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Zum 250. Geburtstag von Samuel Taylor Coleridge erscheint diese Auswahl von Gedichten, die den unbestrittenen Kern seines Werkes bilden und mit denen er sich als einer der großen sechs Dichter der englischen Romantik etablierte, neben Blake, Wordsworth, Byron, Shelley und Keats.Die vorliegende handliche Auslese ist abwechslungsreich und lohnend, zumal es bis heute nie eine Übertragung einer solchen Auswahl in deutscher Sprache gab. Immer wieder nachgedichtet wurden der »Alte Seemann« und »Kubla Khan«, doch entzog sich beispielsweise die fesselnde und rätselhafte »Christabel« neben vielen anderen Blankversen bis anhin der Übersetzung.…mehr

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Produktbeschreibung
Zum 250. Geburtstag von Samuel Taylor Coleridge erscheint diese Auswahl von Gedichten, die den unbestrittenen Kern seines Werkes bilden und mit denen er sich als einer der großen sechs Dichter der englischen Romantik etablierte, neben Blake, Wordsworth, Byron, Shelley und Keats.Die vorliegende handliche Auslese ist abwechslungsreich und lohnend, zumal es bis heute nie eine Übertragung einer solchen Auswahl in deutscher Sprache gab. Immer wieder nachgedichtet wurden der »Alte Seemann« und »Kubla Khan«, doch entzog sich beispielsweise die fesselnde und rätselhafte »Christabel« neben vielen anderen Blankversen bis anhin der Übersetzung.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
SAMUEL TAYLOR COLERIDGE (1772-1834) zählt zu den großen Dichtern der englischen Romantik. Gemeinsam mit William Wordsworth schuf er mit Lyrical Ballads das Gründungsdokument der romantischen Lyrik. Nachdem er in jungen Jahren Gedichte wie »Die Ballade vom alten Seemann« und »Kubla Khan« geschaffen hatte, wandte er sich der Dichtungstheorie, der Philosophie und der Theologie zu und betätigte sich als Journalist und Vortragsredner. Der christlichen Philosophie und Kirchenpolitik des 19. Jahrhunderts gab er entscheidende Impulse. In der englischen und vergleichenden Literaturwissenschaft gilt er als Gründerfigur der Literaturtheorie und der literarischen Kritik. FLORIAN BISSIG wurde 1979 bei Zürich geboren. Er studierte in Zürich, Berlin und Austin Philosophie und Englische Philologie und wurde mit einer Studie zu Samuel Taylor Coleridge promoviert. Er ist freischaffender Publizist und Kritiker mit Schwerpunkten in Literatur, Geisteswissenschaften und Musik sowie literarischer Übersetzer.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2022

Das Abschweifen machte er zum Beruf

Angstlust und Lustangst umarmen sich: Eine Biographie und Gedichte des englischen Romantikers Samuel Taylor Coleridge.

Von Jürgen Kaube

Die Frage, worum es sich bei der Romantik handelt, wird durch Werk und Leben des englischen Schriftstellers Samuel Taylor Coleridge beinahe vollständig beantwortet. Er schrieb Balladen mit schaurigsten Handlungen, die meistens um Mitternacht spielen, konnte in sechs Versen hintereinander zweimal den Mond beschwören, stattete seine Gedichte mit Zauberwesen, hohem Seegang und abessinischen Fräuleins aus und schrieb Tausende von Seiten über Poesie, Politik, Philosophie und Gott. Fünfzig Bände umfasst seine Werkausgabe; Coleridge wurde zweiundsechzig Jahre alt.

Hierzulande ist er weniger bekannt und übersetzt als die jung verstorbenen Romantiker Lord Byron, John Keats oder Percy Shelley, aber auch diese Dichter werden nicht viel gelesen, unter anderem weil man dem narzisstischen Irrglauben anhängt, die Romantik wäre etwas genuin Deutsches. Jetzt versucht der Schweizer Anglist Florian Bissig durch mitunter erstmalige Übersetzungen von Gedichten Coleridges und eine leicht lesbare Biographie, diese europäische Figur dem deutschsprachigen Publikum vorzustellen.

Coleridge wird 1772 geboren und wächst unter bedrängten Umständen im Süden Englands auf. Der geliebte Vater, ein zumeist geistesabwesender Pfarrer, stirbt früh, es gibt wenig Geld, aber zahlreiche ältere Geschwister, für den Jungen sind Bücher ein Rückzugsort. Er studiert mit Stipendien in Cambridge, ist häufig krank und spricht dem Opium zu, von dem damals als Schmerzmittel erst allmählich bekannt wurde, dass es süchtig macht.

Schnell fällt seine Begabung für faszinierendes Reden auf. Coleridge entflammt für demokratische Ideen und die Französische Revolution, hält sich aber zeit seines Lebens vom Atheismus fern. Er publiziert, hält Vorträge, bringt eine Zeitschrift, "The Watchman", heraus, deren Texte er alle selbst schreibt, weswegen sie auch bald eingeht. Die Leser machen nicht jede seiner Wendungen mit: gegen den Unglauben der Radikaldemokraten, gegen die Monarchie, gegen das Fasten.

