Mohamed Mbougar Sarr
Broschiertes Buch
Die geheimste Erinnerung der Menschen
Roman. Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt und dem Internationalen Literaturpreis
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»Ein spannender wie ein Krimi geschriebener Roman, den man wegen seines frechen, frischen, respektlosen Tons atemlos bis zum Ende verschlingt.« Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk KulturMohamed Mbougar Sarr erzählt in diesem funkelnden Roman von der Suche nach einem verschollenen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, folgt er fieberhaft der Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als »schwarzer Rimbaud« gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer ...
»Ein spannender wie ein Krimi geschriebener Roman, den man wegen seines frechen, frischen, respektlosen Tons atemlos bis zum Ende verschlingt.« Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur
Mohamed Mbougar Sarr erzählt in diesem funkelnden Roman von der Suche nach einem verschollenen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, folgt er fieberhaft der Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als »schwarzer Rimbaud« gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer war er? Voll Suchtpotenzial und unnachahmlicher Ironie erzählt Sarr von einer labyrinthischen Reise, die drei Kontinente umspannt. Ein meisterhafter Bildungsroman, eine radikal aktuelle Auseinandersetzung mit dem komplexen Erbe des Kolonialismus und eine soghafte Kriminalgeschichte. Ein Buch, das viel wagt - und triumphiert.
Mohamed Mbougar Sarr und die Übersetzer:innen Holger Fock undSabine Müller wurden mit dem Internationalen Literaturpreis 2023 des Hauses der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen ausgezeichnet. Zudem erhielten die Übersetzer:innen den Paul Celan Preis.
Mohamed Mbougar Sarr erzählt in diesem funkelnden Roman von der Suche nach einem verschollenen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, folgt er fieberhaft der Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als »schwarzer Rimbaud« gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer war er? Voll Suchtpotenzial und unnachahmlicher Ironie erzählt Sarr von einer labyrinthischen Reise, die drei Kontinente umspannt. Ein meisterhafter Bildungsroman, eine radikal aktuelle Auseinandersetzung mit dem komplexen Erbe des Kolonialismus und eine soghafte Kriminalgeschichte. Ein Buch, das viel wagt - und triumphiert.
Mohamed Mbougar Sarr und die Übersetzer:innen Holger Fock undSabine Müller wurden mit dem Internationalen Literaturpreis 2023 des Hauses der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen ausgezeichnet. Zudem erhielten die Übersetzer:innen den Paul Celan Preis.
Mohamed Mbougar Sarr, geboren 1990 in Dakar, wuchs im Senegal auf und studierte in Frankreich Literatur und Philosophie. Er hat bereits drei Romane veröffentlicht, für die er u.a. mit dem Prix Stéphane Hessel und Grand prix du roman métis ausgezeichnet wurde. Für 'Die geheimste Erinnerung der Menschen', seinem ersten Werk, das auf Deutsch erschien, erhielt er 2021 den Prix Goncourt und 2023 den Internationalen Literaturpreis.
Produktbeschreibung
- Verlag: Penguin Verlag München
- Originaltitel: La plus secrète mémoire des hommes
- Erstmals im TB
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 15. Mai 2024
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 125mm x 34mm
- Gewicht: 383g
- ISBN-13: 9783328110323
- ISBN-10: 3328110321
- Artikelnr.: 69298319
Herstellerkennzeichnung
Penguin TB Verlag
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Atemlos folgt Rezensent Christoph Vormweg dem französisch-senegalesischen Autor Mohamed Mbougar Sarr durch den mitreißenden Plot seines Romans. Sarr schickt seinen Erzähler, einen jungen Schriftsteller, auf die Suche nach dem verschollenen Autor T.C. Elimane, der einst zum "schwarzen Rimbaud" hochstilisiert, dann jedoch von der Literaturkritik in die Versenkung geschickt wurde. Aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Erzählformen kreist der Roman um das Leben des rätselhaften Autors und seiner Familie, erklärt Vormweg, der dabei vor allem von der Figur der senegalesischen Schriftstellerin Marème Siga D. fasziniert scheint. Wie Sarr aus postkolonialer Perspektive die Abgründe des 20 Jahrhunderts verbindet mit der französischen, aber auch senegalesischen Gegenwart, beeindruckt den Rezensenten sehr, der sich darüber hinaus an den Einflüssen postmoderner Erzähltheorie erfreute sowie an Verweisen zu Roberto Bolaño, Jean-Paul Sartre und Roland Barthes. Die Lektüre verlangt den Lesenden einiges ab, räumt der Rezensent ein, aber der Humor, der satirische Elan und die Erzählwut tragen ihn mit Leichtigkeit über alle Klippen hinweg.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Vor dem vertikalen Meer
Mal wie Krimi, mal wie Schauermärchen, mal wie Recherche: Mohamed Mbougar Sarrs Roman "Die geheimste Erinnerung der Menschen".
Menschlich oder unmenschlich? Der Roman "Die geheimste Erinnerung der Menschen" von Mohamed Mbougar Sarr, 2021 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, scheint das Intimste berühren zu wollen. Er handelt von Diégane Latyr Faye, einem senegalesischen Jungautor, der im Pariser Exil seinen Weg und seine literarische Stimme sucht, dabei an der scheiternden Liebe mit Aïda leidet wie ein Hund. Allerdings stößt er auf einen weiteren Roman, der eine schreckliche Geschichte erzählt: Ein König verbrennt seine Feinde und Untertanen, vermischt die Überreste mit der Erde, aus der ein
Mal wie Krimi, mal wie Schauermärchen, mal wie Recherche: Mohamed Mbougar Sarrs Roman "Die geheimste Erinnerung der Menschen".
Menschlich oder unmenschlich? Der Roman "Die geheimste Erinnerung der Menschen" von Mohamed Mbougar Sarr, 2021 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, scheint das Intimste berühren zu wollen. Er handelt von Diégane Latyr Faye, einem senegalesischen Jungautor, der im Pariser Exil seinen Weg und seine literarische Stimme sucht, dabei an der scheiternden Liebe mit Aïda leidet wie ein Hund. Allerdings stößt er auf einen weiteren Roman, der eine schreckliche Geschichte erzählt: Ein König verbrennt seine Feinde und Untertanen, vermischt die Überreste mit der Erde, aus der ein
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Wald entsprießt. Eines Tages folgt er einer Frau, verirrt sich im Wald, läuft ihr jahrelang hinterher; aus jedem Baum spricht die Seele eines verbrannten Menschen und erzählt ihm ihr Schicksal. Der König altert, wird sterben, da befreit ihn die Frau oder Göttin; tatsächlich war er nur wenige Stunden unterwegs. Er heiratet die Frau, begründet einen Staat. Nicht umsonst heißt der Roman im Roman, der diese grausame Geschichte erzählt, "Das Labyrinth des Unmenschlichen".
