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Von der Vertreibung aus dem Paradies über den Auszug aus Ägypten bis zu Daniels Nacht in der Löwengrube sind hier die aufregendsten Ereignisse des Alten Testaments nacherzählt. Ohne Scheuklappen: Die stärksten Geschichten von Gott und der Welt.

Produktbeschreibung
Von der Vertreibung aus dem Paradies über den Auszug aus Ägypten bis zu Daniels Nacht in der Löwengrube sind hier die aufregendsten Ereignisse des Alten Testaments nacherzählt. Ohne Scheuklappen: Die stärksten Geschichten von Gott und der Welt.
Autorenporträt
Monika Osberghaus ging mit 16 von der Schule ab, um Buchhändlerin zu werden. Nachdem sie einige Jahre lang Kinderbücher verkauft hatte, holte sie das Abitur nach und studierte in Frankfurt am Main Germanistik und Skandinavistik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009

Als Josef einmal richtig Ärger bekam

Von Cordula Gerndt

Wasser wird zu Blut, Millionen Frösche bevölkern Haus und Hof, Sandkörner verwandeln sich in Stechmücken, ein Hagelsturm jagt übers Land, Heuschrecken fressen die Felder kahl, drei Tage lang ist es stockfinster, am Ende läuft gar ein Todesengel durch die Straßen - bevor der Pharao die Israeliter in ihre Heimat ziehen lässt, schickt Gott den Ägyptern zehn fürchterliche Plagen.

Dieses Buch kennt sie alle. Es macht um das Drama keinen Bogen, klammert die "schlimmen Stellen" nicht aus, erzählt die aufregendsten Stoffe aus dem Alten Testament: von der Vertreibung aus dem Paradies, der großen Racheflut, Kains Mord an seinem Bruder, dem Verkauf Josefs in die Fremde, dem Auszug aus Ägypten, dem Kampf Davids gegen Goliath, von Daniel in der Löwengrube. Die bekannten Stoffe werden hier temperamentvoll und in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit geschildert. Monika Osberghaus hat für ihre Nacherzählung eine lebendige und unmittelbare Sprache gewählt, die sich gut vorlesen lässt und beim Zuhören eine Menge innerer Bilder wachruft. Eine Sprache, die der Kraft der alten Geschichten und dem Verständnis der Kinder gleichermaßen gerecht zu werden sucht. Das ist gelungen. Nur manchmal schießt sie über das Ziel hinaus: "Das ist doch Quatsch!", sagt die Schlange, als Eva ihr vom verbotenen Baum im Paradiesgarten berichtet. Und Josef "kriegt richtig Ärger", als er seinen Brüdern "brühwarm" seine Träume erzählt. Ganz so salopp hätte es nicht werden müssen, um alltagssprachlich zu überzeugen.

Zwölf Geschichten in zwölf Kapiteln sind in dem Band zu finden, jede mit einer Vignette zu Beginn und einer ganzseitigen Illustration versehen. Katja Zwirnmanns Bilder sind intensiv in den Farben, leuchtend-dekorativ, konturenstark, wirken allerdings insgesamt eher statisch und bilden damit einen Kontrapunkt zur Dynamik der Handlung.

Eine unübersehbare Flut an Kinderbibeln überschwemmt den Markt. Warum nun dieses Buch? Weil es die stärksten Geschichten auswählt. Weil es sehr lebendig und kindgerecht erzählt. Weil es mit knapp einhundert Seiten überschaubar ist und gleichzeitig eine schöne Bandbreite der Stoffe anbietet. Und nicht zuletzt, weil es Menschen braucht, die auf die Schultern der Vorfahren klettern und die überlieferten Geschichten aus eigener Perspektive neu erzählen.

Monika Osberghaus: "Paradies und Löwengrube". Mit Bildern von Katja Zwirnmann. Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig 2009. 96 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Alte Geschichten neu erzählen - das muss es geben, findet Cordula Gerndt. Für die Rezensentin ein Grund, Monika Osberghaus' Nacherzählung der aufregendsten Stoffe aus dem Alten Testament zu loben. Zumal Osberghaus auch die "schlimmen Stellen" nicht ausspart. Kains Brudermord, Sintflut - all das schildert die Autorin laut Gerndt mit Temperament und ohne die inneren Widersprüchlichkeiten der Stoffe zu glätten. Und gut vorlesen lässt es sich auch. Die lebendige Sprache erscheint Gerndt sowohl den Geschichten angemessen, als auch kindgerecht. In einigen wenigen Fällen klingt ihr der Ton etwas zu alltagstauglich, aber das macht nichts. Gerndt sieht sich reich entschädigt, auch durch die farbig leuchtenden Illustrationen.

© Perlentaucher Medien GmbH