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Ein kleiner Seehund, der eines Tages auf der Wiese sitzt, ein kleines Mädchen, das die Sprache der Tiere versteht und zaubern kann, und der freundliche Herr Waldemar sind die Protagonisten in dieser neuen Geschichte von Lukas Hartmann.Kullerchen, wie Nora den kleinen Seehund nennt, schreit die ganze Zeit herzerweichend nach seiner Mama, hat immer Hunger und bringt damit Nora in arge Bedrängnis. Sie will ihn mit einem Zauberspruch verkleinern, damit er in einer Schuhschachtel unter ihrem Bett Platz hat. Doch leider wird ein Igel aus ihm Weil der Igel-Seehund auf die Dauer nicht in der Wohnung…mehr

Produktbeschreibung
Ein kleiner Seehund, der eines Tages auf der Wiese sitzt, ein kleines Mädchen, das die Sprache der Tiere versteht und zaubern kann, und der freundliche Herr Waldemar sind die Protagonisten in dieser neuen Geschichte von Lukas Hartmann.Kullerchen, wie Nora den kleinen Seehund nennt, schreit die ganze Zeit herzerweichend nach seiner Mama, hat immer Hunger und bringt damit Nora in arge Bedrängnis. Sie will ihn mit einem Zauberspruch verkleinern, damit er in einer Schuhschachtel unter ihrem Bett Platz hat. Doch leider wird ein Igel aus ihm Weil der Igel-Seehund auf die Dauer nicht in der Wohnung leben kann, bleibt Nora nichts anderes übrig, als sich allein auf den Weg nach Hamburg zu machen, wo es eine Aufzuchtsstation für junge, ausgesetzte Seehunde gibt. Zum Glück hilft ihr dabei der Mitreisende Waldemar, und alles endet gut, auch weil sich Kuller wieder in seine wirkliche Gestalt zurückverwandelt.
Eine realistisch-fantastische Geschichte, in der die verrücktesten Dinge vollkommen logisch und überhaupt nicht merkwürdig sind.
Autorenporträt
Lukas Hartmann, 1944 geboren, lebt als freier Schriftsteller und Journalist in Bern. Für seine Romane - wie für seine Kinder- und Jugendbücher - wurde er mehrfach ausgezeichnet, z. B. im Jahr 2010 mit dem ersten Großen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2007

Mutterrolle rückwärts
Wünschen hilft: Lukas Hartmann spricht seehundisch

Während viele Kinder- und Jugendbuchautoren mit immer umfangreicheren Serien über immer grellere phantastische Anderswelten auftrumpfen, wird die Stimme des Erzählers Lukas Hartmann leiser und seine Geschichten schlichter. Sein ganz unspektakuläres neues Buch kommt den Gefühlsthemen und Leseinteressen von Kindern zwischen sieben und zehn Jahren besonders nahe.

Die Geschichte von der achtjährigen Nora und einem ihr zugewatschelten Seehundjungen ist im zeitgenössischen Kinderalltag angesiedelt; Fabulier-Energie und phantastische Geschehnisse entspringen der magischen Weltsicht des Kindes. Das verwaiste Tierkind hat sich auf undurchsichtigen Wegen auf die Wiese vor Noras Schweizer Haus verirrt und macht der Bezeichnung "Heuler" alle Ehre. Zum Glück kann Nora die Sprache der Tiere verstehen. Der Kleine nimmt sie als seine Mama an und weicht ihr nicht mehr von den Fersen, bis sie ihn am Ziel einer aufregenden Reise in einer Hamburger Aufzuchtstation abgeben kann.

Dies Abenteuer kann nur zum guten Ende kommen, weil Nora so intensiv zu wünschen versteht, dass sich die sperrige Realität ihren Bedürfnissen fügt. Ihr magisches Vermögen fällt ihr zu wie die Gabe, die Tiersprache zu verstehen. Wenn sie aus unhaltbaren Situationen keinen vernünftigen Weg sieht, hilft sie sich mit Zaubersprüchen weiter, mit der Sprachmagie der Reime, des Konsonanten- und Silbentauschs, der rückwärts gesprochenen Worte. Damit vermag sie Menschen, Dinge und den Seehund kurzfristig zu bannen und zu verwandeln. Zu Hilfe kommt ihr außerdem ein freundlicher, dem poetischen Unsinn zugeneigter älterer Herr und Großvater, der dem Autor ein wenig ähneln mag.

Ohne psychologische Reflexionslast bieten Handlungs- und Beziehungsgefüge der Erzählung ein so subtiles wie diskretes symbolisches Echo auf die Gefühle, die viele Kinder heute umtreiben. Der Rollentausch, den Nora vom Kind, das den Vater vermisst, zur tatkräftigen und dabei zärtlichen Mama des kleinen Seehunds vollzieht, das Vertrauen, das sie in den fremden Großvater fassen kann und das Loslassen, um dem Tierfreund ein Leben in seiner Welt zu ermöglichen - all diese Erfahrungen stärken sie jedenfalls für die schwierige Balance ihren getrennt lebenden Eltern gegenüber.

Hartmanns Buch ist schön ausgestattet mit zehn doppelseitigen Bildtafeln von Julia Friese, die einen großflächigen, malerischen Farbauftrag mit lebhaften expressiven Linien ausgesprochen reizvoll kombiniert. Farbensatte Atmosphäre und emotional suggestive Darstellungen von Nora und dem Heuler intensivieren die Lektüre dieser freundlichen Erzählung aus dem Alter, in dem das Wünschen noch hilft.

GUNDEL MATTENKLOTT

Lukas Hartmann: "Heul nicht, kleiner Seehund". Mit Zeichnungen von Julia Friese. Bajazzo Verlag, Zürich 2006. 104 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 7 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensentin Sieglinde Geisel kommt nach Lektüre dieses Kinderbuchs, das der Autor zusammen mit seiner Zielgruppe, einer dritten Schulklasse, entwickelt hat, zu einem gemischten Fazit. Ihr gefällt, dass er sich als "Wunscherfüller der Kinder" instrumentalisieren lässt. Deshalb ist sie etwas frustriert, als dann doch die Realität in die frisch von der Leber weg improvisierte Geschichte einbricht: der "Umschlag der Phantastik in einen vorhersehbaren Realismus ist eine Schwäche dieses ruhigen, sorgfältig erzählten Buchs." Dafür gefallen der Rezensentin die Illustrationen von Julia Friese, die trotz dieser Überdosis Realismus "eine traumartige innere Weite" erzeugen.

© Perlentaucher Medien GmbH