
Zwiespältige Zukunftsvisionen
Das Autorenpaar Steinmüller und die ostdeutsche utopische Science Fiction
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Was bin ich? , fragt der Erz hler in dem beliebtesten ostdeutschen Science Fiction-Roman Andymon gleich im ersten Kapitel. Diese Frage charakterisiert das Gesamtwerk des DDR-Autorenehepaars Steinm ller. Der Aufbau einer utopischen, perfekten Gesellschaft, das Scheitern dieses Unterfangens oder die Konfrontation mit einer g nzlich andersartigen au erirdischen Zivilisation sind Themen in den Werken des Ehepaars. Doch nicht alle Geschichten spielen in ferner Zukunft; die Kurzgeschichtensammlungen entwerfen eine dunkle Vision des 21. Jahrhunderts. Es entsteht eine Future History , die auf koh rent...
Was bin ich? , fragt der Erz hler in dem beliebtesten ostdeutschen Science Fiction-Roman Andymon gleich im ersten Kapitel. Diese Frage charakterisiert das Gesamtwerk des DDR-Autorenehepaars Steinm ller. Der Aufbau einer utopischen, perfekten Gesellschaft, das Scheitern dieses Unterfangens oder die Konfrontation mit einer g nzlich andersartigen au erirdischen Zivilisation sind Themen in den Werken des Ehepaars. Doch nicht alle Geschichten spielen in ferner Zukunft; die Kurzgeschichtensammlungen entwerfen eine dunkle Vision des 21. Jahrhunderts. Es entsteht eine Future History , die auf koh rente Weise Eutopie und Dystopie verbindet. Science Fiction-typische Feinde sucht man allerdings vergeblich: Der gr te Feind ist der Mensch selbst. Der Mensch, der zum Cyborg wird, der in Inkubatoren geboren und von Androiden erzogen wird und der sich selbst vervielf ltigt er verlernt allerdings eines nicht: das Tr umen. Der Traum einer perfekten Gesellschaft ist sowohl Antriebskraft der Helden als auch Ursprung der gr ten Katastrophen. David Draut analysiert, wie Angela und Karlheinz Steinm ller Utopie im Science Fiction-Gewand schreiben und weshalb die Aufl sung des Gegensatzes Natur vs. Kultur die zentrale Rolle spielt. Findet hierbei eine Ann herung an die Postmoderne statt?