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Jeden Sommer verbringt Rose mit ihren Eltern die Ferien im selben Haus am See. Dort trifft sie ihre Sommerfreundin Windy. Sie ist für Rose die kleine Schwester, die sie nie hatte. Doch in diesem Sommer ist alles anders. Roses Eltern hören nicht auf, sich zu streiten, und auch zwischen Rose und Windy hat sich etwas verändert. Rose kann den kindlichen Spielen von früher nicht mehr viel abgewinnen, vielmehr beobachtet sie fasziniert und verstört zugleich die älteren Teenager, die schon erste sexuelle Erfahrungen machen.Eine flirrend leichte Sommergeschichte über die Zeit zwischen der Kindheit und…mehr

Produktbeschreibung
Jeden Sommer verbringt Rose mit ihren Eltern die Ferien im selben Haus am See. Dort trifft sie ihre Sommerfreundin Windy. Sie ist für Rose die kleine Schwester, die sie nie hatte. Doch in diesem Sommer ist alles anders. Roses Eltern hören nicht auf, sich zu streiten, und auch zwischen Rose und Windy hat sich etwas verändert. Rose kann den kindlichen Spielen von früher nicht mehr viel abgewinnen, vielmehr beobachtet sie fasziniert und verstört zugleich die älteren Teenager, die schon erste sexuelle Erfahrungen machen.Eine flirrend leichte Sommergeschichte über die Zeit zwischen der Kindheit und dem Erwachsenwerden - voller Geheimnisse, Sorgen und Erwartungen.
Autorenporträt
Bereits "Skim", das preisgekrönte erste Buch der kanadischstämmigen Cousinen Mariko und Jillian Tamaki, erregte 2008 Aufmerksamkeit weit über die Grenzen des Comics hinaus. Die Autorin Mariko Tamaki schreibt neben Comics auch Prosa und ist als Filmemacherin und Dozentin für Kreatives Schreiben in Toronto tätig. Jillian Tamaki lebt in Brooklyn und arbeitet als Illustratorin unter anderem für "The New Yorker" und "The New York Times". Zudem veröffentlicht sie den Webcomic "SuperMutant Magic Academy" (mutantmagic.com).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Jedes Jahr fährt Rose mit ihrer Familie nach Anawago Beach, jedes Jahr macht ihr Vater den gleichen dummen Witz, wenn sie an der Putenfarm vorbeifahren und jedes Jahr trifft Rose dort ihre Ferienfreundin Windy. Und doch ist diesmal etwas anders. Zwischen Roses Eltern scheint etwas nicht zu stimmen, die Mutter ist seltsam abwesend und traurig. Rose und Windy driften durch den Ferienort, schauen ihre allerersten Horrorfilme, machen sich ihre allerersten Gedanken über Sex und verfolgen die Dramen der einheimischen Jugendlichen, deren Welt faszinierend und zugleich abstoßend erscheint. Die Geschichte, die Jillian und Mariko Tamaki hier erzählen, ist nicht spektakulär. Die Handlung dieses Buches ist weniger ein Plot als ein Umherstreifen im Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsensein, Himmel und Meer. Die Bilder, die Jillian Tamaki für diesen Zwischenzustand findet, sind eindringlich, leicht und schön und tief. Man wird zurückgeworfen in diesen wichtigsten Sommer.

© BÜCHERmagazin

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Angesichts der vielen Graphic Novels über das Erwachsenwerden nimmt Rezensent Christoph Haas Mariko Tamakis und Jillian Tamakis Comic "Ein Sommer am See" zunächst skeptisch in die Hand. Umso überraschter und begeisterter ist der Kritiker allerdings beim Aufschlagen dieses Buches, das nicht nur durch großes Können, sondern auch durch wunderbar neuartige Bilder von Vertrautem überzeugt. Wie eine hymnische Feier des Sommers erscheint Haas diese mit "pathosfreiem Vitalismus" erzählte und gezeichnete Geschichte um die beiden heranreifenden jungen Freundinnen Rose und Windy. Selten hat der Rezensent eine derart sensible, sinnliche, das Lebensgefühl zwischen Euphorie und Bedrückung großartig einfangende Graphic Novel in den Händen gehalten wie dieses Meisterwerk.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.09.2015

