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1 Kundenbewertung

Der Ameisenfeind, das ist Jonas, zehn Jahre alt und schon jetzt der Albtraum seiner Lehrer. Gegrillte Schnecken, ausgerissene Fliegenflügel, Spucke, die ins Gesicht der Großmutter klatscht - Jonas macht vor nichts halt. Doch all dies ist nur Reaktion auf die Gewalt der Erwachsenenwelt.
Ein trostloses Kaff auf dem Lande, brütend unter sommerlicher Hitze. Hier kommt Jonas, ein kleiner Junge, mit seiner Mutter nach fluchtargtiger Reise an. Nahezu sekundiös lässt er uns seinen Aufenthalt miterleben. Das Heimatdorf ist nicht das erhoffte Refugium: Die bigotten Einheimischen verbergen ihre…mehr

Produktbeschreibung
Der Ameisenfeind, das ist Jonas, zehn Jahre alt und schon jetzt der Albtraum seiner Lehrer. Gegrillte Schnecken, ausgerissene Fliegenflügel, Spucke, die ins Gesicht der Großmutter klatscht - Jonas macht vor nichts halt. Doch all dies ist nur Reaktion auf die Gewalt der Erwachsenenwelt.

Ein trostloses Kaff auf dem Lande, brütend unter sommerlicher Hitze. Hier kommt Jonas, ein kleiner Junge, mit seiner Mutter nach fluchtargtiger Reise an.
Nahezu sekundiös lässt er uns seinen Aufenthalt miterleben. Das Heimatdorf ist nicht das erhoffte Refugium: Die bigotten Einheimischen verbergen ihre Ablehnung nicht; die Großmutter ignoriert Jonas schlichtweg, ist nur ein Schatten hinter der Milchglastür, ein Pochen ihres Krückstocks. Auch die eifersüchtig geliebte Mutter entgleitet Jonas immer mehr. Seine Enttäuschungen lassen Jonas ins Fiktive fliehen. Frustration und Verzweiflung brechen immer häufiger in Aggresionen aus ihm heraus.
Als dann die frühreife Sarah mit den drei Zöpfen Jonas zu einer gefährlichen Aktion überredet, wird ihre Rache an der Erwachsenenwelt aufs Furchtbarste vergolten.

Valentins hochdramatischer Debütroman Der Ameisenfeind unterstützt mit einem Teil des Verkaufserlöses die Projekte von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Nun wird Der Ameisenfeind auch noch verfilmt, mit Katja Riemann in der Hauptrolle.

Autorenporträt
Stephan Valentin lebt in Paris, wo er Schauspiel und Psychologie studiert hat. Ehrenamtliche Einsätze in Armenkrankenhäusern führten ihn bis an die Elfenbeinküste und nach Bombay. Sein Debütroman "Der Ameisenfeind" wurde bereits mehrmals übersetzt und steht vor der Verfilmung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.02.2001

Literatur
Der Totmacher
Stephan Valentins Debütroman
über einen asozialen Jungen
Der kleine Jonas ist mit seiner Mutter in ein „Kackdorf” gezogen. Draußen vor dem Gehöft gackern die Hühner, drinnen gähnt die Langeweile. Tiere und Menschen hier, sie geben Jonas nichts: Die Lehrerin schimpft, die Großmutter poltert, das Dorfmädchen Sarah kichert lüstern, und die Mutter kuschelt sich nur dann an den Kleinen, wenn gerade einmal kein Liebhaber ihre Kissen wärmt. Jonas hasst die wechselnden „Onkels”, hasst Familientheaterinszenierungen. Träumt lieber Bombenlegerträume.
Stephan Valentin, Bettina-von-Arnim-Literaturpreisträger 1999, erkundet in seinem Debütroman „Der Ameisenfeind” (Pfefferkorn-Verlag, Heidelberg 2000, 144 Seiten, 28,90 Mark) die seelischen Abgründe eines schwer Erziehbaren. Jonas zerdrückt Ameisen, zündet Schuppen an, tritt Mitschüler. Er klaut, klebt Popel ans Nachtschränkchen und pinkelt genüsslich ins Waschbecken. Schließlich erwürgt er Sarah. Jonas ist erst zehn, aber schon ein konkurrenzloser Gewalt-Profi – die Streiche von Max, Moritz und den „Struwwelpeter”-Jungs sind dagegen lächerlich amateurhaft.
Ein Buch, das fesselt: In einem derb-ordinären inneren Monolog lässt Stephan Valentin das Psychogramm eines bösen Buben entstehen. Er erzählt atemlos, aufrüttelnd. Kein idyllischer Satz bricht aus dieser gequälten, mitleidlosen Kinderpsyche heraus: „Früher, vor dem Neuen, sind ich und Mutter oft an den Waldrand gefahren . . . Sie hat mir Geschichten vorgelesen und ich habe dabei Heuschrecken gefangen. Heuschrecken haben gelbes Blut. ”
Der Autor, ein Psychologe, bezieht sich auf keinen authentischen Fall, sondern er konstruiert eine Versuchsanordnung. Seine Figuren sind monströs, Geschöpfe wie aus dem Reagenzglas. In Stephan Valentins Roman-Laboratorium werden psychologische Konflikte so lange aufgeheizt, bis das ganze Szenario in die Luft fliegt – bis Jonas stirbt: „Mama, Mama, Mama, fang mich auf!”
masa
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Eine tragisch intensive Kindheitserzählung."
VOGUE

"Ein Buch, das fesselt: Valentin erzählt atemlos, aufrüttelnd."
Süddeutsche Zeitung

"Ein starker Debütroman!"
Hannoversche Allgemeine Zeitung

"Ein atemloser innerer Monolog."
Basler Zeitung

"Eine extrem stilsichere Prosa."
TIP-Stadtmagazin Berlin

"Starker Tobak: ein absolut aufwühlendes Buch, das niemanden kalt lassen kann!"
Münchner Merkur

"EIn erschütternder, aufwühlender Blick in eine zutiefst verletzte und gekränkte Kinderseele."
Rheinpfalz Zeitung

"Direkt aus der Hölle eines Kinderlebens."
Mannheimer Morgen

"Diese Buch wühlt auf, unterhält und ist nicht am nächsten Tag schon wieder vergessen."
Rhein-Neckar-Zeitung

"Stephan Valentins Debüt in die Literatur ist gelungen mit diesem kurzen und stilsicheren Roman, der ein Talent für Spannung und Dichte offenbart." schreibt Frankreichs bedeutenste Literaturzeitschrift Lire. "Ein einzigartiger Roman", lobt Zone littéraire. Und auch das Magazin von Le Monde bestätigt Valentin "einen wahrhaften Sinn für gefühlsgeladene Spannung."

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel "masa" zeigt sich ausgesprochen beeindruckt von diesem Buch, in dem es um ein sadistisches Kind geht, dass sogar schließlich einen Mord begeht. Besonders die Tatsache, dass der Autor diese Geschichte "in einem derb-ordinären inneren Monolog" erzählt, macht das Buch aus der Sicht des Rezensenten so fesselnd. "Kein idyllischer Satz bricht aus dieser gequälten, mitleidlosen Kinderpsyche heraus", bemerkt "masa" gleichermaßen geschockt wie fasziniert. Der Autor selbst ist Psychologe, lässt der Rezensent den Leser wissen. Um einen authentischen Fall handele es sich hier allerdings nicht. Insgesamt ein "aufrüttelndes" Buch, so "masa".

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