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Eine junge Generation von Autorinnen und Autoren stellt sich die Frage, was Heimat, Fremde und Identität bedeuten. Sie blicken auf die eigenen Wurzeln - Iran, Indien, Sri Lanka, Westjordanland, Bosnien, Ost- oder Westdeutschland - und die ihrer Eltern. Sie ergründen die Ängste der aus ihren Ländern Geflüchteten und die der sorgenvollen Bürger. Sie klagen an und versuchen zu verstehen, sind wütend und mitfühlend, sind ratlos und fordern zum Umdenken auf. Wie wir leben wollen versammelt herausragende Stimmen junger deutscher Gegenwartsliteratur. In literarischen und essayistischen…mehr

Produktbeschreibung
Eine junge Generation von Autorinnen und Autoren stellt sich die Frage, was Heimat, Fremde und Identität bedeuten. Sie blicken auf die eigenen Wurzeln - Iran, Indien, Sri Lanka, Westjordanland, Bosnien, Ost- oder Westdeutschland - und die ihrer Eltern. Sie ergründen die Ängste der aus ihren Ländern Geflüchteten und die der sorgenvollen Bürger. Sie klagen an und versuchen zu verstehen, sind wütend und mitfühlend, sind ratlos und fordern zum Umdenken auf. Wie wir leben wollen versammelt herausragende Stimmen junger deutscher Gegenwartsliteratur. In literarischen und essayistischen Originalbeiträgen zeichnen die Autorinnen und Autoren voll Sehnsucht, Wut und Engagement ein Bild unserer Gesellschaft, wie es aktueller nicht sein könnte.Mit Texten von Shida Bazyar, Kristine Bilkau, Bov Bjerg, Nora Bossong, Jan Brandt, Micul Dejun, Ulrike Draesner, Roman Ehrlich, Lucy Fricke, Mirna Funk, Heike Geißler, Lara Hampe, Franziska Hauser, Heinz Helle, Svenja Leiber, Édouard Louis/Geoffroy de Lagasnerie und Hinrich Schmidt-Henkel, Inger-Maria Mahlke, Matthias Nawrat, Markus Orths, Maruan Paschen, Philipp Rusch, Sasa Stanisic, Stephan Thome, Senthuran Varatharajah, Julia Weber sowie Matthias Jügler (Hg.).
Autorenporträt
Jügler, MatthiasMatthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und übersetzt Literatur aus dem Norwegischen. Jügler war Stadtschreiber in Pfaffenhofen, erhielt ein Aufenthaltsstipendium am Literarischen Colloquium Berlin für seinen Debütroman Raubfischen (Blumenbar, 2015) und ist derzeit Writer in Residence des Goethe-Instituts in der Hauptstadt Usbekistans Taschkent.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Diese 28  "Texte für Solidarität" stellen sich der neuen Realität, in der wir alle leben, aber in der noch keiner wirklich angekommen ist. So verschieden die Beiträge sind, sie reflektieren alle das eigentümliche Verhältnis zum Fremdsein auf sehr persönliche Weise. Stephan Thome schreibt aus seiner zweiten Heimat Taipeh über patriotische Chinesen, die im 19. Jahrhundert gegen die Christianisierung des Morgenlandes kämpften und Jan Brandt hat "Heimweh nach Historie" auf den Spuren seines Urgroßonkels, der nach Amerika auswanderte. Ulrike Draesner erzählt, warum sie mit "dem Kind mit den nichtgrünen Augen" Einbürgerungskurse für die anbieten will, die schon da sind. Roman Ehrlich will sich ausgrenzen von nationalen Identitätsstiftern, denn "die Waffe ihrer Grenzpolizisten heißt Ideologie". Lucy Fricke erzählt davon, wie wir durch die Welt irren und die Guten sein wollen, auch wenn der Rückflug immer schon gebucht ist, und Philipp Ruschs wichtigste Weltreise-Entdeckung ist sein Gesicht in den Augen der anderen. Hier gibt es viele Denkanstöße, aber keine einfachen Antworten. Wichtig sind die Fragen, die wir uns selbst stellen, wenn die Geschichte der Fremden zu unserer eigenen wird. Dann werden aus Flüchtlingen Menschen - mit denen wir darüber sprechen können, wie wir leben wollen.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Neugierig liest Rezensentin Christina Lenz den von Matthias Jügler herausgegebenen Band. Gibt es eine neue Littérature engagée? Eher nicht, lautet das ernüchternde Fazit der Rezensentin. Von den 25 im Band enthaltenen Texten funktionieren die meisten laut Lenz zwar nach dem Rezept einer sozialanalytischen Poetik: Statt Figuren mit Innenschau bieten sie Menschen in gesellschaftlichen Zusammenhängen. Doch die vermittelte Stimmung scheint ihr eher in Richtung Stillstand zu deuten. Einen Beitrag, der sich mit Freude auf eine Perspektive der Veränderung stürzt und dem ängstlich-nüchternen Ton entkommt, muss Lenz im Band mit der Lupe suchen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Man müsste etwas tun: lesen, zum Beispiel. Und sich dann Beispiele nehmen.«
Westdeutsche Allgemeine 18.04.2016