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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Frank Pergande hält den Lebensbericht von Gustav Just für sehr fesselnd. Der 1921 geborene Journalist kann auf eine wechselhafte Karriere zurückblicken, referiert der Rezensent den Inhalt des Buches. Als Sohn eines Kommunisten begeisterte er sich für die Nationalsozialisten, kehrte später zum Kommunismus zurück, machte kurzfristig Karriere in der SED, landete dann in Bautzen, rappelte sich wieder auf, zog 1990 als Sozialdemokrat und Alterspräsident in den Brandenburgischen Landtag ein und trat von diesem Amt schließlich zurück, weil Walter Janka öffentlich an Justs Wehrmachtsvergangenheit und seine direkte Beteiligung an der Erschießung von Juden erinnerte. Den Rezensenten hat diese Biografie deutlich beeindruckt, und Walter Jankas Erinnerung an die Nazi-Vergangenheit scheint er genauso überflüssig und unangemessen zu finden wie Gustav Just selbst dies tat, der dem Schriftsteller Neid über seine Karriere nach der Wende unterstellte, anstatt die eigenen Taten kritisch zu überdenken.

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