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Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Abteilung für Osteuropäische Geschichte), Veranstaltung: (Vorbereitung auf die mündliche Magisterabschlussprüfung), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie viele Forschung zum Zarenreich im ausgehenden 19. Jahrhundert steht auch die Untersuchung des Zemstvo unter dem Schatten der Oktoberrevolution. Viele Arbeiten zeichnen gewollt oder ungewollt schon ab dem Krimkrieg und den Großen Reformen den Weg in den ersten Weltkrieg und das…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Abteilung für Osteuropäische Geschichte), Veranstaltung: (Vorbereitung auf die mündliche Magisterabschlussprüfung), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie viele Forschung zum Zarenreich im ausgehenden 19. Jahrhundert steht auch die Untersuchung des Zemstvo unter dem Schatten der Oktoberrevolution. Viele Arbeiten zeichnen gewollt oder ungewollt schon ab dem Krimkrieg und den Großen Reformen den Weg in den ersten Weltkrieg und das turbulente Jahr 1917 vor. Die vorevolutionären Entwicklungen werden so als unabwendbares Vorspiel der Revolution dargestellt. Im Bezug auf den Zemstvo sind in diesem Zusammenhang vor allem zwei Fragen von Bedeutung, von denen die zweite vor dem Hintergrund der Revolution zu betrachten ist, da der Zemstvo neben der Aufhebung der Leibeigenschaft den ambitioniertesten Versuch darstellte Staat und "Gesellschaft" im Zarenreich zu versöhnen. Die Fragen lauten: -Warum wurde der Zemstvo geschaffen?-Welche Verdienste erbrachte die Institution in der Zeit ihrer Existenz?Die Antwort auf die erste Frage kann berechtigt aus mehreren Perspektiven gegeben werden: Man kann den Entstehungsgrund funktionalistisch in der zunehmenden Bürokratisierung des russischen gesellschaftlichen und politischen Lebens im 19. Jahrhundert, ideengeschichtlich in einer zumindest teilweisen Übernahme westlicher liberaler Selbstverwaltungsmodelle oder fiskalisch in dem Versuch der Hebung der Steuermoral der Bevölkerung durch neue Institutionen sehen. Große Berechtigung hat auch die "humanitäre" Perspektive, in der Schaffung des Zemstvo die Absicht des Staates zu sehen, soziale Not auf dem Lande "an der Wurzel" zu mildern und zum Beispiel Elementarbildung und medizinische Versorgung bereitzustellen - nicht zuletzt deshalb, um eine Revolution zu verhindern. Politisch ist die Schaffung der lokalen Selbstverwaltungskörperschaften auf Provinz- (gubernija) und Distriktsebene (ujezd) jedoch vor allem der Versuch der Autokratie, den Adel für den mit der "Befreiung" der Leibeigenen einhergehenden Machtverlust durch neuen institutionalisierten Einfluss zu entschädigen. Doch jeder dieser Blickwinkel, deren Aufzählung nicht vollständig ist, trägt eine gewisse Berechtigung.