Das Labyrinth ist der zweite Schlüssel zu "Die geheimste Erinnerung der Menschen", denn in Labyrinthe entführen uns beide, Sarrs echter und sein fiktiver Roman. Dabei ist der Plot des echten Romans im Grunde überschaubar: Diégane stellt 2018 Nachforschungen über Elimane Madag Diouf an, der 1938 "Das Labyrinth des Unmenschlichen" in Paris veröffentlicht hat. Buch und Autor erfuhren seinerzeit große Beachtung - "ein schwarzer Rimbaud", hieß es -, es folgten aber Plagiatsvorwürfe; der Roman wurde eingezogen, Elimane verschwand scheinbar spurlos. Achtzig Jahre später trifft Diégane die alte Siga D., eine Cousine von Elimane, deren Ex-Geliebte, eine haitische Dichterin, früher mit Elimane verbandelt war. Siga D. gibt Diégane den legendären Roman zu lesen und erzählt ihm große Teile des Lebens von Elimane: Der war während der Besatzung in der Résistance, verbrachte Jahrzehnte in Argentinien und kehrte schließlich in sein senegalesisches Dorf zurück, wo er als respektierter Magier hundertzweijährig starb - ein Jahr bevor Diégane sein Haus und sein Vermächtnis findet.
Dass Sarrs Roman ein Leseerlebnis ist, liegt zum einen daran, wovon er erzählt: Elimane ist ein Mysterium, das sich geschickt entzieht. Augenzeugen berichten Erschütterndes: "Ich stand wenige Zentimeter von ihm entfernt und hatte das schrecklich verwirrende Gefühl, vor einer Wand und zugleich vor einem vertikalen Meer zu stehen, einer Art stehenden Welle, in deren Innerem ich ein wütendes Grollen hörte." Es liegt zum anderen darin, wie Sarr erzählt: mal wie in einem Krimi, mal wie in einem Schauermärchen, mal wie in einer Recherche; es werden Rezensionen, Tagebucheinträge, Auszüge aus Literaturgeschichten und Essays geschaltet.
Es klimpert nicht nur die Genreklaviatur, Sarr lässt auch eine Vielzahl an Stimmen zu Wort kommen: Die Exil-Schriftstellerin Siga D., mit der der viel jüngere Diégane anbandelt; die haitische Dichterin, die Elimane mit Witold Gombrowicz und Ernesto Sábato im Argentinien der Nachkriegsjahre kennenlernt; die Journalistin Brigitte Bollème, die ein erstes Buch über Elimane schreibt; Elimanes jüdische Lektorin Thérèse Jacob, die mit Mühe der Verfolgung entkommt, aber ihren Geliebten durch einen perversen Nazi-Offizier verliert. Jede dieser Existenzen berichtet ihren Part, als Teil des Elimane-Puzzles gewinnen sie ihre Bedeutung und ihr Eigengewicht. Die Figuren sind Filter, Überträger, Vermittler: Ihre Erzählungen wandern durch viele Ohren und Münder.
Der Plagiatsprozess gegen "Das Labyrinth des Unmenschlichen" ist das literarische Zentrum des Romans: Skandalös ist dieser freilich für die Plagiatsjäger selbst, weil der senegalesische Mythos, den Elimane angeblich kopiert hat, die nachträgliche Erfindung eines rassistischen Ethnologen ist; die Anleihen bei der europäischen Hochkultur wiederum wären bei einem französischen Autor als kluge Hommage gewertet worden, nicht als Abschreiben. Kurz: Elimane war ein diskriminiertes Genie.
Der Rassismus einer kolonialen Gesellschaft schlägt in etwas anderes um: Die Geschehnisse werden durch Todesfälle unter Elimanes Rezensenten unheimlich, sie sterben wie die Fliegen. Was treibt sie in den Selbstmord? Die einzige Spur führt zu Elimane, der von seinem Vater, einem Magier, in okkultes Wissen eingeweiht wurde. So ist aus einem "kleinen Weißen Schwarzen" (sic), den man nicht anerkannt, sondern mit Verachtung gestraft hat, ein böser Schwarzmagier geworden, der düsterste Traditionen fortführt und Klischees auf unheimliche Weise bestätigt: "Ein Schriftsteller, der sich unverstanden, falsch gelesen, erniedrigt fühlt, beginnt die böswilligen Kritiker seines Buchs aus Rache zu töten, weil man ihn durch eine andere Brille als die literarische kommentiert, auf eine Hautfarbe, eine Herkunft, eine Religion, eine Identität reduziert: Das ist die reinste Komödie."
Wirklich zum Lachen ist das nicht, es klingt nach poetischer Gerechtigkeit, nach einer politisch korrekten Geschichte über den rassistischen Geist, der 1938 durch Europa wehte - mit der Option, sie auf die Gegenwart zu übertragen. Sarr, der vieles vorwegnimmt, hat diese Interpretation kommen sehen: "Hat sich heute etwas daran geändert?" Schließlich streben die jungen afrikanischen Schriftsteller des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend, über die er schreibt, ebenfalls nach französischer Anerkennung: "Das ist unsere Schande, aber auch unser erträumter Ruhm, unsere Knechtschaft und das vergiftete Trugbild unserer symbolischen Adelung."
Der 1990 in Dakar geborene, heute bei Paris lebende Sarr, der bereits drei Romane veröffentlicht hat, pflegt keine postkolonialen Empfindlichkeiten. Falsche Haltungen spießt er ironisch auf: "W. ist der erste schwarze Autor, der diesen oder jenen Preis erhalten hat, in diese oder jene Akademie aufgenommen wurde: lesen Sie sein Buch, es ist natürlich fabelhaft." Fehldeutungen gräbt er konsequent das Wasser ab: "Wegen all dieser geförderten und preisgekrönten Mittelmäßigkeit, verdienen wir es zu sterben. Alle: Journalisten, Literaturkritiker, Leser, Vertragsleute, Schriftsteller - die ganze Gesellschaft. Was würde Elimane heute tun? Er würde alle umbringen." Elimane ist nicht nur der böse Geist, den der Kolonialismus hervorgebracht hat, den postkolonialen Literaturbetrieb würde er ebenso heimsuchen, weil dieser Literatur aus denselben Gründen - wenngleich unter umgekehrten Vorzeichen - nicht ernst nimmt: Herkunft gilt mehr als Ästhetik. Wie Fiston Mwanza Mujila setzt Sarr der irreführenden Identitätspolitik Ironie und literarischen Anspruch entgegen.
