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Seit Jahrzehnten hören wir die Litanei: "Die Menschen zerstören ihre Lebensgrundlagen!" "Der deutsche Wald stirbt!" "Wirtschaftswachstum ist umweltfeindlich!" Umweltgruppen, Medien, Parteien, aufgescheuchte Zeitgenossen - alle stimmen in das Lied vom drohenden Untergang ein. Die Litanei ist allbekannt. Aber stimmt sie auch mit der Realität überein? "Nein!" lautet die klare Antwort von Bjoern Lomborg. Die Prognosen einer unaufhaltsamen Verschlechterung der menschlichen Lebensgrundlagen beruhenzum nicht unerheblichen Teil auf selektiver oder schlicht falscher Nutzung von Daten. Der Autor dieses…mehr

Produktbeschreibung
Seit Jahrzehnten hören wir die Litanei: "Die Menschen zerstören ihre Lebensgrundlagen!"
"Der deutsche Wald stirbt!" "Wirtschaftswachstum ist umweltfeindlich!" Umweltgruppen, Medien, Parteien, aufgescheuchte Zeitgenossen - alle stimmen in das Lied vom drohenden Untergang ein.
Die Litanei ist allbekannt. Aber stimmt sie auch mit der Realität überein? "Nein!" lautet die klare Antwort von Bjoern Lomborg. Die Prognosen einer unaufhaltsamen Verschlechterung der menschlichen Lebensgrundlagen beruhenzum nicht unerheblichen Teil auf selektiver oder schlicht falscher Nutzung von Daten.
Der Autor dieses provozierenden Buches, selbst einst Umweltaktivist und Greenpeace-Mitglied, lehrt Statistik an der Universität Aarhus. Das Resultat seiner nüchternen Prüfung der großen Umwelt- und Wohlfahrtsfragen: im längeren Trend betrachtet, hat sich die Lage für die Menschheit nicht verschlechtert, sondern deutlich verbessert.
Autorenporträt
Bjørn Lomborg, Jahrgang 1965, ist Professor für Statistik im Fachbereich Politikwissenschaften an der Universität Aarhus, Dänemark. Er war Mitglied von Greenpeace. Im November 2001 wurde er vom World Economic Forum zum Global Leader for Tomorrow ernannt. »Bjørn Lomborg ist ein herausragender Vertreter jener >neuen Riege< von mathematisch begabten und computerbewährten Sozialwissenschaftlern. In diesem Buch erweist er sich darüberhinaus als hartnäckiger, empirisch orientierter Analyst.« Prof. Jack Hirshleifer, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, UCLA. Bei zu Klampen veröffentlichte er »Apocalypse: No!« (2002).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.2007

DIE BESTEN BÜCHER ZUM KLIMAWANDEL: EINE AUSWAHL

Warum alles zusammenhängt.

Den besten deutschsprachigen Überblick über das Klima von der Entstehung der Erde bis heute liefert der Wissenschaftspublizist Karl-Heinz Ludwig. Seriös, prägnant und ohne die Attitüde eines Überzeugungstäters beschreibt der Autor das Auf und Ab des Klimas. Er schärft den Blick für die große Komplexität des Klimas in verständlicher Sprache. Das Buch ist gut gegliedert und eignet sich als Nachschlagewerk.

Karl-Heinz Ludwig: Eine kurze Geschichte des Klimas; C. H. Beck, 12,90 Euro.

Welche Spuren das Klima hinterlässt.

Ein mitreißendes Buch darüber, wie der Mensch das Klima macht, hat der renommierte australische Zoologe und Biologe Tim Flannery verfasst. Flannery geht durch die Welt und sammelt Belege, die zum Teil bestürzend sind. Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen, und es ist gleichzeitig schwer, es bis zum Ende auszuhalten. Flannery ist kein Alarmist, seine Lösungsvorschläge beziehen auch Atomkraftwerke mit ein.

Tim Flannery: Wir Wettermacher; S. Fischer, 19,90 Euro.

Warum das Wasser versiegt.

Die Sonne verheizt das Wasser. Umweltjournalist Fred Pearce hat von den großen Flüssen der Welt erschreckende Erkenntnisse mitgebracht. Die in kräftigem Blau auf Weltkarten verzeichneten Lebensadern versiegen. Der Mensch verbraucht zu viel Wasser, und er holt es sich auf die falsche Weise. Spannend und bedrohlich.

Fred Pearce: Wenn die Flüsse versiegen; Kunstmann, 24,90 Euro.

Wem es zu heiß wird.

Wer in der Klimadebatte mitreden will, kommt um dieses Buch nicht herum. Deutschlands bekannteste Klimaforscher haben es geschrieben. Dass sie von Sorge getrieben sind, spürt der Leser in jeder Zeile. Man muss die Thesen nicht teilen. Aber man muss sie lesen, um mehr zu verstehen.

