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»Das Schmerzhafteste war: sein Gesichtsausdruck, der von so einer erschütternden Intensität war, von einer Gefühlskraft, die sie an Jo nie gesehen hatte. Es war ein Ausdruck tief empfundenen Glücks.« Hannah führt mit Jo ein glückliches Leben und teilt mit ihm die Begeisterung für moderne Kunst und Architektur, für alles Schöne und Feinsinnige. Doch eines Tages macht Hannah eine Entdeckung, die alles in Frage stellt, was zwischen ihr und Jo an Nähe und Vertrauen gewachsen ist. Ein Roman über Täuschung und Selbsttäuschung, über die Grenzen des Verstehens und über eine eigenartige Obsession: Weiß.…mehr

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Produktbeschreibung
»Das Schmerzhafteste war: sein Gesichtsausdruck, der von so einer erschütternden Intensität war, von einer Gefühlskraft, die sie an Jo nie gesehen hatte. Es war ein Ausdruck tief empfundenen Glücks.« Hannah führt mit Jo ein glückliches Leben und teilt mit ihm die Begeisterung für moderne Kunst und Architektur, für alles Schöne und Feinsinnige. Doch eines Tages macht Hannah eine Entdeckung, die alles in Frage stellt, was zwischen ihr und Jo an Nähe und Vertrauen gewachsen ist. Ein Roman über Täuschung und Selbsttäuschung, über die Grenzen des Verstehens und über eine eigenartige Obsession: Weiß.

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Autorenporträt
Günther, MarkusMARKUS GÜNTHER, geboren 1965 in Bottrop, studierte Geschichte und Politikwissenschaften, bevor er für verschiedene Zeitungen tätig war. Für seine Texte wurde er vielfach ausgezeichnet. Weiß ist sein Prosa-Debüt. Markus Günther ist Autor der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und lebt in Washington, D.C.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2017

Gibt es unverletzte Schönheit?
Über Ehen und Juristen: Markus Günthers Debüt

Gegenüber der Eingangstür dieses modernen weißen Hauses hängt ein Bild von Lucio Fontana: ein Quadrat makellos weißer Leinwand, in der Mitte ein Riss, wie mit einem Messer aufgeschlitzt. Es ist das Symbol für die gefährdete, vielmehr versehrte Beziehung zwischen Jo, dem erfolgreichen Architekten, und der Juristin Hannah. Doch das begreift der Leser von Markus Günthers Roman erst allmählich. Seit achtzehn Jahren führen die beiden eine beispielhaft glückliche Ehe. Vor allem Hannah hat sich angepasst und die Bewunderung für ihren Mann nicht verloren. Von Anfang an war er ihr überlegen, durch ihn lernte sie moderne Kunst zu verstehen und Musik zu genießen.

Ihr Haus haben sie mit erlesenen Designerunikaten möbliert und weitere Kunstwerke wie etwa ein mit weißer Farbe übergossenes Nagelfeld von Günther Uecker erworben. Weiß ist Jos Farbe, die Farbe aller Farben, wie er behauptet. Schwarz korrespondiert dazu nur als notwendiger Kontrast. Weiß ist aber auch Ausdruck von Jos kompromissloser Architektur. Nie gab es ernsthaften Streit zwischen ihm und seiner Frau. Rücksichtsvoll und einfühlsam gehen sie miteinander um. Die mäßige Leidenschaft zu Beginn ihrer Partnerschaft (Sexualität hat ihnen beiden nie viel bedeutet) ist übergegangen in Zärtlichkeit, Fürsorge und absolutes Vertrauen. Sie haben gelernt, die Welt mit gleichen Augen zu sehen. Eine innige Symbiose, so scheint es.

Die beschreibt Markus Günther virtuos und mit allen Details des täglichen Umgangs. Umso erschreckender ist es, als von einer Sekunde auf die andere diese wunderbar sichere Zweisamkeit zusammenbricht: Hannah hat bei einem zufälligen Blick von außen durch das Fenster des Gästezimmers ihren Mann gesehen, wie er vor dem geöffneten Koffer ihrer neunzehn Jahre alten Patentochter Eve kniet und mit geschlossenen Augen und einem geradezu entrückten Ausdruck etwas Weißes an sein Gesicht presst. Ob es sich um Unterwäsche handelt, kann sie nicht erkennen. Aber sie denkt sogleich an Indizien, die sie als Richterin bei Sittlichkeitsdelikten bewerten musste. Führt ihr geliebter Jo ein widerliches Doppelleben? Entsetzt und verwirrt läuft sie trotz Schneetreibens und einer aufkommenden Erkältung davon. Verzweifelt versucht sie, ihre Gedanken zu klären. Wenn sich ihr Verdacht bestätigt, bedeutet das den Zusammenbruch ihres gemeinsamen Lebens, das Ende ihrer tiefen Verbindung. Sie sucht nach Erklärungen, nach Ausflüchten und Beweisen, dass ihre Schussfolgerung nicht die Wahrheit bedeuten muss. Einer offenen Konfrontation weicht sie aus.

Der Wechsel zwischen dem schönen Ritual einer besonders intimen Partnerschaft und Hannahs verstörenden Zweifeln macht die Spannung dieses Ehedramas aus. Markus Günther folgt dabei den Gedanken einer Juristin, die gelernt hat, nach Beweisen zu suchen und Spuren nachzugehen, um keine verfrühte Bewertung zuzulassen. Könnte es nicht doch eine Täuschung sein, verursacht von dem Fieber, das Hannah jetzt stärker befällt? Würde Jo glaubhaft erklären können, wenn sie ihn zur Rede stellte, warum er überhaupt das Gästezimmer betreten hat, in dem Eve bereits den Koffer für ihre Abreise am nächsten Tag gepackt hatte? Hannah fürchtet eine Wahrheit, die sie nicht ertragen könnte. Sie hat geglaubt, Jo zu kennen wie sich selbst. War das alles eine Täuschung?

Aber Jo verhält sich nicht auffällig; unverändert umsorgt er Hannah liebevoll, nimmt Rücksicht auf ihre Schwäche. Ist es überhaupt denkbar, dass dieser feinsinnige, kultivierte Mann abartigen Neigungen folgt? Hannah ertappt sich immer wieder, dass sie in den Kategorien eines Strafprozesses denkt, dabei liebt sie doch ihren Jo. Wurde überhaupt jemand geschädigt, überlegt sie? Sie will es gar nicht wissen. Doch auch in ihren Fieberträumen lässt sie nicht los, was sie gesehen hat. Sie erinnert sich an den Ratschlag eines älteren Kollegen: "Sie arbeiten bei Gericht, nicht beim Jüngsten Gericht."

Markus Günther lässt offen, wie Hannah sich entscheiden wird und ihr weiteres Leben aussehen wird. Möglich, dass sie wie auf dem Bild von Fontana mit der weißen Fläche der Makellosigkeit, aber auch mit der tiefen Verwundung in der Mitte fertig werden muss. Für seine journalistischen und essayistischen Texte wurde Günther mehrmals ausgezeichnet. "Weiß" ist sein erster Roman, er ist so subtil geschrieben und konstruiert, dass der Leser die Lust des Autors am konsequenten Denken und genauen Formulieren spürt und sicher ist, dass weitere literarische Werke folgen werden.

MARIA FRISÉ

Markus Günther: "Weiß". Roman.

Dörlemann Verlag, Zürich 2017. 191 S,. geb., 20,- [Euro].

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