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Bruce Willis zählt zu den gefragtesten Stars in Hollywood. Mit den STIRB LANGSAM-Filmen stieß er in die erste Riege der Actiondarsteller vor, aber anders als vielen seiner Kollegen ist ihm eine gehörige Portion Selbstironie zu eigen: coole Sprüche, ein markantes Grinsen und ein ruppiger Charme sind seine Markenzeichen geworden. Und obwohl der ehemalige Lastwagenfahrer und Barkeeper heute einer der Großverdiener der Branche ist, war sich Bruce Willis nie zu schade, in Nebenrollen aufzutreten oder unter Verzicht auf seine üblichen Millionengagen in kleinen Produktionen mitzuwirken. Das Buch…mehr

Produktbeschreibung
Bruce Willis zählt zu den gefragtesten Stars in Hollywood. Mit den STIRB LANGSAM-Filmen stieß er in die erste Riege der Actiondarsteller vor, aber anders als vielen seiner Kollegen ist ihm eine gehörige Portion Selbstironie zu eigen: coole Sprüche, ein markantes Grinsen und ein ruppiger Charme sind seine Markenzeichen geworden. Und obwohl der ehemalige Lastwagenfahrer und Barkeeper heute einer der Großverdiener der Branche ist, war sich Bruce Willis nie zu schade, in Nebenrollen aufzutreten oder unter Verzicht auf seine üblichen Millionengagen in kleinen Produktionen mitzuwirken. Das Buch schildert seine außergewöhnliche Karriere von den Anfängen beim Fernsehen über seinen Durchbruch als Actionheld bis zu seinen erfolgreichen Versuchen, sich als Charakterdarsteller zu etablieren. Zudem beschreiben die Autoren Bruce Willis' Rollen und kommentieren jeden seiner rund 30 Filme. Das Buch ist mit rund 500 Fotos und Sequenzen üppig bebildert.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.11.2000

Die Welt aus Willis und Vorstellung
Bruce stirbt wieder mal langsam: Ein Buch behandelt den amerikanischen Star zwischen Klatsch und Tratsch und Analyse
In einem Interview sagte Bruce Willis einmal, er sehe sich weder als Berühmtheit noch als Superstar. „Das sind Attribute, die mir von Ihnen angehängt werden. Sie müssen mit Worten definieren, nicht ich”. Stimmt wohl. Die Welt ist eben ungerecht: Er selbst marschiert 1983 als unbekannter Schauspieler in die Studios von ABC, grinst mokant, und auratisiert von da an erst im Fernsehen („Moonlighting”) und dann auf der Leinwand vor sich hin – seine armen Zuschauer und Fans dagegen müssen seither nach jedem Film dem Phänomen Willis erneut hilflos hinterherstammeln: „Dieses Grinsen . . . Also, dieses Grinsen. So schön schief. ” – „Ja, und der Prollcharme, irgendwie auch toll. ” Völlig legitim: So redet man eben, wenn man begeistert aus dem Kino kommt.
Problematisch wird es, wenn man sich vornimmt, ein Buch über Bruce Willis zu schreiben, eine Monografie in der schönen „film”-Reihe des Bertz-Verlages, in der schon Standardwerke zu Quentin Tarantino und den Coen-Brüdern erschienen sind, und am Ende kommen dabei nur tautologische Sätze im Fanzine-Ton heraus: „Bruce Willis ist halt immer Bruce Willis ist immer Bruce Willis”. Man erfährt, dass er verteufelt charismatisch grinsen kann, und dass er seinen Starstatus auf dem Proll-Charme, genauer dem Image des „taffen Super-Action-Baller-Machos” aufgebaut hat. Und irgendwann fragt man sich bei der Lektüre des hundertseitigen Essays von Annette Kilzer ähnlich entnervt wie John McClane im Kampf gegen das Böse: „Was zum Teufel mach’ ich hier?”
„Hübsche Aussicht von hier oben” sagt Willis, als er 1988 in John McTiernans „Die Hard” auf dem Hochhaus steht, das die Terroristen sprengen wollen, und über ganz L. A. blickt. Solch ein Blick aus der Vogelperspektive fehlt Kilzer in ihrem Essay. Sie vermengt hagiografische Bewunderung und Klatsch und Tratsch über Haarwuchsprobleme und die Scheidung von Demi Moore zu einem Bravo-Starschnitt im Buchformat.
Doppelt ärgerlich, dass sie sich dabei einfach an Willis’ filmischer Biografie entlanghangelt, denn im zweiten Teil werden die Filme ohnehin von verschiedenen Autoren in chronologischer Reihenfolge besprochen. In diesen Einzelanalysen liegt aber dann der Wert der Monografie, hier werden die Fragen angeschnitten, die über ein einfaches Nacherzählen hinausgehen. Vielleicht am schärfsten bekommt das Phänomen Willis Georg Seeßlen in seiner Analyse der drei „Die-Hard”-Filme in den Blick: Willis’ Neuerfindung des Actionhelden als dünnhäutigem Underdog im Unterhemd und menschliche Gegenfigur zu Schwarzeneggers Muskelmaschinen; das postmoderne Spiel der Trilogie, die Willis’ Rollenklischee vom mythischen Arbeiter fest- und fortschreibt und gleichzeitig permanent kommentiert, unterläuft, demontiert; und man erfährt hier zum ersten Mal, was Bruce Willis zum einzig legitimen Nachfolger John Waynes macht. So hat ihn wohl noch niemand geadelt.
ALEX RÜHLE
Annette Kilzer: Bruce Willis. Bertz Verlag. Berlin 2000. 302 Seiten, 29,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.09.2000

Rätselhafter Prügelheld
Denk langsam: Bruce Willis im Starverschnitt

Der Filmstar ist eine Figur, die viele Autoren hat und zuletzt also keinen. Er ist der Kreuzungspunkt von Darstellerkörper und Regiekonzept, von Erfolgsspekulation und Massenprojektion, von Marktwert und Zeitgeist. Auf die Spitze getrieben ist dies beim Action-Held, der Wiederauflage des mythischen Heros unter den Bedingungen der immer ironischer werdenden Postmoderne. Bruce Willis, der wandelbarste unter den Helden der letzten Jahre, hat seine Laufbahn in der bereits von Selbstreflexivität angekränkelten Fernsehserie "Das Model und der Schnüffler" begonnen, bevor in John McTiernans "Stirb langsam" die Figur geformt wurde, die seine wechselhafte Karriere seither ständig umbaute.

Variationen, Wiederholungen, Zitate, Meta-Kommentare, alles, was das postmoderne Hollywood-Kino ausmacht, ließe sich an Bruce Willis hervorragend aufzeigen. Der vorliegende Band aber bleibt leider weit unter diesen Möglichkeiten. Ein schlüssiges Konzept wird nicht genannt, denn es gibt keines. Statt eines Vorworts hat man einen bereits veröffentlichten Artikel über einen Interviewtermin mit Bruce Willis nachgedruckt. Je weiter man dann liest, desto schmerzlicher vermißt man die ordnende Hand der Herausgeberin Annette Kilzer. Den umfänglichen ersten Teil hat sie sich selbst vorbehalten. In chronologischer Abfolge und in einem fortlaufenden Essay werden alle Film- und Fernsehauftritte von Bruce Willis vorgestellt. Der Begriff Essay tut dem Text freilich eine Ehre an, die er nicht verdient. Gelegentliche Anflüge von analytischem Ehrgeiz werden sofort wieder unter Klatsch und zusammenhanglos eingefügten Kleinstinformationen begraben. Unerträglich ist der kumpelhafte Ton, der wohl eine Art Mimikry ans derart gründlich unterschätzte Objekt demonstrieren soll.

Der zweite Teil verdoppelt den ersten in einem erneuten chronologischen Durchlauf: Nun werden die Filme in einzelnen Artikeln verschiedener Autoren abgehandelt. Auf formale Vorgaben wurde offenbar verzichtet, und so schreibt jeder, wie er mag und kann. Am besten kann, wie kaum anders zu erwarten, der allgegenwärtige Georg Seeßlen, dem die Analyse der "Stirb langsam"-Serie übertragen wurde. Brillant ist sein Essay zum ersten Teil geraten, in dem Willis' Spiel als Hysterisierung des Action-Genres beschrieben und der Held raffiniert gegen die Ideologie des Films interpretiert wird. Die Qualität der restlichen Texte schwankt, allzu selten wird der dünne rote Faden von Bruce Willis' schierer Mitwirkung zu einer anspruchsvolleren These gesponnen. Gerade im Vergleich mit Clint Eastwood oder Arnold Schwarzenegger hätte sich manches über die ideologischen Zusammenhänge von Ungebrochenheit oder Gefährdung des Helden im Zeitalter seiner Ironisierbarkeit herausfinden lassen. Interessante Ansätze dazu bietet Christoph Haas' Beitrag zu "Mercury Rising", in dem treffend auf die Verwandtschaft der Willis-Figur mit den B-Movies der vierziger und fünfziger Jahre hingewiesen wird. Darüber hätte man gerne mehr erfahren, aber jede Vertiefung fällt dem sinnlosen Vollständigkeitswahn des Buches zum Opfer. Noch zu den schlechtesten Willis-Filmen muß konstatiert werden, daß es dazu eigentlich nichts zu sagen gibt.

So kommt besonders Walter Hills "Last Man Standing" entschieden zu kurz, ein Film, der ungefähr das leistet, was man in diesem Band schmerzlich vermißt: Herausarbeitung der Essenz des mit Willis verbundenen Helden-Diskurses, Überblendung mit der Helden-Figur des frühen Clint Eastwood und dadurch zugleich die Kommentierung von Vorlage und Genre. Für die Meta-Ebene zwischen Apotheose und Parodie, auf der sich Hills Film bewegt, fehlen dem Beitrag von Eckhard Vollmar - symptomatisch für den ganzen Band - die Begriffe und Kriterien.

Begleitet werden die Texte von den klug ausgewählten Bildstrecken, die das Markenzeichen des Bertz-Verlages sind. Mitunter wird man aus ihnen schlauer als aus den Beiträgen, denen sie beigeordnet sind.

EKKEHARD KNÖRER

Annette Kilzer (Hrsg.): "Bruce Willis". Dieter Bertz Verlag, Berlin 2000. 304 S., mit vielen Abb., br., 29,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nach Ekkehard Knörer wird dieser Band Bruce Willis nicht gerecht. Denn seiner Ansicht nach ließe sich gerade an Willis hervorragend aufzeigen, "was das postmoderne Hollywood-Kino" ausmacht. Diese Gelegenheit wird nach Knörers Ansicht jedoch nicht genutzt. Er vermisst ein schlüssiges Konzept bzw. eine Anordnung, stört sich an dem Übermaß an Klatsch und überflüssigen Details und vor allem an dem "kumpelhaften Ton", der - wie er vermutet - eine Nähe zu Willis demonstrieren soll und doch nur zeigt, dass dieser "gründlich unterschätzt" wird. Gut gefällt ihm jedoch der Beitrag von Georg Seesslen, der hier die "Stirb langsam"-Serie analysiert und dabei "Willis` Spiel als Hysterisierung des Action-Genres" beschreibt. Auch Christoph Haas` Text zu dem Film "Mercury Rising" bietet nach Knörers Ansicht interessante Aspekte, etwa da, wo er eine Nähe zu den "B-Movies der vierziger und fünfziger Jahre" herstellt. Allerdings hätte dies gerne ausführlicher ausfallen können, findet der Rezensent. Die übrigen Beiträge des Bandes findet er in qualitativer Hinsicht recht unterschiedlich. Großes Lob hat er für die Auswahl der Bilder übrig, die seiner Meinung nach oft viel mehr aussagen, als die Beiträge, zu denen sie ausgesucht wurden.

© Perlentaucher Medien GmbH