Die unheimlichen Ereignisse berichtet Siga D. im Rückblick auf ihre wilde Jugend als Nackttänzerin - in der ihre Kollegin unter rätselhaften Umständen stirbt und Elimane sie eines Nachts in einen labyrinthischen Park entführt. Elimane wird zu jenem kathartisch-gruseligen Gespenst, das den Finger auf die Schwächen der Seelen legt und so lange drückt, bis sie verwelken. Wer nach Inspirationsquellen sucht, wird in der Episode fündig: Die Ereignisse nehmen ihren Ausgang im Nachtklub "Vautrin". Ein Schelm, wer an die Pariser Unterwelt aus Balzacs "Menschlicher Komödie" denkt.
Damit ist viel gesagt - und doch fast nichts. "Die geheimste Erinnerung der Menschen" ist wie Elimane: schwer in den Griff zu bekommen. Der Roman strahlt erzählerische und vitale Fülle aus, erzählt von Literaturbetrieb und Nazi-Besatzung, von gutem Sex und traumatisierten Kindern, von Pariser Halbwelt und senegalesischem Dorfleben, von Erstem Weltkrieg und politischer Revolte heute. Dem frustrierten Rezensenten bleibt nur eins: den eigenen Griff zu diesem Buch zu empfehlen. NIKLAS BENDER
Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen". Roman.
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller. Hanser Verlag, München 2022. 448 S., geb., 27,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Labyrinth ist der zweite Schlüssel zu "Die geheimste Erinnerung der Menschen", denn in Labyrinthe entführen uns beide, Sarrs echter und sein fiktiver Roman. Dabei ist der Plot des echten Romans im Grunde überschaubar: Diégane stellt 2018 Nachforschungen über Elimane Madag Diouf an, der 1938 "Das Labyrinth des Unmenschlichen" in Paris veröffentlicht hat. Buch und Autor erfuhren seinerzeit große Beachtung - "ein schwarzer Rimbaud", hieß es -, es folgten aber Plagiatsvorwürfe; der Roman wurde eingezogen, Elimane verschwand scheinbar spurlos. Achtzig Jahre später trifft Diégane die alte Siga D., eine Cousine von Elimane, deren Ex-Geliebte, eine haitische Dichterin, früher mit Elimane verbandelt war. Siga D. gibt Diégane den legendären Roman zu lesen und erzählt ihm große Teile des Lebens von Elimane: Der war während der Besatzung in der Résistance, verbrachte Jahrzehnte in Argentinien und kehrte schließlich in sein senegalesisches Dorf zurück, wo er als respektierter Magier hundertzweijährig starb - ein Jahr bevor Diégane sein Haus und sein Vermächtnis findet.
Dass Sarrs Roman ein Leseerlebnis ist, liegt zum einen daran, wovon er erzählt: Elimane ist ein Mysterium, das sich geschickt entzieht. Augenzeugen berichten Erschütterndes: "Ich stand wenige Zentimeter von ihm entfernt und hatte das schrecklich verwirrende Gefühl, vor einer Wand und zugleich vor einem vertikalen Meer zu stehen, einer Art stehenden Welle, in deren Innerem ich ein wütendes Grollen hörte." Es liegt zum anderen darin, wie Sarr erzählt: mal wie in einem Krimi, mal wie in einem Schauermärchen, mal wie in einer Recherche; es werden Rezensionen, Tagebucheinträge, Auszüge aus Literaturgeschichten und Essays geschaltet.
Es klimpert nicht nur die Genreklaviatur, Sarr lässt auch eine Vielzahl an Stimmen zu Wort kommen: Die Exil-Schriftstellerin Siga D., mit der der viel jüngere Diégane anbandelt; die haitische Dichterin, die Elimane mit Witold Gombrowicz und Ernesto Sábato im Argentinien der Nachkriegsjahre kennenlernt; die Journalistin Brigitte Bollème, die ein erstes Buch über Elimane schreibt; Elimanes jüdische Lektorin Thérèse Jacob, die mit Mühe der Verfolgung entkommt, aber ihren Geliebten durch einen perversen Nazi-Offizier verliert. Jede dieser Existenzen berichtet ihren Part, als Teil des Elimane-Puzzles gewinnen sie ihre Bedeutung und ihr Eigengewicht. Die Figuren sind Filter, Überträger, Vermittler: Ihre Erzählungen wandern durch viele Ohren und Münder.
Der Plagiatsprozess gegen "Das Labyrinth des Unmenschlichen" ist das literarische Zentrum des Romans: Skandalös ist dieser freilich für die Plagiatsjäger selbst, weil der senegalesische Mythos, den Elimane angeblich kopiert hat, die nachträgliche Erfindung eines rassistischen Ethnologen ist; die Anleihen bei der europäischen Hochkultur wiederum wären bei einem französischen Autor als kluge Hommage gewertet worden, nicht als Abschreiben. Kurz: Elimane war ein diskriminiertes Genie.
Der Rassismus einer kolonialen Gesellschaft schlägt in etwas anderes um: Die Geschehnisse werden durch Todesfälle unter Elimanes Rezensenten unheimlich, sie sterben wie die Fliegen. Was treibt sie in den Selbstmord? Die einzige Spur führt zu Elimane, der von seinem Vater, einem Magier, in okkultes Wissen eingeweiht wurde. So ist aus einem "kleinen Weißen Schwarzen" (sic), den man nicht anerkannt, sondern mit Verachtung gestraft hat, ein böser Schwarzmagier geworden, der düsterste Traditionen fortführt und Klischees auf unheimliche Weise bestätigt: "Ein Schriftsteller, der sich unverstanden, falsch gelesen, erniedrigt fühlt, beginnt die böswilligen Kritiker seines Buchs aus Rache zu töten, weil man ihn durch eine andere Brille als die literarische kommentiert, auf eine Hautfarbe, eine Herkunft, eine Religion, eine Identität reduziert: Das ist die reinste Komödie."
Wirklich zum Lachen ist das nicht, es klingt nach poetischer Gerechtigkeit, nach einer politisch korrekten Geschichte über den rassistischen Geist, der 1938 durch Europa wehte - mit der Option, sie auf die Gegenwart zu übertragen. Sarr, der vieles vorwegnimmt, hat diese Interpretation kommen sehen: "Hat sich heute etwas daran geändert?" Schließlich streben die jungen afrikanischen Schriftsteller des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend, über die er schreibt, ebenfalls nach französischer Anerkennung: "Das ist unsere Schande, aber auch unser erträumter Ruhm, unsere Knechtschaft und das vergiftete Trugbild unserer symbolischen Adelung."
Der 1990 in Dakar geborene, heute bei Paris lebende Sarr, der bereits drei Romane veröffentlicht hat, pflegt keine postkolonialen Empfindlichkeiten. Falsche Haltungen spießt er ironisch auf: "W. ist der erste schwarze Autor, der diesen oder jenen Preis erhalten hat, in diese oder jene Akademie aufgenommen wurde: lesen Sie sein Buch, es ist natürlich fabelhaft." Fehldeutungen gräbt er konsequent das Wasser ab: "Wegen all dieser geförderten und preisgekrönten Mittelmäßigkeit, verdienen wir es zu sterben. Alle: Journalisten, Literaturkritiker, Leser, Vertragsleute, Schriftsteller - die ganze Gesellschaft. Was würde Elimane heute tun? Er würde alle umbringen." Elimane ist nicht nur der böse Geist, den der Kolonialismus hervorgebracht hat, den postkolonialen Literaturbetrieb würde er ebenso heimsuchen, weil dieser Literatur aus denselben Gründen - wenngleich unter umgekehrten Vorzeichen - nicht ernst nimmt: Herkunft gilt mehr als Ästhetik. Wie Fiston Mwanza Mujila setzt Sarr der irreführenden Identitätspolitik Ironie und literarischen Anspruch entgegen.
Die unheimlichen Ereignisse berichtet Siga D. im Rückblick auf ihre wilde Jugend als Nackttänzerin - in der ihre Kollegin unter rätselhaften Umständen stirbt und Elimane sie eines Nachts in einen labyrinthischen Park entführt. Elimane wird zu jenem kathartisch-gruseligen Gespenst, das den Finger auf die Schwächen der Seelen legt und so lange drückt, bis sie verwelken. Wer nach Inspirationsquellen sucht, wird in der Episode fündig: Die Ereignisse nehmen ihren Ausgang im Nachtklub "Vautrin". Ein Schelm, wer an die Pariser Unterwelt aus Balzacs "Menschlicher Komödie" denkt.
Damit ist viel gesagt - und doch fast nichts. "Die geheimste Erinnerung der Menschen" ist wie Elimane: schwer in den Griff zu bekommen. Der Roman strahlt erzählerische und vitale Fülle aus, erzählt von Literaturbetrieb und Nazi-Besatzung, von gutem Sex und traumatisierten Kindern, von Pariser Halbwelt und senegalesischem Dorfleben, von Erstem Weltkrieg und politischer Revolte heute. Dem frustrierten Rezensenten bleibt nur eins: den eigenen Griff zu diesem Buch zu empfehlen. NIKLAS BENDER
Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen". Roman.
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller. Hanser Verlag, München 2022. 448 S., geb., 27,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein grandios inszeniertes literarisches Detektivspiel, das uns mit brandaktuellen Fragen nach Rassismus, Identitätspolitik und kultureller Aneignung konfrontiert." Denis Scheck, ARD druckfrisch, 27.02.23 "Ein fabelhaft, dicht geschriebener, fruchtbarer, in sich sehr angenehm verschachtelter, aber auch komplex konstruierter Roman." Samira El Ouassil, SWR lesenswert Quartett, 22.02.23 "Ein Meisterwerk. ... Ein sprachliches Ereignis." Denis Scheck, SWR lesenswert Quartett, 22.02.23 "Ein intellektuelles Vergnügen." Ijoma Mangold, SWR lesenswert Quartett, 22.02.23 "Ein gewaltiges, aufrüttelndes Buch: emotional, persönlich, zugleich absolut auf der Höhe des postkolonialen Diskurses." Dina Netz, WDR3, 11.02.23 "Ich habe Mohamed Mbougar Sarrs 'Die
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geheimste Erinnerung der Menschen' gelesen. Ein großartiges Buch." Bundeskanzler Olaf Scholz, taz, 14.01.23 "Was mir so gefällt ist, dass Sarr das mit so viel Engagement macht. Dass er sagt, die Literatur muss eigentlich die wichtigste Sache der Welt sein. Das ist für ihn eine existentielle Frage, ob er zu seiner literarischen Stimme findet. So viel Emphase auf die Literatur, auch auf die Wiederverzauberung, auf die Poesie." Iris Radisch, 3sat Kulturzeit, 11.01.23 "'Die geheimste Erinnerung der Menschen' ist makellos. Wie die Lösung des Krimis um Elimane trotz aller Sprünge zwischen Zeiten, Orten und Erzählsituationen chronologisch abrollt, zieht mit." Michael Wurmitzer, Der Standard, 03.01.23 "Eine atemberaubende Spurensuche ...Ein Puzzle starker Stimmen... Ein komplexer, wissenspraller und mitreißender Roman." Christoph Vormweg, Deutschlandfunk, 25.12.22 "So klug und so spannend - und diese wunderschönen Sätze! Man könnte sich in jeden einzelnen Satz des Romans verlieben, so perfekt und doch so urmenschlich sind sie." Sarah Murrenhoff, rbb Kultur, 19.12.22 "Einfach nur brillant!" Gert Scobel , 3sat Buchzeit, 11.12.22 "Ein Ereignis ist dieses Buch." Katrin Schumacher, 3sat Buchzeit, 11.12.22 "In Sarrs begnadeten Händen gerät die Literatur zu einem zutiefst menschlichen Labyrinth, das vielleicht keinen Ausgang, aber dafür auch fast keine Irrgänge kennt. Dank der herausragenden Übersetzung von Sabine Müller und Holger Fock hat man nun die einmalige Chance, sich auch auf Deutsch einen eigenen, einmaligen Weg durch dieses Labyrinth zu bahnen." Samir Sellami, ZEIT Online, 11.12.22 "Sarr ist ein literarisches Genie. Mit diesem Roman hat er sich den literarischen Kanon nicht nur zu eigen gemacht, sondern sich darin eingeschrieben." Thomas Hummitzsch, Der Freitag 09.12.22 "Ein fulminanter Wurf. ... Dieser Roman ist ein Geschenk; wer sich auf ihn einlassen mag, wird reich belohnt: mit einem Füllhorn an packenden Geschichten und einer Vielzahl an (Denk-)Welten, die sich immer wieder neu auftun bei der staunenden Lektüre." Ulrich Noller, WDR 5 Bücher, 09.12.22 "Es geht um den senegalesischen Autoren eines "perfekten Buchs" und einen zweiten, der ihm folgt. Literatur, Kolonialismus und die Folgen, erzählt als Detektivgeschichte. Das perfekte Buch? Womöglich hält man es in den Händen." Stern, 08.12.22 "In einer kraftvoll-schillernden Prosa erzählt Sarr eine kunstvoll verflochtene Geschichte von der Literatur und ihren Gefahren, von schwarzen Autoren und weissen Kritikern, von Heimat und Exil, von der Last der Vergangenheit und den Abgründen der Gegenwart. ... Berauschend ist dieser Roman, reichhaltig und tiefgründig und in seiner Vielfalt oft so rätselhaft wie Elimanes Verschwinden." Irene Binal, Neue Züricher Zeitung, 01.12.22 "Wie gut Sarr in der Literatur zuhause ist, beweist er mit diesem kunstvoll arrangierten, auf mehreren Erzählebenen wandelnden Roman, der letztendlich die Geschichte von zwei Suchen ist." Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 01.12.22 "Das Buch liest sich stellenweise wie eine Karikatur auf den Literaturbetrieb ..." Barbara Beer, Kurier, 04.12.22 "Meine Freude beim Lesen des Romans war dermaßen groß, dass ich am liebsten eine Besprechung nur aus Zitaten des Buches liefern wollte. ... Das Buch, über ein ganzes Jahrhundert und drei Kontinente weit ausgreifend, verführt seine Leser mit einem sanft schwebenden Ton. ... Es macht satt und schlägt Funken aus der kulturellen Zweideutigkeit, die laut Sarr der Boden der afrikanischen Schriftsteller in Europa ist." Brigitte Neumann, Bayern 2 Diwan, 27.11.22 "Ein umwerfender Roman." Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.11.22 "Sarr changiert collagenartig zwischen Tagebucheinträgen, Zeitungsartikeln, Monologen, träumerischeren Elementen. Was kompliziert klingt, entfacht einen ungeheuren Sog. Das liegt an seinem Stil, seiner Sprache, seiner Detektivgeschichte, die Leserinnen und Leser in einen Bann zieht. Gemeinsam mit Diégane betreten sie ein Labyrinth, verlieren sich darin, finden zurück auf den Weg, und wenn sie herauskommen, werden sie nicht mehr so sein wie vorher." Enrico Ippolito, Der Spiegel, 26.11.22 "Rasant und anspielungsreich ... Sarrs vielschichtiger Roman ist eine glänzende Satire auf den französischen und frankophonen Literaturbetrieb und eine Annäherung an das, was (Welt-)Literatur im Kern ausmacht. ... Ein spannender wie ein Krimi geschriebener Roman, den man wegen seines frechen, frischen, respektlosen Tons atemlos bis zum Ende verschlingt." Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 24.11.22 "Wenn man dieses Buch besinnungslos beiseitelegt, dann schläft man erschöpft ein und träumt von dem Buch schlechthin, dem vollkommenen Buch, das es doch geben müsste, aber gar nicht geben kann, und man erinnert sich vielleicht vage daran, dass man doch irgendwann einmal darin geblättert hat." Alexander Solloch, NDR, 24.11.22 "Große Literatur ... Abenteuer- und Entwicklungsroman, Detektiv- und Liebesgeschichte, poetisch, metaliterarisch, hochgeistig und trotzdem sinnlich. Es ist auch unterhaltsam und mit sprachlicher Verve erzählt, stellenweise sogar unverschämt witzig. Sie hören, ich bin begeistert, denn hier ist einem Autor tatsächlich die Quadratur des Kreises gelungen." Jerome Jaminet, mdr, 23.11.22 "Der perfekte Roman! ... Eine Feier, des Schreibens, des Lesens und der Literaturgeschichte, aber auch ein politisches Buch." Katrin Schumacher, mdr, 23.11.22 "Ein gewaltiger Roman ... Der entscheidende Verführungseffekt beruht darauf, dass seine Leserinnen und Leser die lebensverändernde Wirkung von Literatur kennen oder sie zumindest ahnen. Dieses Gefühl hält einen fest in all den Strudeln, durch die man lesend gerissen wird. Manchmal erscheint das Buch so logisch wie ein guter Krimi, manchmal brennt es wie eine große Liebesgeschichte, oft greift der Autor in gesellschaftliche Fragen der Gegenwart. ... Man kann darin versinken!" Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau, 23.11.22 "Ein aufregender Roman, der alle Rahmen sprengt." Annabelle Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.22 "Ein herausragendes Buch, sehr zeitgenössisch und sehr literarisch." Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 03.11.22
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L’art pour l’art
Als Ritterschlag in der französischen und frankophonen Literatur gilt der Prix Goncourt, der 2021 an den senegalesischen Schriftsteller Mohamed MBougar Sarr für seinen Debütroman «Die geheimste Erinnerung des Menschen» verliehen wurde. Im …
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L’art pour l’art
Als Ritterschlag in der französischen und frankophonen Literatur gilt der Prix Goncourt, der 2021 an den senegalesischen Schriftsteller Mohamed MBougar Sarr für seinen Debütroman «Die geheimste Erinnerung des Menschen» verliehen wurde. Im Mittelpunkt dieses autobiografisch inspirierten Bildungsromans steht der ebenfalls afrikanische Autor T.C. Elimane, der 1938 mit seinem schon bald als Kultbuch angesehenem «Labyrinth des Unmenschlichen» vom Feuilleton als ‹Schwarzer Rimbaud› überschwänglich gefeiert wurde. Der allerdings rassistisch angefeindete Autor war dann nach einem Plagiatsskandal untergetaucht und blieb, wie bald auch sein Buch, spurlos verschwunden. Genau dieses Buch fällt Diégane, dem jungen Ich-Erzähler des vorliegenden Romans, 2018 durch Zufall in die Hände. Und es fasziniert ihn so, dass er sich spontan auf die Suche macht und rastlos den wenigen Spuren des verschollenen T.C. Elimane folgt, während er seinerseits ein Buch schreibt. Der komplizierte Plot mit seinen elf trickreich ineinander verschachtelten Kapiteln hat folglich eine klassische Buch-im-Buch-Struktur.
Die Literatur als Kunstform spielt die Hauptrolle in diesem Roman, der mit unterschiedlichsten Erzählformen aus unterschiedlichsten Perspektiven um das Leben des verschollenen Autors und um das sagenhafte Buch kreist. Es ist nicht gerade leicht, den diversen Erzählebenen mit ihrer Thematik von Kolonialgeschichte, afrikanischer Identitätssuche und den vielschichtigen Problemen des Erinnerns zu folgen. Stilistisch unverkennbar ist dabei der Einfluss der postmodernen Erzähltheorie. Roland Barthes, aber auch Jean-Paul Sartre stehen Pate, und es wird immer wieder auch sehr ausführlich zitiert. Auskunft darüber gibt am Ende des Buchs eine Liste mit Nachweisen von Zitaten und längeren «Anleihen». Genannt sind dort die deutschen Übersetzungen von Roberto Bolaño, Aimé Césaire, Franz Fanon, Victor Hugo, Milan Kundera, Stephane Mallarmé und Thomas Sankara. Einige der Namen dürften prosaorientierten Romanlesern kaum geläufig sein, - aber da hilft ja das Internet weiter!