Stefan Rahmstorf/Hans Joachim Schellnhuber: Der Klimawandel; C. H. Beck, 7,90 Euro.

Wer die nächste Arche baut.

Das ist das am besten lesbare Buch in der Klima-Alarmismus-Literatur. Die Journalistin besucht Orte, wo der Klimawandel schon zu besichtigen ist. Es gibt eine Menge interessanter Details in dem Werk, das leider als reines Katastrophenszenario geschrieben ist. Es ist unterhaltsam, aber nicht unbedingt glaubhaft.

Elizabeth Kolbert: Vor uns die Sintflut; Berlin Verlag, 19,90 Euro.

Warum Statistiken zum Lügen einladen.

Das Buch will Mythen zerstören und den Sinn der Menschen für eine Schwäche schärfen: die unstillbare Lust an Untergangsszenarien. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für jeden Umweltschützer sein. Lustvoll nimmt der Statistikprofessor aus Dänemark die Daten auseinander, die von Alarmisten verbreitet werden, um der Welt zu zeigen: Alles wird schlimmer. Das Gegenteil ist der Fall.

Bjørn Lomborg: Apocalypse No!; Zu Klampen, 29 Euro.

Wer die Geschichte kennt.

Das Klima hat Geschichte gemacht. Das ist die These des Münchner Zoologen. Sozial- und sittengeschichtliche Ereignisse finden ihre Erklärung im Klimawandel. Die Kartoffel kam, als der Boden nicht mehr gefroren war. Die Klöster wurden gegründet, als wegen der guten Ernten in der Warmzeit des Mittelalters die Bevölkerung dramatisch wuchs. Und Arten sterben vor allem, wenn es kalt wird. Lauter frische Gedanken zum alten Klima.

Josef Reichholf: Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends, S. Fischer Verlag, 19,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2002

