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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Sonntag" hieß das DDR-"Ventilblatt für halbfreche Ostintellektuelle", dessen Auflage künstlich limitiert wurde, in dem man in den Genuss eines Abonnements lediglich durch Vererbung gelangen konnte, erzählt Christoph Dieckmann, den die bissigen Erinnerungen des "Sonntag"-Redakteurs Wolfgang Sabath überaus amüsiert haben. "Aufs Ergötzlichste" demontiert hier ein Insider den "Ruf freigeistiger Exotik", der der wöchentlich erschienenen Postille anhing, meint der Rezensent, für den "Das Pissoir" zu einer "kichernden Milieu-Erinnerung mit Abgründen" geraten ist. Als Redakteur der "Zeit" kann Dieckmann natürlich nicht umhin, den Titel des Buchs näher zu erläutern: "Das Pissoir" erinnert an den Besuch von "Zeit"-Herausgeber Gerd Buderius beim "Sonntag", in dessen banger Erwartung die Redaktion ihr "naturbelassenes" stilles Örtchen schrubbte und schrubbte, auf das kein Blick den "Sonntag" trüben sollte, freut sich der Rezensent über diese Anekdote. Am Ende wollte die "Zeit" den "Sonntag" aber doch nicht haben.

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