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Das Leben eine Flucht, und was für eine! Der Enge der Schweiz, einer drohenden Heirat und der allzu behaglichen Bürgerlichkeit meint Filip in die Weltstadt London entkommen zu können. Dass Ausbruchsversuche wie dieser vielleicht in der Familie liegen, erzählt uns Martin R. Deans grandios witziger und zugleich hintergründig ernster Roman 'Ein Koffer voller Wünsche'. Schon der leibliche Vater Filips, ein Inder, war bei der Mutter nur kurz zu Gast, dann hat er sich davongemacht. Ist nicht jede Flucht insgeheim auch eine Suche? Martin R. Deans Held findet ausgerechnet in einem Reisebüro Arbeit,…mehr

Produktbeschreibung
Das Leben eine Flucht, und was für eine! Der Enge der Schweiz, einer drohenden Heirat und der allzu behaglichen Bürgerlichkeit meint Filip in die Weltstadt London entkommen zu können. Dass Ausbruchsversuche wie dieser vielleicht in der Familie liegen, erzählt uns Martin R. Deans grandios witziger und zugleich hintergründig ernster Roman 'Ein Koffer voller Wünsche'. Schon der leibliche Vater Filips, ein Inder, war bei der Mutter nur kurz zu Gast, dann hat er sich davongemacht. Ist nicht jede Flucht insgeheim auch eine Suche? Martin R. Deans Held findet ausgerechnet in einem Reisebüro Arbeit, das eine pittoreske Hoch-glanzschweiz zu verkaufen hat. Und er wird sich auch von der mehr als perfekten künftigen Ehefrau nicht trennen. Auf doppelbödige Weise stellt Deans Buch die Frage nach der Heimat noch einmal. Wenn der Roman die Menschen hier und dort mit großer Genauigkeit betrachtet, dann kommt er zu einem geradezu universalen Schluss. Wir alle sind ewige Migranten unserer Sehnsucht,in der Hand 'einen Koffer voller Wünsche'.
Autorenporträt
Martin R. Dean, geboren 1955 in Menziken, Schweiz, als Sohn einer Schweizerin und eines karibischen Vaters aus Trinidad. Studium der Germanistik, Ethnologie und Philosophie. Lebt als Schriftsteller, Journalist und Essayist in Basel.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Auf dem "schmalen Grad zwischen Pathos und Parodie" balanciert Martin R. Dean die Geschichte eines vom Fernweh getriebenen Nomaden, den seine Fluchtbewegungen immer wieder zu sich selbst zurückbringen, findet Roman Bucheli. Vor Freundin und Verbindlichkeiten flieht Filip Shiva Bellinger aus der Schweiz nach London, um dort schließlich in einem Reisebüro zu enden und das ihm so ferngerückte Heimatland für schweizbegeisterte Touristen zu verkaufen. Zu Kitsch und Klischee könnte das werden, hätte Dean sich nicht zum Überzeichneten, den "brachialen Mitteln", bekannt, die "das Parodistische erfordert", wie Bucheli meint. Gleichermaßen erfreut hat Bucheli, wie sprachlich virtuos Dean die Geschichte seines traurig-komischen Helden  gesponnen hat. Missfallen hat ihm jedoch, wie sich Filip auf seiner Reise mit allem verbunden fühlt, was fremd ist. Hier hofft Bucheli, dass dieser "Ethno-Kitsch" nicht ernst gemeint ist.

© Perlentaucher Medien GmbH