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Diese Geschichte der englischen Mystik nimmt ihren Ausgang bei der Tatsache, daß sich in England einerseits eine lange insulare eremitische Tradition behauptet hat und andererseits zahlreiche kontinentale Einfl üsse wirksam geworden sind. Auf der Grundlage der zisterziensischen Brautmystik und speziell dem Werk des Aelred von Rievaulx beginnt sich englische Mystik in für Frauen bestimmten Meditationstexten zu entfalten. Aus demselben Geist entstehen dann die überaus bilderreichen mystischen Werke Richard Rolles. Einzigartig, wie Rolle die unio mit der Gottheit durch sein hingerissenes Hören…mehr

Produktbeschreibung
Diese Geschichte der englischen Mystik nimmt ihren Ausgang bei der Tatsache, daß sich in England einerseits eine lange insulare eremitische Tradition behauptet hat und andererseits zahlreiche kontinentale Einfl üsse wirksam geworden sind. Auf der Grundlage der zisterziensischen Brautmystik und speziell dem Werk des Aelred von Rievaulx beginnt sich englische Mystik in für Frauen bestimmten Meditationstexten zu entfalten. Aus demselben Geist entstehen dann die überaus bilderreichen mystischen Werke Richard Rolles. Einzigartig, wie Rolle die unio mit der Gottheit durch sein hingerissenes Hören himmlischer Musik erlebt. Ein Kapitel ist dem anonymen Autor der auch in Deutschland bekannten ‹Wolke des Nichtwissens› gewidmet. Eine Ausweitung theologischer Psychologie bietet der in vielem mit dem Autor der ‹Wolke des Nichtwissens› verwandte Walter Hilton. Aus seinen Texten hört man das besorgte Bemühen um die Abgrenzung gegen häretische Tendenzen, besonders die Bewegung des freien Geistes, heraus. Daß diese auch in England bekannt war, beweist der ihr nahestehende, auch ins Englische übersetzte und heute zu Recht vieldiskutierte ‹Spiegel der einfachen Seelen› der Marguerite Porete. Die interessantesten Erscheinungen sind die beiden Frauen Juliana of Norwich und Margery Kempe. In dem Werk ‹Eine Offenbarung der Liebe› entwirft Juliana auf der Basis ihrer Visionen eine ungemein modern wirkende Theologie der unbedingten göttlichen Liebe. Margery Kempe, die sich stark an kontinentalen Vorbildern orientiert, bleibt ein Leben lang erschüttert vom Liebestod Christi. Da sie in der säkularen Welt lebt, statt schützende Klostermauern zu suchen, bieten ihre Erlebnisse einen faszinierenden Spiegel des Spätmittelalters und die erste weibliche Autobiographie.
Autorenporträt
Wolfgang Riehle, emeritierter Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz, ist seit seinen Studien zur englischen Mystik des Mittelalters (1977) ein international anerkannter Spezialist auf diesem Gebiet der Mediävistik. In seinem zweiten Forschungsschwerpunkt, dem Drama Shakespeares, ist er mit Werken zu den frühen Königsdramen und zu Shakespeares Eingebundenheit in die humanistische Tradition hervorgetreten. Auch zu Geoffrey Chaucer und T. S. Eliot sowie zu Daniel Defoe hat er Bücher verfaßt. Riehle ist korr. Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.