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Produktdetails
  • Verlag: Faber & Faber, Leipzig
  • Seitenzahl: 208
  • Deutsch, Englisch
  • Abmessung: 23mm x 247mm x 305mm
  • Gewicht: 1595g
  • ISBN-13: 9783936618457
  • ISBN-10: 3936618453
  • Artikelnr.: 12775246
Autorenporträt
Olaf Thormann ist Kunsthistoriker und seit 1993 stv. Direktor des Museums für Kunsthandwerk/Grassimuseum Leipzig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.07.2004

Die Welt ist ein Märchen. Oder etwa nicht?
„Suicide is painless”, trällert Sänger Nick Drake hingebungsvoll immer wieder in seinem gleichnamigen Lied . Wenn man der Aussage nicht sofort Glauben schenken möchte, sollte man ein Foto von Olaf Martens betrachten: Zwei junge Frauen liegen prustend vor Lachen auf einem Eisenbahngleis. Die eine hat ihren grazilen Hals auf die Schiene gestützt, die andere liegt mit freiem Oberkörper auf dem Bauch ihrer Gefährtin. Es sieht bequem aus, wie die zwei Schönen sich dort positioniert haben, obwohl die Eisenschiene hart ist und die vielen kleinen Steine, die das Gleisbett umgeben, spitz in den Rücken bohren. Und es sieht vor allem nach einem Mordsspaß aus (Olaf Martens: Träume, Welten, Hintergründe. Hrsg. v. Olaf Thormann. Faber & Faber, Leipzig 2004. 208 S., 49, 80 Euro.)
Der ostdeutsche Fotograf ist ein Geschichtenerzähler, aber nie haben seine Märchen ein Ende. Mit großer Lust an opulenten Inszenierungen berichtet er dem Betrachter von sonderbaren Begegnungen, die geheimnisvoll und doppeldeutig meist im Grenzbereich der Wirklichkeit angesiedelt sind. Zwischen Traum und Wahrheit, zwischen Realität und Vision sucht er nach den Untiefen der Oberfläche. Mit seiner Lust am Ausgefallenen, Absonderlichen und seinen vielen Allegorien arbeitet der Leipziger ganz im Stil des Manierismus. Wie ein Maler zeichnet er seine theaterhaften Dramen mit der Kamera und liebt das Spiel mit Masken und Verkleidungen. Deswegen stößt man in seinem gerade erschienenem Fotoband, der Arbeiten der vergangenen 20 Jahre vorstellt, auf allerlei Federroben, Latexkostüme und Engelsflügel.
lawe
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "Geschichtenerzähler" charakterisiert der "lawe" zeichnende Rezensent den ostdeutschen Fotografen Olaf Martens. Die Geschichten aber sind nie eindeutig zu verorten, im Hier und Jetzt oder in einem Anderswo, das nah am "Märchen" liegt, jedenfalls "geheimnisvoll und doppeldeutig meist im Grenzbereich der Wirklichkeit". In den Bildern sind Verkleidungen und Maskierungen anzutreffen, "lawe" betont die Nähe zur Malerei - und da insbesondere zum "Manierismus". Der Fotoband, den der Rezensent mehr im- als explizit preist, versammelt Arbeiten aus den letzen zwanzig Jahren.

© Perlentaucher Medien GmbH