Lügen der Statistik
Umweltpolitik: Bjørn Lomborg
will die Zukunft widerlegen
Lomborgs Buch führte monatelang die englischsprachigen Bestseller-Listen der Business Books an (SZ vom 6.2.02). Das zeigt: Die Unternehmenswelt ist irritiert. Lomborg ist gelernter Politikwissenschaftler, er ist kein Naturwissenschaftler. Aus dieser Position heraus hätte er eine überraschende, neue Sicht entwickeln können: Als „politischer Statistiker”, der die politischen Bedingungen und die daraus folgenden Begrenzungen von Umweltstatistiken durchschaut und zu interpretieren vermag, was sie für die Wahrnehmung der Wirklichkeit bedeuten. Leider „glaubt” Lomborg aber an die Statistik. Sein Absehen von der Begrenztheit dieses Wahrnehmungsmittels erweist sich als beängstigend unaufgeklärt.
Lomborgs Buch ist mit Bienenfleiß geschrieben, 1300 Fußnoten (in der englischen Ausgabe waren es noch knapp 3000) machen es in wissenschaftlichem Sinne „überprüfbar”. Die erste Diagnose lautet also: „gute Wissenschaft”. Doch dies Siegel ist kein Grund, dem Inhalt zu vertrauen. Denn der herkulische Aufwand an Penibilität erklärt sich damit, dass Lomborg Renegat ist. Der frühere Greenpeace-Aktivist hatte nach eigenem Bekunden im Februar 1997 sein Erweckungserlebnis. Er stieß auf ein Interview mit dem amerikanischen Ökonomen Julian Simon. Der hatte geäußert:„Ein großer Teil von dem, was wir über die Umwelt zu wissen glauben, beruht auf ... mangelnden Statistiken.” Der Noch-Saulus Lomborg bezweifelte zunächst den Satz, zugleich sah er sich in seiner zentralen Kompetenz herausgefordert – der „Angelhaken” saß.
Der zwischenzeitlich zum Paulus gewordene Lomborg folgt der methodischen Maxime, der Zustand der Erde sei allein aufgrund von„measurements”, also „Tatsachen” zu diagnostizieren. Damit kommt man aber nicht weit: Wie sollen apokalyptische Befürchtungen, die definitorisch in der Zukunft liegen, auf Basis von statistischen Tatsachen, die definitorisch in der Vergangenheit liegen, „widerlegt” werden können? Dazu soll Lomborg der „Trend” helfen. Wenn der jedoch nicht trägt, dann hält der Autor sich nicht mehr an die Programmatik.
Der entscheidende Fehler des Buches liegt an dieser Stelle. Lomborg interpretiert seine Ergebnisse nämlich immer so, als ob er der eingangs proklamierten Methodik strikt gefolgt wäre. So immunisiert sich ein Renegat dagegen, seine Blickverengung selbst wahrzunehmen. Im Fall des Weltklimas zum Beispiel jongliert er mit Kostenschätzungen, also reinen Zukunftsprojektionen, die eben keine Tatsachen sind.
Der saure Regen zum Beispiel
In der Sache geht es um die Diagnose des Erdzustands. Für Lomborg ist „unser allgemeines Umweltbewusstsein” von der „Litanei von unserer zunehmend zerstörten Umwelt geprägt”, also Ergebnis einer propagandistischen Berieselung durch die Umweltinstitute. Lomborg erklärt diese Diagnose für falsch, so sein Anspruch, deshalb die herabsetzende Attitüde.
Um die Scharlatanerie der Vorgehensweise in diesem Buch anschaulich zu machen, sei die Behandlung des sogenannten Waldsterbens herausgegriffen. Daran lassen sich die Fallen demonstrieren, in die der Nicht-Naturwissenschaftler Lomborg dann auch tappt. Lomborg will „Mythen” von „Realitäten” unterscheiden. Der als irreal zu erweisende Mythos wird in diesem Fall im Bericht des World Watch Institute zur Lage der Welt 2000 festgemacht: „schwere Waldschäden, verursacht durch das damals neue Phänomen des sauren Regens, bestimmten das Tagesgeschehen”. Lomborgs Realität dagegen: „Hingegen hat der saure Regen . .. zwar den Seen geschadet, aber kaum oder gar nicht den Wäldern. Außerdem gingen die dafür verantwortlichen Schwefelemissionen in Europa wie in den USA zurück.”
„Saurer Regen” ist ein naturwissenschaftlich geprägter, integrierender Begriff, vergleichbar mit „Zustand der Erde”. Der mit ihm verbundene Anspruch ist, sämtliche Einflussfaktoren zu umfassen, die eine versauernde Wirkung auf (Wald-)Böden haben. Das Problem aller Statistik besteht notorisch darin, diesem Vollständigkeitsanspruch zu genügen – in der Regel ist statistisches Zahlenmaterial nicht für sämtliche Einflussfaktoren verfügbar. Unter gewissen Voraussetzungen mag es angehen, einen Einflussfaktor als Leitindikator zu nehmen und ihn pars pro toto zu verwenden. Um das aber beurteilen zu können, bedarf es eines eigenständigen sachlichen Urteils, das über statistisches Wissen hinausgeht. Zu behaupten, für den sauren Regen seien allein Schwefelemissionen verantwortlich, ist Unsinn. Lomborg selbst weiß es besser. Im Detailkapitel formuliert er denn auch schon richtiger „Stickoxide, .. . zusammen mit SO2 bilden ... den sauren Regen”.
Bis dahin mag man noch denken: Lax formuliert, ein Lapsus, kann vorkommen. Das Detailkapitel aber verzichtet schlicht darauf, den Anspruch aus dem Eingangskapitel einzulösen – es verzichtet auf den integrierenden Begriff „Saurer Regen”. Stattdessen wird die Gliederung kategorial dem angepasst, was statistisch verfügbar ist. Das ist die Methode des Prokrustes: Die Extremitäten abhacken, damit der Schläfer ins Bett passt.
HANS-JOCHEN
LUHMANN
BJØRN LOMBORG: Apocalypse no! Wie sich die menschlichen Lebensgrundlagen wirklich entwickeln. Zu Klampen Verlag, Lüneburg 2002. 560 Seiten, 29 Euro.
Der Autor ist Klimapolitiker am Wuppertal Institut.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Dies ist eines der wertvollsten politischen - nicht nur umweltpolitischen - Bücher, die für das intelligente Publikum in den letzten zehn Jahren geschrieben worden sind. Apocalypse No! ist ein Triumph." (The Economist)
"Ein bemerkenswertes Buch. Wahrscheinlich das wichtigste Buch, das jemals über die Umwelt geschrieben worden ist." (Daily Telegraph)
"Ein überaus gut dokumentiertes und lesbares Buch." (Wall Street Journal)

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Ein glatter Verriss, was Christiane Grefe da schreibt. Ihrer Meinung nach baut der dänische Statistiker Lomborg mit seinem zahlengestützten Bild von der jammernden Ökoszene nämlich einen Popanz auf und bescheidet sich im übrigen mit dem, was er den "Apokalyptikern" vorwirft: selektiver Wahrnehmung, "allerdings in der Gegenrichtung". Die Tatsachen bleiben dabei auf der Strecke, wenn Lomborg auch "in Einzelfällen" Recht behält. Dass der Autor der Differenziertheit anderer Wissenschaftler den Respekt versagt, ist indes noch nicht das Schlimmste. Die Diskreditierung vergangener umweltpolitischer Interventionen, ohne die es wahrlich schlechter stünde mit der Umwelt, regt Grefe auf und ein "vollkommen unpolitischer Fortschrittsglaube", der missachtet, dass es für einen heutigen Slumbewohner tatsächlich wenig relevant ist, ob sich die gesundheitliche Lage der Menschheit in den vergangenen Jahrhunderten dramatisch verbessert hat oder nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH