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Pubertät ist schon Katastrophe genug. Wenn aber gleichzeitig eine Revolution stattfindet und ein Land zusammenbricht, kann es ziemlich rasant werden. Tine Eisenbeisser findet ihre erste große Liebe in den letzten Wochen des kalten Krieges und verliert sie noch vor dem Fall der Mauer an den Westen. Die Ereignisse überschlagen sich und Tine hat nur eines im Kopf - Nils finden. Also macht sie sich noch in der Nacht des Mauerfalls auf in den Westen. Turbulent und humorvoll erzählt dieses Buch von einer Zeit zwischen Fahnenappell, Mitessern und Begrüßungsgeld.

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Produktbeschreibung
Pubertät ist schon Katastrophe genug. Wenn aber gleichzeitig eine Revolution stattfindet und ein Land zusammenbricht, kann es ziemlich rasant werden. Tine Eisenbeisser findet ihre erste große Liebe in den letzten Wochen des kalten Krieges und verliert sie noch vor dem Fall der Mauer an den Westen. Die Ereignisse überschlagen sich und Tine hat nur eines im Kopf - Nils finden. Also macht sie sich noch in der Nacht des Mauerfalls auf in den Westen. Turbulent und humorvoll erzählt dieses Buch von einer Zeit zwischen Fahnenappell, Mitessern und Begrüßungsgeld.
Autorenporträt
Ira Wedel, geb. 1974, wuchs in der DDR auf und erlebte ihre Teenager Zeit in den Wirren des wiedervereinigten Deutschlands. Nach einer Laufbahn als TV-Autorin und Redakteurin studierte sie an der Filmakademie Baden Württemberg Drehbuch. Heute lebt Ira Wedel als freie Autorin in Berlin und schreibt Drehbücher, Erzählungen und Rezensionen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2009

Der literarische Marktplatz
Wende-Geschichten, Liebe inbegriffen
Das historische Datum, 20 Jahre Mauerfall, hat viele Autoren zum Schreiben angeregt, um von den Stimmungen und Gefühlen der Betroffenen zu erzählen. Wie sich das Schicksal der Jugendlichen damals veränderte, schildern zwei Titel, die dabei auf das bewährte Muster der Liebesgeschichte setzen.
Die Heldin im Roman Tine Eisenbeisser (Jacoby & Stuart, 14,95 Euro) schlägt sich mit Problemen herum, die typisch sind für das moderne Jugendbuch: erste Liebe, Schwierigkeiten in der neuen Schule, pubertäre Auseinandersetzungen mit den Eltern, und doch scheint sie auf einem anderen Planeten zu leben. Einmal im Monat beginnt der Schulunterricht mit dem Fahnenappell und in der 7. Klasse werden sie im Unterrichtsfach PA (Produktive Arbeit) in die Betriebe geschickt. Im „Centrum Warenhaus” suchen sie und ihre Mutter nach „Bückware”, und alle acht Wochen versammelt sich die ganze Familie vor dem Fernseher um „Ein Kessel Buntes”, die Unterhaltungssendung aus dem Berliner Friedrichstadtpalast anzuschauen. Dazu trinken die Kinder „Thälmannlimonade” oder „Club Cola”. Es ist das Leben in der DDR, an das sich die Autorin Ira Wedel erinnert, es sind die Wochen von September bis November 1989, die Zeit vor und nach der Öffnung der Mauer, die sie selbst als Dreizehnjährige erlebte und von der sie jetzt erzählt. Für die Jugendlichen, die in Ost- und Westdeutschland nichts mehr davon wissen, und gegen die grassierende Ost-Nostalgie auch der Erwachsenen.
Die Familie Eisenbeisser hat ihren gesellschaftlichen Aufstieg geschafft, als sichtbares Zeichen wurde ihnen eine Wohnung im Zentrum von Berlin zugewiesen: Der Vater, ein linientreuer Volkspolizist, der kritiklos hinter dem Regime steht, obwohl es überall kriselt, die Mutter, Verkäuferin im Volkseigenen Betrieb „Obst, Gemüse und Speisekartoffeln”, die die politische Situation realistischer sieht, und Tine, die in der Schule die Zwänge des Systems mit miesen Lehrern erlebt und deren Freund nach Westberlin flüchtet. Ihr Leben ändert sich radikal nach der Maueröffnung. Mit einem respektlosen, treffsicheren und manchmal ironischen Blick auf das politische Geschehen steht hier die private „Wende” der Familienmitglieder im Mittelpunkt. Sie gipfelt in einem Besuch einer Westberliner Familie, die Tine bei einem heimlichen Ausflug in Westberlin aufnahm. Der Aufprall der zwei deutschen aber völlig fremden Welten findet erst nach viel Alkohol ein versöhnliches Ende, und das Happy-End, Tine begegnet ihrem verlorenen Freund in Westberlin wieder, ist das Zugeständnis an die Gefühle der jungen Leser.
Die Lust auf Liebesgeschichten nutzt auch die Autorin Holly-Jane Rahlens in ihrem Roman Mauerblümchen (rororo rotfuchs, 12,95 Euro). Molly, ihre Heldin, eine junge Deutsch-Amerikanerin, ist im wahrsten Sinne des Wortes so schüchtern wie der Titel signalisiert. Sie lebt mit ihrem Vater, der für ein Jahr eine Gastprofessur angenommen hat, in Berlin. Weil sie sich in ihrer deutschen Schulklasse nicht wohlfühlt, plant sie, ihren Aufenthalt vorzeitig abzubrechen. Die Öffnung der Mauer hat sie auch nicht besonders beeindruckt. Am letzten Tag vor ihrem Rückflug steigt sie in die S-Bahn, um das Haus in Kreuzberg zu suchen, in dem ihre verstorbene Mutter aufwuchs, bevor sie mit ihrer Familie vor den Nazis in die USA flüchtete. Bei der Fahrt trifft sie auf einen Jungen, der sie nicht nur unglaublich fasziniert, sondern ihr auch das Leben in Ostberlin zeigt.
Holly-Jane Rahlens wohnt seit den 70er Jahren in Westberlin und hat ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus Mauerfall und Wende in dieser Liebesgeschichte eingebracht. Sie lässt den Jungen realistisch aus seinem DDR-Alltag erzählen und verzichtet auf Schwarz-Weiß-Malerei und Klischees. So fühlt er sich nicht als Held, weil er in Ost-Berlin geblieben ist. Eine Rolle, die auch in die optimistische Stimmung der Geschichte nicht passen würde. (ab 12 Jahre) ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Zum Teil durchaus berührend findet rezensentin Andrea Lüthi diesen Jugendroman von Ira Wedel. Die Autorin erzählt darin von der 15-jährigen Tine, die in Ost-Berlin die letzten Zuckungen des DDR-Regimes mitbekommt, bis alles zusammenbricht und die Mauer fällt. Durchaus starke Passagen hat die Rezensentin hier erlebt, aber auch einige eher konstruiert wirkende Stellen. Nicht ganz glücklich ist sie auch mit der etwas bemühten Liebesgeschichte.

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