Zur Romantik gehört der Versuch, den anderen die eigene Individualität anzubieten. Bald schreibt er darum Gedichte. Die berühmtesten werden "Die Reime vom alten Seemann" und "Kubla Khan" sein. Die maritime Ballade vereinigt den ganzen romantischen Motivvorrat: Schiffe mit Gespenstern, auswegloses Ausgesetztsein gegenüber der Natur - "The ice was here, the ice was there / The ice was all around" -, ein schuldhaft ermordeter Albatros, der Fliegende Holländer und Ahasver, Würfelspiele ums Schicksal, Sehnsucht nach Ruhe. Coleridges Begabung war es, die Leser immer wieder auf einzelne Worte hinzulenken. "Die Zeit lief träg. Und jeder Schlund / War dürr, die Augen leer / O träge Zeit! O träge Zeit! / Wie blickten alle leer." Heute würde man das mindestens mit Johnny Depp verfilmen.

"Kubla Khan" wiederum ist die Skizze einer geheimnisvoll-exotischen Schlossanlage namens Xanadu - der Wohnsitz Citizen Kanes wird so heißen -, durch deren dunkles Idyll tosend ein Strom fließt. Das Bild hält genau die Waage zwischen Alb und Traum, Angst und Wunscherfüllung. Ähnlich geht es in der nun erstmals ins Deutsche übersetzten Ballade "Christabel" zu, in der die holde Dame mitternächtlich im Wald einer weiblichen Schönheit - "O weary lady, Geraldine, / I pray you, drink this cordial wine" - begegnet, die sich bald weniger matt vor ihr auszieht (Shelley soll, als Byron vorlas, an dieser Stelle aus dem Zimmer gerannt sein), um fortan als sündhaftes Gespenst die Schlossbewohner heimzusuchen. Angstlust und Lustangst umarmen sich. Coleridge selbst weckte ständig seine Mitbewohner auf, weil er im Schlaf schrie.

Er führte kein glückliches Leben. Die Ehe scheitert, die Geldsorgen hören nie auf, er lebt von Unterstützern, der geliebte Sohn wird ein Taugenichts, das Opium zerstört seinen Körper. Und die Kollegen behandeln ihn übel. William Wordsworth - für Coleridge der größte Poet der Zeit - redet schlecht über ihn und demütigt ihn, die enge Freundschaft zerfällt in Bitternis. Die Kritik kann an Coleridges Werken nichts finden. Am schlimmsten treibt es William Hazlitt, der ein Buch des Dichters aufgrund der Verlagsankündigung verreißt, noch bevor es gedruckt, geschweige denn geschrieben war.

Die Gedichte enthalten wunderschöne Verse. "But straight with all their tints thy waters rise", heißt es vom Farbenspiel des von Weiden begrenzten Heimatflusses Otter, "Thy crossing plank, thy marge with willows grey / And bedded sand that vein'd with various dyes." Die Schilderung der vereisten Schluchten und "stummen Katarakte" bei Chamonix vergessen sich ebenso wenig wie die lapidare Beobachtung am Menschen als Raupe: "Manifold motions making little speed / And to deform and kill the things wheron we feed". "Viel Windung, welche Fortschritt kaum beschert / Und töten und entstellen das, was uns ernährt", übersetzt Bissig.

Unterdessen ist es weniger die Phantastik der Balladen, die an Coleridges Werk beeindruckt, als seine sprachliche Manövrierfähigkeit auf dem engen Raum des englischen Blankverses mit einem oft fast alltäglichen Vokabular. Hätte er mehr Zutrauen in seine poetischen Fähigkeiten gefasst, wäre das Werk wohl noch hinreißender geworden. So aber exemplifizierte es die romantische Unruhe gegenüber jeder Form, den ständigen Übergang zu einem neuen Projekt und zum Machen niemals verwirklichter Pläne. Seine Konversation, die alle Zuhörer beeindruckte, muss ein unablässiges Abschweifen gewesen sein. Bissigs Biographie schildert gut, dass daraus kein Beruf zu machen war, und zeigt uns die Selbstüberforderung des jungen Mannes. Mit vierzig war Coleridge schon alt und lebte dann noch zwanzig Jahre bei einem Arzt, schreibend und redend bis zur endgültigen Erschöpfung.

Samuel Taylor Coleridge: "In Xanadu". Gedichte Englisch/Deutsch.

Aus dem Englischen von Florian Bissig. Dörlemann Verlag, Zürich 2022.

300 S., geb., 30,- Euro.

Florian Bissig: "Samuel Taylor Coleridge". Eine Biografie.

Dörlemann Verlag, Zürich 2022.

240 S., geb., 22,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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