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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.05.2006
Das große Rennen um die Welt
Auf den ersten Blick ist "Meyers Neuer Weltatlas" ein imposantes Nachschlagewerk. Das Buch wiegt samt Schuber fast drei Kilo und wurde inhaltlich erweitert. Vorneweg bietet die Neuauflage geographisches Grundwissen und einige Satellitenbilder. Abschließend informiert ein illustriertes Länderlexikon über die Nationen der Welt. Dazwischen findet sich, nach Kontinenten geordnet, der umfangreiche Hauptteil mit meist doppelseitigen Karten: plastisch geschummert und nützliche Hilfen für die globale Groborientierung. Nordostchina etwa ist im relativ kleinen Maßstab 1:6 000 000 zu sehen. Hergestellt wurden die Kartenblätter im amerikanischen Verlagshaus Hammond, wo man eine für uns ungewohnte
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kartographische Handschrift pflegt. Das zeigt bereits die Legende, gleich zwei Signaturen sind da für militärische Stützpunkte vorgesehen. Den Verlauf der Autobahnen und Hauptstraßen dagegen verdeutlicht völlig undifferenziert nur eine rote Linie, was die Atlaslektüre erschwert. Außerdem wurden in die Deutschland-Karten längst befahrbare Autobahnabschnitte der A 20, A 38 oder A 93 nicht eingezeichnet. Auch bei anderen Ländern fehlen wichtige Neuerungen im Verkehrsbereich, so etwa auf einer Australien-Karte die transkontinentale Eisenbahnlinie von Darwin nach Adelaide. Vor den japanischen Küstenstädten Osaka und Nagoya vermißt man Markierungen für die Off-shore-Flughäfen; und während die Europa-Brücke bei Innsbruck hervorgehoben wird, bleibt der architektonisch beeindruckende Brückenneubau beim südfranzösischen Millau in der Karte unberücksichtigt. Genau betrachtet, sind manche Seiten in Meyers neuem Weltatlas also gar nicht so neu.
-ung.
"Meyers Neuer Weltatlas". Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2005. 480 Seiten, 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Gebunden, 49,95 Euro. ISBN 3-411-07491-4.
Ganz so neu findet Rezensent Werner Hornung Meyers Neuen Weltatlas nun auch wieder nicht, denn besonders verschiedene Neuerungen im Verkehrsbereich fand er unberücksichtigt. Trotzdem handelt es sich bei dem inhaltlich erweiterten drei-Kilo-Werk im Schuber aus seiner Sicht um ein eindrucksvolles Nachschlagewerk zur "globalen Groborientierung". Es hält Hornung zufolge "geografisches Grundwissen" und einige Satellitenbilder bereit. Ein illustriertes Länderlexikon informiert über die Nationen der Welt. Auch den Hauptteil mit den oft doppelseitigen Karten findet Hornung zwar kartografisch ungewöhnlich, aber interessant. Bemängelt wird nur eine unzureichende oder ganz fehlende Darstellung von Autobahnen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.05.2006