Ohne Zweifel spricht aus dem Erzählstoff des unkonventionellen Romans eine beachtliche Belesenheit des Autors, der in seinem Text dann auch immer wieder darauf hinweist, dass Lesen, und zwar viel lesen, die unabdingbare Voraussetzung für das Schreiben ist. Es werden aktuelle Diskurse zum Thema Identität - und zwar afrikanische - in den Erzählstoff einbezogen. In dem vielstimmigen Chor der Ich-Erzähler sind in Form von Notizen, Interviews, datierten Tagebuch-Einträgen und inneren Monologen zudem unzählige literarische Verweise enthalten. Der eigenwillige Autor lässt allerdings Vieles auch im Ungewissen, im Mysteriösen, sogar bei seinem komplexen Spiel mit Identitäten und Erinnerungen. Er regt so, immer wieder neu, die Phantasie seiner Leser an!
Jedem Romanleser, der einigermaßen belesen ist, dürfte klar sein, dass es den ‹Roman der Romane›, den einmaligen, alle Erwartungen weit übertreffenden Idealroman nicht gibt, man denke nur an die Vielstimmigkeit des Feuilletons! Aber gerade diese Schimäre ist das Thema von Mohamed MBougar Sarr, dessen Protagonist bei seiner abenteuerlichen Suche an den verschiedensten Schauplätzen unbeirrt einem Phantom nachjagt. Abgesehen von solch irrealer und damit zunehmend langweiligerer Thematik führt die fragmentarische Erzählweise in ein literarisches Labyrinth ohne Ausgang, in dem man ziemlich hilflos umherirrt. Es fehlt ganz einfach der Rote Faden in dieser Geschichte voller Verästelungen, deren Humor ebenso fragwürdig ist wie das Frauenbild, das hier machohaft gezeichnet wird. Fragwürdig sind auch die philosophischen Erkenntnisse und ‹Weisheiten›, die hier in vielen völlig sinnfreien Sätzen artikuliert werden und über die nachzudenken ebenfalls eine Sackgasse ist. Man hat den Eindruck, dass der senegalesische Autor, der in Frankreich Literatur und Philosophie studiert hat, stolz all sein akademisches Wissen in diesem Roman unterbringen wollte, wobei aber leider keine sinnstiftende Struktur erkennbar ist, - als Literatur mithin nur l’art pour l’art!
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Suchst du eine große Erzählung, in die du eintauchen kannst? Ein Labyrinth, das dich in den Bann zieht, ausufernd, spannend, soghaft, episch, mit Humor, mit Libido, mit einem klaren Blick und einem Schuss Selbstironie?
Suchst du eine große Erzählung, die die Literatur selbst zum Gegenstand macht, die Liebe zum Lesen, zum Schreiben, die Betrachtung der Welt durch die Augen der Literatur?
Suchst du eine große Erzählung aus der Perspektive einer senegalesisch-pariser Figur, die sich weigert, rassistische Klischees zu bedienen, diese thematisiert, historisch einordnet und zurückspielt?
Dann greife zu diesem.
Konzentration braucht es schon, die Ebenen und Fährten dieses klugen Romans zusammen zu bringen. Doch es lohnt sich sehr, denn »Die geheimste Erinnerung der Menschen« führt eine fast altmodisch anmutende klassische etwas größenwahnsinnige Erzählung, die sowie europäischen, als auch lateinamerikanischen und westafrikanischen Erzählungtraditionen folgt, zusammen mit einem heutigen Sound, einem krimihaft aufgebauten Plot und einer kaum zu entgegnenden Kritik am Literaturbetrieb, der als Spiegel dient für eine rassistische postkoloniale Situation.
Gewidmet hat Sarr »Die geheimste Erinnerung der Menschen« Yambo Ouluguem, der mit »Das Gebot der Gewalt« 1968 als erster Afrikanischer Autor den Prix Renaudot gewann, dann mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wurde und sich nach Mali zurückzog. Sarr spinnt aus ihm Elimane, der 1938 als erster afrikanischer Autor einen wichtigen Literaturpreis in Frankreich gewinnt, dafür gefeiert, angezweifelt, angefeindet und schließlich mit Plagiatsvorwürfen überzogen wird, ohne der Frage der Intertextualität nachzugehen. 80 Jahre später fällt dem jungen Autor Diégane Latyr Faye das phantastische Werk nebst Geschichten um den Autoren in die Hände und er folgt den fragmentierten Spuren, die sich anders als erwartet zusammenfügen.
2021 gewann der erst 31jährige Sarr mit diesem großartigen Traditionen, Zeiten und Perspektiven verpflechtenden postkolonialen Roman den wichtigen Prix Goncourt.
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Schwieriges Werk, schwieriges Urteil
Wie soll ich mit einem Werk umgehen, das von allen Kritikern gelobt wird, dessen Ende mir aber Mühe macht und das ich gestern endlich beenden durfte?
Ijoma Mangold kritisiert die ersten 60 Seiten, Insa Wilke das doch dürftige Ende. Aber mein …
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Schwieriges Werk, schwieriges Urteil
Wie soll ich mit einem Werk umgehen, das von allen Kritikern gelobt wird, dessen Ende mir aber Mühe macht und das ich gestern endlich beenden durfte?
Ijoma Mangold kritisiert die ersten 60 Seiten, Insa Wilke das doch dürftige Ende. Aber mein Problem ist, dass ich nicht in einem Kloster lebe, sondern wegen andere Tätigkeiten ein Buch auch mal beiseitelegen muss. Dann wieder reinzukommen ist schwierig, weil ich nicht mehr weiß, wer wer ist. Auch der Ich-Erzähler ist nicht immer derselbe.
Ich schrieb schon vor Jahren, dass Bücher, die über Bücher handeln, nicht unbedingt meine Welt sind. Eine Ausnahme sind die Barcelona-Krimis von Zafon, weil sie mehr über den spanischen Bürgerkrieg berichten. Hier soll auch Rassismus und Kolonialismus ein Thema sein. Klar, der Autor ist Afrikaner, aber so klar, wie ich vorher glaubte, wurde die Politik nicht behandelt.
Es handelt sich um eine Familiengeschichte von T.C. Elimane und um die Geschichte seiner Freunde und seiner Kritiker. Literaturverweise sind mir nicht aufgefallen und wenn doch, dann haben Sie mich nicht vom Hocker gerissen. Was bleibt sind einige erotische Szenen, die aber die gesamte Lektüre nicht lohnen.
