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With his debut novel "Der Trost von Telefonzellen" ("The Solace of Telephone Booths"), Joshua Groß burst onto the scene to the delight of many readers."Magische Rosinen" ("Magical Raisins"),his second book, has already won several prizes (including the Bavarian Prize for the Promotion of Fine Arts and the Wolfram von Eschenbach Promotional Prize, both in 2014).Not surprisingly, in his new novel Joshua Groß once again recounts an extraordinary and magnificently highly-charged story. "Faunenschnitt" ("Mass Extinction") is set in Austria's Salzkammergut region in high summer and tells the story…mehr

Produktbeschreibung
With his debut novel "Der Trost von Telefonzellen" ("The Solace of Telephone Booths"), Joshua Groß burst onto the scene to the delight of many readers."Magische Rosinen" ("Magical Raisins"),his second book, has already won several prizes (including the Bavarian Prize for the Promotion of Fine Arts and the Wolfram von Eschenbach Promotional Prize, both in 2014).Not surprisingly, in his new novel Joshua Groß once again recounts an extraordinary and magnificently highly-charged story. "Faunenschnitt" ("Mass Extinction") is set in Austria's Salzkammergut region in high summer and tells the story of a Nazi secret and a snappy moray eel, of postmodern sadness and a crashed glider, of the psychiatric treatment of Thomas Middelhoff, of Dali sculptures and a dog fed on vegan food, of the rosy glow of the mountains at sunset, and of friendship, love, and paranoia. "Faunenschnitt" outlines one young person's quest for meaning in a world marked by violence, of brave defiance and sly intervention. A fast-paced novel accompanied by the interplay of color and light in Hannah Gebauer's photographs, by images that leave room for secrecy and discovery.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Christian Metz hat mit Joshua Groß und dessen bekifften Realismus eine Entdeckung gemacht. Nicht ausgereift, aber gewagt findet er, wie der Autor seine einfache Geschichte um den weitgehend ereignislosen Besuch eines Schriftstellers und "suchenden Detektivs" bei seinem Verleger mit Evidenzterror einerseits, mit Mythen und Sonderbarem andererseits in Schwung bringt. Fakt und Fake, meint Metz, lässt Groß aufeinanderknallen, rhetorisch metaphorisch, auf Handlungsebene (es wird tüchtig gekifft!) und bei der Buchgestaltung mit Fotos und roter Schrift.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.08.2016

Nur ein bisschen kiffen
Evidenzterror: "Faunenschnitt" von Joshua Groß

Die Rolle, die dem Menschen zugeschrieben wird, ist die eines Detektivs, der auf Spurensuche ist, ohne dass es einen Fall zu lösen gibt. In der Suchmaschine, an der Datingbörse, als Immobilienscout oder auf Monsterjagd, Ziel ist nicht, etwas zu finden und damit die Angelegenheit ad acta zu legen. Ziel ist, auf der Suche zu sein. Der 1989 geborene Autor Joshua Groß hat im detektivischen Habitus das Charakteristikum seiner eigenen Generation erkannt. Aufgrund dieser Diagnose ist der ziellos suchende Detektiv eine feste Größe in den Texten von Groß.

In seiner neuen Erzählung "Faunenschnitt" tritt der Detektiv im Gewand des jungen Schriftstellers auf: Der Verleger, Bruno, bestellt seinen Autor, Frank, zu sich nach Hause an den österreichischen Grundlsee. Bei Bruno wurde eingebrochen. Abhandengekommen ist allerdings nur ein großer Klumpen jenes Krauts, mit dem der Verleger sich Joint für Joint das Hirn vernebelt. Als der Schriftsteller aus Italien anreist, hat längst schon ein Profi die Fährte des Täters aufgenommen. "Was soll ich dann hier?", fragt Frank erstaunt. Er solle sich einfach umschauen, sagt Bruno, dabei nichts anfassen und ein bisschen kiffen, und schon sitzt der Detektiv ohne Fall die folgenden acht eher ereignislosen Tage im Kreise der Verlegerfamilie aus. Als dann kurz vor Schluss tatsächlich ein Mord passiert, macht sich der Schriftsteller umgehend aus dem Staub. Das wäre ja noch schöner, wenn man jetzt wirklich einen Fall lösen müsste.

Das ist, grob skizziert, die Anlage für Joshua Groß' phantastischen Realismus, den der Autor seit 2013 zu seinem Markenzeichen gemacht hat. In ihm kollidieren zwei entgegengesetzte Erzählstrategien: Zum einen herrscht bei Groß ein Wirklichkeitszwang: Reale Orte, exakte Beschreibung, Markenprodukte, bekannte Persönlichkeiten (von Mario Gomez bis Thomas Middelhoff), Songzitate, Fußnoten und Zeitungsausschnitte und nicht zuletzt die in das Buch integrierten Fotografien von Hannah Gebauer erzeugen einen regelrechten Evidenzterror. Zum anderen ist die Erzählung prall gefüllt mit Absonderlichkeiten, abgründigen Grundlsee-Mythen, merkwürdigen Kunststücken, erfundenen Musiker- und Autorennamen, irreführenden Fußnoten und dem aufwendigen Versuch, selbst die Fotografien unsichtbar zu machen. Es ist das Bewusstsein, stupid. Was wir als real ansehen, spielt sich im Kopf ab. Und was sich dort abspielt, lässt sich kiffend hübsch erweitern. Könnte alles auch Phantasma sein.

Bei Groß kollidieren Fakt und Fake. Rhetorisch sind dafür die schrägen Metaphern und gewöhnungsbedürftigen Wiederholungsfiguren zuständig, auf der Handlungsebene tun Krautschwaden, nächtliche Streifzüge und tägliche Traumsequenzen ihr Übriges, und in der Gestaltung des Buches sorgen Fotografie und Text für den gewünschten Knalleffekt. Der kleine Verlag starfruit publications scheut keine Mühe, obwohl die Lesbarkeit des Textes nicht unbedingt von der Entscheidung für eine rote Schrift profitiert. Um vollkommen ausgereift wirken zu können, ist "Faunenschnitt" viel zu gewagt. Aber eine Entdeckung ist dieser Erzähler in jedem Fall wert.

CHRISTIAN METZ.

Joshua Groß: "Faunenschnitt".

starfruit publications, Fürth 2016. 124 S., mit Farbfotografien von Hannah Gebauer, geb., 24,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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