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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eine scheiternde éducation sentimentale, durchaus unsentimental erzählt, findet Rezensent Heinrich Detering. Und man erfährt auch, dass die moderne norwegische Prosa für den Rezensenten mit diesem Buch beginnt - dem späten Debüt einer bürgerlichen Feministin. Seiner Autorin habe es "viel Feind, viel Ehr` und eine Nische in der Weltliteratur" eingebracht. Nun sei das Werk "neu und lebendig" übersetzt und Detering stellt fest: diese bewegte Geschichte hat sich über anderthalb Jahrhunderte erstaunlich frisch gehalten. Es geht, wie man liest, um die "Zurichtung höherer Töchter zu Hausfrauen im Puppenheim". Und um die "dunklen, geheimnisvollen Mächte, die kein Verstands ergründen kann und ohne die kein Glück gelingt". Die Frauen sterben nicht am Kummer, sondern gehen nur leise daran zu Grunde. Hätte Jane Austen eine Nichte gehabt, meint unser Rezensent bewegt, sie hätte Camilla Collett heißen können. Ausführlichen biografische Details machen neugierig auf diese Autorin, der Blick auf das Denkmal der gealterten Dichterin, die sich fröstelnd ein Tuch enger um die Schultern zieht, das der Rezensent im Schloßpark von Oslo hat stehen sehen, ebenso.

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