Nach dem großen Lob wollte ich erst 3 Sterne verschenken. Dann aber fühlte ich, dass ich unabhängig bleiben muss und nur 2 Sterne vergeben kann. Ich weiß aber, dass auch diese Urteil nicht unbeeinflusst ist. Aber ich kann ja nicht vergessen, was ich bereits gelesen habe.
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Der junge senegalesische Autor Diégane ist auf der Suche nach sich selbst und nach dem großen Roman, der ihm den schriftstellerischen Durchbruch bringen soll. Als er in Paris die rätselhafte Schriftstellerin Siga D. trifft, hat dies für ihn weitreichende Konsequenzen. Denn …
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Der junge senegalesische Autor Diégane ist auf der Suche nach sich selbst und nach dem großen Roman, der ihm den schriftstellerischen Durchbruch bringen soll. Als er in Paris die rätselhafte Schriftstellerin Siga D. trifft, hat dies für ihn weitreichende Konsequenzen. Denn Siga übergibt ihm ein Buch, das 80 Jahre zuvor den französischen Literaturbetrieb gehörig durcheinander wirbelte: "Das Labyrinth des Unmenschlichen" von T.C. Elimane, der seinerzeit zunächst als "schwarzer Rimbaud" gefeiert, kurz darauf aber als Plagiator verschmäht wurde. Der Roman und das Schicksal des verschwundenen Elimane lassen Diégane fortan keine Ruhe mehr. Und so begibt er sich auf eine weitere große Suche, die ihn in längst vergangene Zeiten und an geheimnisvolle Orte führt...
"Die geheimste Erinnerung der Menschen" ist der fünfte Roman von Mohamed Mbougar Sarr - und der erste, der in deutscher Übersetzung vorliegt. Sarr gewann mit ihm den Prix Goncourt 2021, was ihn kurioserweise von seinem heimlichen Protagonisten T.C. Elimane unterscheidet. Denn dessen Roman wurde nach den Plagiatsvorwürfen nicht nur vernichtet, sondern führte auch zur Auflösung des jungen Verlags. Selbiges droht dem Hanser Verlag glücklicherweise also nicht. Wäre auch unfair, denn der Verlag legt sich für Sarrs Werk so richtig ins Zeug - inklusive digitaler Schnitzeljagd, einem wunderbar schillernden Buchumschlag und den beiden Übersetzer:innen Holger Fock und Sabine Müller.
Und dieser Aufwand hat sich durchaus gelohnt, denn "Die geheimste Erinnerung der Menschen" ist ein über weite Strecken sehr gelungener Roman, der vor allem formal immer wieder aufs Neue überrascht und überzeugt. Sarr springt wild zwischen 80 Jahren französischer und afrikanischer Literaturgeschichte hin und her und verliert dabei selten einmal den Faden. Er vermischt Tagebucheinträge mit Literaturkritiken, Briefen und erzählerischen Passagen, folgt einem jungen jüdischen Verleger in den Widerstand des Zweiten Weltkriegs, begibt sich auf magische Spurensuche in senegalesischen Dörfern und verfolgt mordende Geister. Dass er sich in diesem "Labyrinth des Erzählerischen" nicht selbst verläuft, ist wohl die größte Leistung des Autors.
Von der Leserschaft fordert er dabei allergrößte Aufmerksamkeit. Denn bei fehlender Konzentration dürfte es schwierig werden, sofort zu entschlüsseln, welche Figur eigentlich gerade erzählt und in welchem Jahr und an welchem Ort wir uns gerade befinden. Wer sich also auf die im Klappentext erwähnte "soghafte Kriminalgeschichte" freut, könnte enttäuscht werden. Denn erstens sind klassische Genremerkmale kaum vorhanden und zweitens ist "Die geheimste Erinnerung der Menschen" eher ein literarisches Vexierspiel. Ein anspruchsvoller "Schatten des Windes" oder eine rätselhafte Identitätssuche à la "Nach einer wahren Geschichte" von Delphine de Vigan in uns fremden Welten.
Ein Kritikpunkt ist die Länge des Werkes mit seinen knapp 450 Seiten. Denn gerade zu Beginn des letzten Drittels schafft es Mohamed Mbougar Sarr nicht durchgehend, die Aufmerksamkeit der Leser:innen hochzuhalten. Hier wirkt der Roman mit seinen innerhalb eines Absatzes wechselnden Erzählperspektiven und seiner senegalesischen Gesellschaftskritik bisweilen etwas überambitioniert. Zudem sorgten die zahlreichen Charaktere mit ihren zumeist kurzen Auftritten dafür, dass sich zumindest bei mir letztlich selten einmal eine emotionale Bindung zu ihnen einstellen wollte.
Dennoch ist es lohnenswert, sich gemeinsam mit Diégane auf die Suche nach der "geheimsten Erinnerung der Menschen" zu begeben. Denn mit seiner Themenvielfalt und seiner Komplexität schafft es Sarr nicht nur, den Intellekt der Leser:innen herauszufordern, sondern richtet den Blick auch auf aktuell relevante Themen wie Identität, Rassismus, Kolonialismus - und natürlich Literatur und ihre Kritik. Sarr persönlich wünsche ich, dass auch die deutsche Leserschaft zukünftig noch von ihm hören wird. Sei es in seinen neuen Romanen oder in den spannend klingenden Vorgängern wie "De purs hommes". Schließlich soll sich in 40 Jahren niemand auf die Suche eines einst bekannten jungen Autors aus dem Senegal begeben müssen, der längst in Vergessenheit geraten ist.
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„Für Yambo Ouloguem“- so die Widmung zu Beginn. Der Fall Yambo Ouloguem: ein junger Literat aus Mali gewann 1968 einen Literaturpreis in Frankreich, wurde bejubelt und dann wegen Plagiats fallen gelassen. Ouloguem kehrte nach Mali zurück und starb 2017.
Hier findet Sarr …
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„Für Yambo Ouloguem“- so die Widmung zu Beginn. Der Fall Yambo Ouloguem: ein junger Literat aus Mali gewann 1968 einen Literaturpreis in Frankreich, wurde bejubelt und dann wegen Plagiats fallen gelassen. Ouloguem kehrte nach Mali zurück und starb 2017.
Hier findet Sarr seine literarische Vorlage: seinen Helden Diégane und v. a. Elimane geht es genau so wie Ouluguem. Diégane erkennt in seinem verschollenen Landsmann Elimane einen Schicksalsgefährten und beginnt daher ca. 50 Jahre nach dem Skandal und dem Verschwinden seinen Spuren zu folgen. Und so entsteht der Roman.
