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Inwiefern lässt sich die Armut in Deutschland oder Frankreich mit der Armut in Dänemark oder Italien vergleichen, inwiefern die Armut in den »sensiblen Zonen« unserer Städte mit der Armut in ländlichen Gegenden, die Armut der 1960er Jahre mit der des 21. Jahrhunderts? Und von wem spricht man, wenn von den Armen die Rede ist?
Der französische Soziologe Serge Paugam untersucht Armut als Störfaktor, als Ausdruck von Ungleichheit und als Erfahrung, in der Gesellschaft ganz unten zu stehen.
Zehn Jahre lang hat er in Europa eigene empirische Studien betrieben, das Datenmaterial anderer
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Produktbeschreibung
Inwiefern lässt sich die Armut in Deutschland oder Frankreich mit der Armut in Dänemark oder Italien vergleichen, inwiefern die Armut in den »sensiblen Zonen« unserer Städte mit der Armut in ländlichen Gegenden, die Armut der 1960er Jahre mit der des 21. Jahrhunderts? Und von wem spricht man, wenn von den Armen die Rede ist?

Der französische Soziologe Serge Paugam untersucht Armut als Störfaktor, als Ausdruck von Ungleichheit und als Erfahrung, in der Gesellschaft ganz unten zu stehen.

Zehn Jahre lang hat er in Europa eigene empirische Studien betrieben, das Datenmaterial anderer analysiert, relevante Theorien herangezogen und schließlich drei elementare Formen der Armut beschrieben. Seine Unterscheidung von integrierter Armut, marginaler Armut und diskreditierender Armut bietet ein analytisches Instrumentarium, mit dem regionalspezifische Einflüsse und die Bedeutung sozialer Bindungen ebenso differenziert erfasst werden können, wie die mitunter unbeabsichtigten Effekte staatlicher Politik.

Das Buch liefert nicht nur neue Anregungen für sozialwissenschaftliche Debatten über gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch Ansatzpunkte für Handlungsformen, die Armut effektiver lindern und Arme nachhaltig integrieren könnten.
Autorenporträt
Serge Paugam ist Soziologe, Studienleiter an der École des Hautes Études en Sciences Sociales und Forschungsdirektor am CNRS (Paris).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Ein Jahrzehnt vergleichender Forschung steckt in der Analyse "Die elementaren Formen der Armut" des französischen Soziologen Serge Paugam. Rolf Wiggershaus entnimmt ihr drei elementare Formen des Verhältnisses von Armut und Gesellschaft, von denen die "disqualifizierende Armut" eine besonders perfide Rolle für den Einzelnen spielt, weil sie mit einer sozialen Abwertung einhergeht. Erfahren hat der Rezensent auch, dass das Risiko solcher Entwertung in "Ländern mit geteilter Verantwortung" (individueller Eigen- und familiärer Verantwortung) besonders groß ist, in denen weder das mediteranne Familienmodell noch das skandinavische Modell wirklich wirkten: Deutschland und Frankreich gehören dazu. Das an Informationen und Reflexionen reiche Buch, das sich unter anderem auf Karl Marx und Georg Simmel beruft, braucht die durch den Titel suggerierte Nähe zu Emile Durkheims "Die elementaren Formen des religiösen Lebens" nicht zu scheuen, lobt der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH