alle anderen. In einer klaren, direkten und sehr verdichteten Sprache wird das erste Stück eines langen Weges deutlich, das Ringen um Selbstvertrauen und Mut, das Werben um Verständnis für eine Identität, die von den meisten nur schwer verstanden wird. Dabei wird es an keiner Stelle moralisierend oder anklagend, Gino nimmt die Bedenken der Umwelt ernst, ohne sie deswegen für unlösbar zu erklären. Ein wichtiges Buch, auch und gerade für diejenigen, die niemals das Gefühl erfahren mussten, im falschen Körper zu stecken. (ab 12 Jahre)
Alex Gino: George. Aus dem Englischen von Alexandra Ernst. Fischer-Verlag, Frankfurt 2016. 208 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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