eingängig in den Bläserstimmen, breit im akustischen Panorama, trotzdem mehr fließend und beweglich als massiv, ist dem meist isoliert gespielten Stück wohl am besten gerecht zu werden.
Verdienstvoll: Netopil, der 2002 den erstmals ausgetragenen Frankfurter Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti für sich entschieden hatte, ließ die "Moldau" im Kontext von Smetanas gesamtem Zyklus "Mein Vaterland" (Má vlast") erklingen, in dem sie ihren Platz als zweite von sechs Sinfonischen Dichtungen hat. Die Gesamtaufführung, von der Museumsgesellschaft als überhaupt erste in ihrer Konzertreihe ausgewiesen, würdigte den vor 200 Jahren geborenen Komponisten, indem schon die Harfen-Eröffnung der ersten, der Prager Hochburg Burg Vysehrad zugedachten Dichtung zwar stolz und zelebrierend, nicht aber übermäßig pathetisch klang. Das war die Linie, der Netopil treu blieb. Mit dem bestens disponierten Orchester vertraute er ganz auf die Wirkung von Melos und Musikantik, besonders im Porträt von "Böhmens Hain und Flur", der vierten Dichtung. Leichte Schwächen des Zyklus' wie Smetanas Lust am übermäßigen Einsatz der Triangel glättete Netopil dennoch nicht. Und die Wahrnehmung, dass "Tábor" und "Blaník", die beiden letzten, von Smetana nachkomponierten Teile, nicht die stärksten der "Vaterlands"-Hexalogie sind, schmälerte den starken Gesamteindruck der Aufführung nicht. AXEL ZIBULSKI
Wiederholung des Konzerts am 12. Februar von 20 Uhr an.
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