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New York, 1960er Jahre: Die Welt der 13-jährigen Susie B. Scheinwald dreht sich um ihre Freundinnen, Petticoats und den Kapitän der Basketballmannschaft, Mark "Lover Boy" Liebermann.
New York, Anfang der 1960er Jahre: Für die 13-jährige Susie Scheinwald gibt es kaum Wichtigeres als die neuesten Frisuren, Musik und Mark "Lover Boy" Lieberman, den begehrtesten Footballspieler der Schule. Trotz ihrer unsäglich peinlichen orthopädischen Schuhe schafft sie es, in die Cheerleader-Mannschaft aufgenommen zu werden und schließlich steht sie vor der Erfüllung ihrer Träume: Ein Date mit Mark! Doch…mehr

Produktbeschreibung
New York, 1960er Jahre: Die Welt der 13-jährigen Susie B. Scheinwald dreht sich um ihre Freundinnen, Petticoats und den Kapitän der Basketballmannschaft, Mark "Lover Boy" Liebermann.
New York, Anfang der 1960er Jahre: Für die 13-jährige Susie Scheinwald gibt es kaum Wichtigeres als die neuesten Frisuren, Musik und Mark "Lover Boy" Lieberman, den begehrtesten Footballspieler der Schule. Trotz ihrer unsäglich peinlichen orthopädischen Schuhe schafft sie es, in die Cheerleader-Mannschaft aufgenommen zu werden und schließlich steht sie vor der Erfüllung ihrer Träume: Ein Date mit Mark! Doch dazu kommt es nicht. Gerade an dem alles entscheidenden Tag wird Präsident Kennedy erschossen. Susie erwacht aus einem Kindheitstraum und begreift, dass es auf der Welt bedeutendere Dinge gibt als ein Date. Das gleichnamige Buch erscheint im Rowohlt Verlag.
Autorenporträt
Holly-Jane Rahlens kam nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Theater Arts aus ihrer Heimatstadt New York nach Berlin. Mit Funkerzählungen, Hörspielen und Solo-Bühnenshows machte sie sich dort in den achtziger und neunziger Jahren einen Namen. Außerdem arbeitete sie als Journalistin, Radiomoderatorin und Regisseurin. Sie lebt heute mit Mann und Sohn in Berlin-Charlottenburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.01.2009

Was vom Aufbruch übrig bleibt

Witzig, nostalgisch, aber eine Spur beliebig: In dem Roman "Mein kleines großes Leben" schildert Holly-Jane Rahlens eine Mädchenclique in den sechziger Jahren.

Musik spielt bei Generationsnostalgie eine ganz entscheidende Rolle. Sie transportiert das gemeinsame Lebensgefühl, und wer nicht dabei war, kann mit Liedzitaten, die Eingeweihte mitten ins Herz treffen, wenig anfangen. Wenn Holly-Jane Rahlens, die für "Prinz William, Maximilian Minsky und ich" 2003 mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, in ihrem dritten Jugendroman "Mein kleines großes Leben" ihre vier halbwüchsigen Heldinnen in den frühen sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts durch zwölf mit populären Songtiteln überschriebene Kapitel schickt und zum Kofferradio trällern lässt, dürfte den meisten jüngeren Lesern also der Ton zum gedruckten Text fehlen.

Zwar beteuert die Erzählerin Susie B. Scheinwald vorab ihre Subjektivität, doch wenn sie zugleich sagt, es habe sich um eine "magische Zeit" gehandelt, müsste ihre Geschichte uns Nachgeborenen das trotzdem irgendwie plausibel machen - erscheint doch die spezielle Epoche der eigenen Adoleszenz trotz individueller Härten fast jedem von uns als eine besondere. Das aber gelingt hier leider nicht, denn was folgt, ist eine nach bewährtem Rahlens-Strickmuster ablaufende, recht unterhaltsame, oft überschlagfertig-karikaturistisch dahinfließende Story über eine sozial und ethnisch heterogene Mädchenclique während ihrer ersten Teenagerjahre in Queens, New York City - nicht mehr, aber immerhin nicht weniger.

Neben der zentralen Frage nach der Identität des wahren "Mr. Right" und wie man ihn beziehungsweise sein Namensarmband für die nächsten 14 Tage am besten für sich gewinnt, geht es um (durchaus gravierende) familiäre Probleme, Streit und Versöhnung, Popularität, Schminkversuche und Tanzstunden. Susie Scheinwalds erster Cheerleaderauftritt aber fällt wegen der Ermordung J. F. Kennedys aus, was vielleicht erst aus der Rückschau wie ein großer Einschnitt aussieht - danach geht es einfach weiter mit dem "kleinen Leben", das die Mädchen kurz darauf durch Umzug trennt.

Dass aus allen etwas geworden ist, berichtet ein Schlusskapitel, das vom Wiederfinden nach Jahrzehnten im Zeitalter von Google berichtet und vor allem die freundliche Fürsorge der Autorin gegenüber ihren Figuren dokumentiert: Die Schriftstellerinnen aus San Francisco und Berlin, die Professorin für Holocaust-Studies aus Israel und die berühmt-berüchtigte Rocksängerin treffen sich auf einem Schloss in Bayern zu einer Pyjamaparty, während ihre Kinder eine Fernbeziehung pflegen.

ANNETTE ZERPNER

Holly-Jane Rahlens: "Mein kleines großes Leben". Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2008. 272 S., geb., 12,95 [Euro]. Ab 12 J.

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