13.10.2015
Der Deutscher Buchpreis 2015 geht an Frank Witzel
Der beste Roman in deutscher Sprache steht fest
„Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ ist ein Titel voller Inhalt und der Name, den die Jury am MontagalsSieger des Deutschen Buchpreis 2015 präsentierte.
Der Deutsche Buchpreis ist eine der wichtigsten Ehrungen, die ein Literat innerhalb unserer Landesgrenzen abräumen kann. Die Finalisten, die sich in jedem Jahr auf einersechsWerke umfassenden Liste wiederfinden, werden allesamt mit 2.500 Euro prämiert. Der Sieger erhält vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels eine Summe von25.000Euro. Über dieses Preisgeld darf sich nun Frank Witzel freuen. Sein Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven TeenagerimSommer 1969“ wurde am Montagabend mit dem Deutschen Buchpreis 2015 ausgezeichnet.

Ein Werk über Historie ohne historische Fakten

Schaut man auf den Titel, zumindest den ersten Teil, wirkt „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ wieeinAusflug in die Historie. Umso mehr verwundert die Tatsache, dass sich Frank Witzel keiner historischer Fakten bedient und trotzdem ein Kapitel unserer GeschichtemitBravour problematisiert und seinen Lesern in aller Ausführlichkeit näherbringt. Sein Epos fängt Stimmungen ein. Die Stimmungen der jungen Leute einer„Bundesrepublik, diebeginnt, sich vom Muff der unmittelbaren Nachkriegszeit zu befreien“. Witzel hat ein Generationsportrait auf mehr als 800 Seiten entworfen, das laut Juryin seinerAusgestaltung etwas Einzigartiges darstellt.

Der Deutsche Buchpreis geht an „ein genialisches Sprachkunstwerk“

In der Laudatio, die seit 2005 im Rahmen der Frankfurter Buchmesse stattfindet, rühmte die Jury des Deutschen Buchpreis 2015 neben der sonderbarenHerangehensweisedes Autors vor allem auch „ein genialisches Sprachkunstwerk“, „ein hybrides Kompendium aus Pop, Politik und Paranoia“. Genau das ist der Roman. Erzähltwird die Zeit aus derSicht eines 13-Jährigen. Er lebt in einer Epoche, in der wie selbstverständlich zum Joint gegriffen wird, in der die Beatles und die Stones aus denBoxen dröhnen und in der sichRAF-Terroristen irre Verfolgungsjagden mit der Polizei liefern. Für alle Bestandteile dieser Zeit entwickeln die jungen Heranwachsenden eineArt Neugier, die Witzel in seinem Romanpunktgenau zum Ausdruck bringt. Weitere Informationen zu Frank Witzel und seinem prämierten Roman finden Sie ab sofort im Online-Shopvonbücher.de und im dazugehörigen Blog.