Ein Kernthema des Romans ist das Selbstverständnis bzw. Fremdverständnis der Schriftsteller aus den ehemaligen Kolonien Frankreichs. In einer bitterbösen Satire reiht Sarr fiktive Kritiken an Elimanes Roman aneinander und klagt die rassistische Diskriminierung an. Einige Beispiele: Ein so kunstvolles Werk könne nicht von einem Schwarzen stammen, denn Afrika sei das Land der Barbarei und der Gewalt. Oder: Das Werk habe zu wenig „tropisches Kolorit“. Oder: Der Autor sei gebildet, aber wo sei die „afrikanische Seele“? Überhaupt: ein Jude als Schriftsteller ginge ja noch, „aber der Neger nie“.
Und so geht es Fragen der kulturellen Aneignung, um den nach wie vor wirkmächtigen Kolonialismus und um den Spagat zwischen einem traditionsverhafteten Leben und dem Eintritt in die weiße Welt der ehemaligen Kolonialherren.
Das hört sich trocken an, aber Sarr entfaltet eine derart unbändige Freude am Erzählen, dass der Leser davon gepackt wird. Er arbeitet mit Tagebüchern, Briefen, Zeitungsartikel, Interviews, Erzählerberichten und jeder Menge Berichte von Zeitzeugen aus 3. und 4. Hand, die Handlungsorte wechseln, und immer wieder wechselt er mitten im Text die Erzählerperspektive. Manchmal allerdings war mir persönlich das Pathos der Sätze zu plakativ. Zugegeben: es war nicht immer leicht, den verschlungenen Pfaden des Buches zu folgen, und auf manche prätentiöse Fremdwörter wie „phaläkische Verse“ hätte ich auch verzichten können.
Das Fazit des Romans ist hart: „Wer war eigentlich Elimane? Das gelungenste und zugleich tragischste Produkt der Kolonisation. … Das ist Elimane: die ganze Trostlosigkeit der Entfremdung.“
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Faszinierend, ungewöhnlich und beeindruckend
„Elimane hatte sich dort hingesetzt und die drei stärksten Trümpfe ausgespielt, die man haben konnte: Zuerst hat er sich einen Namen mit geheimnisvollen Initialen zugelegt; dann hat er nur ein einziges Buch geschrieben; und zuletzt …
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Faszinierend, ungewöhnlich und beeindruckend
„Elimane hatte sich dort hingesetzt und die drei stärksten Trümpfe ausgespielt, die man haben konnte: Zuerst hat er sich einen Namen mit geheimnisvollen Initialen zugelegt; dann hat er nur ein einziges Buch geschrieben; und zuletzt ist er spurlos verschwunden.“ (Zitat Seite 16)
Inhalt
Das Labyrinth des Unmenschlichen“, ein ebenso umjubeltes wie kritisiertes Buch von T.C. Elimane, wurde 1938 in Paris veröffentlicht. Kurz darauf verschwindet der Autor und auch das Buch ist seither unauffindbar. Diégane Latyr Faye kennt den Namen T.C. Elimane schon seit seiner Zeit auf dem Gymnasium in Senegal. Er träumt davon, Dichter zu werden, interessiert sich für Literatur und entdeckt 2008 im Handbuch der schwarzafrikanischen Literatur einen Artikel über T.C. Elimane und sein Buch. Inzwischen studiert Diégane in Paris, hat seinen ersten Roman veröffentlicht und schreibt an seiner Doktorarbeit. Er hat Elimane und das verschwundene Buch nicht vergessen, aber seine Nachforschungen bleiben erfolglos, bis er eines Tages im Juli 2018 die die senegalesische Schriftstellerin Siga D. kennenlernt. Denn diese besitzt eine Ausgabe von „Das Labyrinth des Unmenschlichen“ und gibt es ihm zu lesen. Das Buch zieht ihn sofort in seinen Bann und er will wissen, was damals wirklich passiert ist. Entschlossen folgt er den Spuren des geheimnisvollen Autors T.C. Elimane.
Thema und Genre
Dieser Roman gleicht einer mit einer Fülle von Ideen, vielseitigen Themen, unterschiedlichen Sprach- und Erzählformen gefüllte Schatztruhe, es geht um Literatur, Literaturkritik, das Schreiben, um den Umgang mit Werken aus anderen Sprachräumen und Kulturkreisen. Ein Thema ist die Suche nach dem Gleichgewicht zwischen der eigenen Identität, der persönlichen Geschichte, den Erinnerungen der Familie und der Vorfahren, und der Geschichte, die man als Schriftsteller erzählen will. Auch die kritische Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit spielt in diesem Roman eine wichtige Rolle.
Charaktere
Die Namen der Figuren sind fiktiv, doch die Bezüge zur Realität sind deutlich. Jede der einzelnen Figuren, deren Geschichte wir folgen, fügt sich nach Irrwegen und Überraschungen in das Ganze ein. Das Leben der beiden Hauptfiguren Diégane und Elimane weist zudemde utliche Parallelen auf, wenn auch durch Jahre getrennt.
Handlung und Schreibstil
Diéganes aktuelle Geschichte und die intensive Suche nach T.C. Elimane finden innerhalb eines kurzen Zeitraumes statt, es sind die einzelnen Geschichten innerhalb dieser Geschichte, die ein faszinierendes Labyrinth von Menschen und ihren Schicksalen bilden. Der Autor wechselt zwischen Erzählformen, Perspektiven und Sprache, wir finden Auszüge aus Tagebüchern, Zeitungsartikeln, Abhandlungen, Briefen und Biografien. Der Autor nimmt sich Zeit für die Schilderung der Konflikte, der Gefühlsebene seiner Figuren, für die Beziehungen und natürlich auch für die Liebe, wo die Sprache zur Poesie wird. Handlung und Sprache entfalten so eine Vielseitigkeit, die sich jedoch nie verliert und auch offene Fragen beantwortet, die Dinge langsam zusammenfügt und wichtigen Anliegen verbindet.
Fazit
„Eines zumindest kann man über einen Schriftsteller und sein Werk mit Gewissheit sagen: Beide gehen zusammen durch das denkbar vollkommenste Labyrinth, ein langer Rundweg, auf dem ihr Ziel und ihr Ausgangspunkt ineinander übergehen: die Einsamkeit.“ (Zitat Seite 13) Für mich ist dieser Roman einer der Höhepunkte meines Lesejahres 2022, denn hier stimmt einfach alles, die Sprache, die vielen unterschiedlichen Geschichten und Figuren, und immer wieder die Literatur und die Suche von Schriftstellern nach der eigenen Ausdrucksform. Nach dem Lesen der Beschreibung auf der Buchrückseite und des Klappentextes wusste ich nicht genau, was mich erwartet, ich war auf jeden Fall sofort neugierig auf diesen Roman. Was auch immer ich erwartet hatte, es wurde auf jeden Fall übertroffen: ein faszinierendes Leseerlebnis.
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