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Michael Stührenberg, selbst in einem kleinen Dorf am Rande des Teutoburger Waldes aufgewachsen, bereist seit mehr als 30 Jahren als Reporter die Dörfer dieser Erde. In sehr persönlichen Reportagen berichtet er von Menschen fernab der Städte, von ihren Lebensumständen, die wir Europäer uns kaum vorstellen können, von den Gefährdungen, denen die Dörfer aus politischen, aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen ausgesetzt sind. Seit Jahrzehnten in Paris lebend, hat er ein zunehmendes Unbehagen gegenüber einer Welt entwickelt, die von Wirtschafts- und Finanzinteressen dominiert ist. Einer Welt,…mehr

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Produktbeschreibung
Michael Stührenberg, selbst in einem kleinen Dorf am Rande des Teutoburger Waldes aufgewachsen, bereist seit mehr als 30 Jahren als Reporter die Dörfer dieser Erde. In sehr persönlichen Reportagen berichtet er von Menschen fernab der Städte, von ihren Lebensumständen, die wir Europäer uns kaum vorstellen können, von den Gefährdungen, denen die Dörfer aus politischen, aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen ausgesetzt sind.
Seit Jahrzehnten in Paris lebend, hat er ein zunehmendes Unbehagen gegenüber einer Welt entwickelt, die von Wirtschafts- und Finanzinteressen dominiert ist. Einer Welt, die städtisch geprägt ist und die Dörfer und ihre Bewohner ins Abseits drängt.
Daraus entstand die Idee, im Dialog mit seinen drei Kindern seine Vorstellungen vom Leben mit den Anderen in Worte zu fassen, den eigenen Wurzeln nachzuspüren und das Dorf in seinem Kopf zu begreifen. Aufhänger sind dabei Reportagen aus Afrika, Asien, Südamerika, die er jeweils Sohn und Töchtern widmet. So nimmt erseine Leser u.a. mit nach Laos, nach Bolivien und Kolumbien, auf die Philippinen und die Salomonen, in den Tschad und den Niger. Illustriert sind diese Reportagen durch großartige Fotos von Pascal Maitre, Nick Nichols, Christopher Pillitz und Serge Sibert.
Auf manchen seiner Reisen hat die Familie Michael Stührenberg begleitet. Meist jedoch war er alleine unterwegs. Erlebnisse und Erfahrungen, die er dabei gemacht hat, möchte er nun mit den Kindern und den Lesern teilen. Dieser Prozess der Erinnerung hat auch seine eigene Kindheit, über die er selten mit der Familie gesprochen hatte, wieder lebendig werden lassen. Das Dorf, in dem er aufgewachsen ist Pivitsheide gibt es nicht mehr, es wurde eingemeindet in die Nachbarstadt Detmold So kann er seinen Kindern nur noch die wenigen eigenen Impressionen aus seinem Ursprungsdorf mitteilen.
Liora, Rafael und Lou entwickeln in den Antwortbriefen ihre eigenen Visionen, die in manchen Punkten denen des Vaters ähneln, sich in anderen deutlich unterscheiden. Auf verschiedenen Wegen, doch mit gemeinsamem Elan, gelangt jeder von ihnen zu dem Dorf in seinem Kopf. Zu dem, was uns alle zusammenhält.
So ist ein spannender Austausch zwischen den Generationen entstanden. Und die Leser sind eingeladen, sich an diesem Dialaog zu beteiligen. Michael Stührenberg regt an, selbst herauszufinden, wie das eigene Dorf aussieht, und mit denen ins Gespräch zu kommen, die ihnen wichtig sind. Platz für Briefe der Leser hat er im Buch gelassen .
Autorenporträt
Der brasilianische Fotograf Christopher Pillitz lebt heute in London. Seine Arbeiten wurden weltweit in großen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht, unter anderem der Sunday Times und dem Observer in Großbritannien, der New York Times, TIME und Newsweek in den USA sowie in den großen deutschen Magazinen wie Spiegel und Stern. Von ihm erschienen Bücher über den Vatikan und Indien (beide Dorling Kindersley).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Aus der Kritik Burkhard von Pappenheims erschließt sich nicht ganz, mit was für einer Art von Buch wir es hier zu tun haben: Eine Sammlung von Dorf-Reportagen aus aller Welt, die der Geo-Reporter Michael Stührenberg geschrieben hat, daneben ein Briefwechsel des Reporters mit seinen Kindern über das jeweils eigene Dorf im Kopf. Die Reportagen sind toll, so der Rezensent. Aber das Gespräch mit den Kindern erinnert ihn an eine Unterhaltung am Esstisch. Was wohl heißen soll, dass es wenig stringent ist. Gemischtes Lob also für dieses Buch.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.09.2014

Seelenreise durch die Provinz

Michael Stührenberg bereist als Reporter die entlegensten Regionen der Welt. Das vorliegende Buch versammelt Reportagen aus Dörfern, die niemand kennt und keine Landkarte verzeichnet. Sie liegen in Laos, Kolumbien, im Tschad und in Niger, auf den Philippinen, in Bolivien, auf den Salomonen, in Kongo, auf Madagaskar und der Antillen-Insel Montserrat. Der Autor berichtet von Menschen und Lebensumständen, die man sich als Europäer nicht vorzustellen vermag, erzählt Anekdoten und Geschichten von Hunger und Tod, von Naturkatastrophen und Gewalt, von Liebe und Einsamkeit. Beeindruckende Farbfotografien von Pascal Maitre, Nick Nichols, Christopher Pillitz und Serge Sibert begleiten die Texte. Alle Reportagen in diesem sorgfältig gestalteten Buch sind sprachlich fein ziselierte, kunstvolle Kabinettstücke, die den Leser sofort mitnehmen ins Geschehen. Hätte es der Autor nur dabei belassen. Stattdessen verpasst er den Geschichten einen Rahmen in Form eines Briefwechsels mit seinen drei Kindern. Darin geht es ihm zunächst um das Dorf seiner Kindheit. Nun unterschied sich die dörfliche Kindheitslandschaft heutiger Sechzigjähriger dramatisch von den außerstädtischen Schlafsiedlungen der Gegenwart. Sein Dorf ist von der Großstadt mittlerweile sogar ganz verschluckt worden. Und weil die Erinnerung an die Heimat der Kindheit eher eine Topographie der Seele als des Ortes meint, wird sie auch ihm zur Zuflucht vor einer bedrohlich empfundenen Gegenwart. Dafür steht ihm sein Wohnort Paris, den er nur mehr als "beliebig austauschbare Konsumstadt, regiert von der Finanz-Aristokratie und der High-Tech-Bourgeoisie" erlebt. Ihn bedrückt "die Verstädterung unserer Gesellschaft in ihrer Gesamtheit", weil Menschen auf dem Land und in der Stadt "zunehmend in ein und derselben Konsumsphäre" leben. Im Wunsch, Gegenwart durch Konstruktion eigener Vergangenheit erträglich zu machen, beschreibt er seinen Sprösslingen langatmig und durchaus narzisstisch eine arg nebulöse Theorie vom Dorf im Kopf. Die arbeiten sich im Gegenzug so tapfer wie vergeblich daran ab. Dabei kommt der Gedankenaustausch über ein familiäres Gesprächsniveau allerdings nicht hinaus. Deshalb wäre er auch besser in diesem Kreis verblieben.

RMB

"Das Dorf in Deinem Kopf. Geschichten zwischen Generationen" von Michael Stührenberg. Gollenstein Verlag, Saarbrücken 2013. 392 Seiten. Mit zahlreichen Farbfotos. Gebunden, 19,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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