Der Kuss im Fernglas
Rundum geglückt: Die Graphic Novel „Ein Sommer am See“ von Mariko und Jillian Tamaki
„Schreibe über etwas, womit du dich auskennst!“ Das bekommen junge Autorinnen und Autoren oft zu hören. Der Rat ist gut gemeint – aber in ihm steckt höchstens ein Drittel Wahrheit. Wer etwas erzählen will, muss auf eigene Erfahrungen zurückgreifen; das ist klar. Aber ebenso wichtig sind Recherche und Fantasie, der Wille, Neues zu erkunden, und die Fähigkeit, sich in Fremdes hineinzuversetzen.
Im Comic hat die Fixierung auf den eigenen, überschaubaren Lebensbereich in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer Welle mehr oder minder autobiografisch gefärbter Coming-of-Age-Geschichten geführt. Dabei haben sich zwangsläufig einige Muster herausgebildet; was als Gegenentwurf zu den streng codifizierten Genre-Comics der Superhelden und Fantasy-Welten gedacht war, wurde selbst fast zu einem Genre, in dem es schwerfällt, den Leser noch mit etwas Neuem zu überraschen.
Die Spannung, mit der man „Ein Sommer am See“ aufschlägt, hält sich daher in Grenzen. Zwei Mädchen stehen im Zentrum der Graphic Novel, die ungefähr elfjährige Rose und ihre etwas jüngere Freundin Windy. Wie jedes Jahr verbringen sie einige Wochen in Awago Beach, einem kleinen Ort in der amerikanischen Provinz. Windy ist das Adoptivkind einer hippiesken Tanzlehrerin. Um die Ehe von Roses Eltern steht es schlecht. Die Mutter ist eine ernste, verhärmte Frau; der Vater will den Urlaub genießen und trinkt gerne viel Bier. Die Freundinnen streifen umher, schauen Horrorfilme, und Rose verguckt sich in einen Jungen, der mit einer prolligen Teenager-Clique abhängt und gerade seine Freundin geschwängert hat.
Die problematischen Eltern und die scheue erste Liebe, die Grenzerfahrungen und der Reiz des Verbotenen: alle diese Motive sind vertraut. Und dennoch ist „Ein Sommer am See“ eine begeisternde Lektüre. Denn wie hier erzählt wird, das zeugt von großem Können und lässt das Bekannte in einem anderen Licht erstrahlen. Für die körperliche und seelische Übergangsphase, in der Rose sich aufhält, finden Mariko und Jillian Tamaki wunderbar treffende Bilder, deren tiefere Bedeutung stets unaufdringlich bleibt.
  Am Anfang etwa, auf der Autofahrt nach Awago Beach, ermahnt die Mutter Rose, sie möge ihren Daumen aus dem Mund nehmen. Die regressive Geste ist aber nur angedeutet; das in seine Lektüre vertiefte Mädchen hat gerade die Spitze des Fingers zwischen den Lippen. Später beobachtet Rose, als halte sie ein Fernglas in der Hand, durch eine hariboartige Süßigkeit zwei Jugendliche, die in einen Kuss versunken dastehen. Im Zerrspiegel des Gummis erscheinen die beiden verschwommen als merkwürdige, unheimliche Wesen, halb Engel, halb Gespenster. So zwiespältig, zwischen Faszination und Abgestoßensein schwankend, Roses Verhältnis zur sexuell aufgeladenen Welt der ein paar Jahre Älteren erscheint, so frei entfaltet sich ihre Sinnlichkeit im Kontakt mit der Natur. Dieser Comic ist auch eine großartige, von pathosfreiem Vitalismus getragene Hymne an den Sommer, an das Glück draußen zu sein, Fahrrad zu fahren, Steine und Pflanzen zu berühren, sich jubelnd in kühles Wasser zu stürzen und in ihm zu tauchen.
  Besonders intensiv vermittelt werden diese Momente, wenn Jillian Tamaki ihre recht strengen, meistens aus drei Panelreihen bestehenden Seitenlayouts aufbricht und auf frei gestalteten Doppelseiten Roses und Windys unbändigen Bewegungsdrang inszeniert oder die Unterschiede von Wasser und Himmel, von Konkretem und Abstrakten verschwimmen lässt. Im Wechsel zwischen latenter Bedrückung und seliger Euphorie, zwischen Bildern, die den Figuren nur wenig oder sehr viel Raum gewähren, ist in „Ein Sommer am See“ das prekäre Lebensgefühl Heranwachsender exemplarisch und mit seltener Sensibilität eingefangen.
CHRISTOPH HAAS
Mariko Tamaki (Text) / Jillian Tamaki (Zeichnungen): Ein Sommer am See. Aus dem Amerikanischen von Tina Hohl. Reprodukt Verlag, Berlin 2015. 320 Seiten, 29 Euro.
Unbändiger Bewegungsdrang: Roses Ankunft im Ferienhaus.
Foto: Reprodukt
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