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Die besten Geschichten aus den Sommer-Schreibwettbewerben der taz.

Produktbeschreibung
Die besten Geschichten aus den Sommer-Schreibwettbewerben der taz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.03.2006

Fiona war wie eine Brandung

Wenn demnächst der Schnee von gestern ist, werden Sonnengeschichten wieder aktuell - und damit die Ergebnisse eines Wettbewerbs der "taz". Der Aufforderung "Erzählen Sie uns Ihre Strandgeschichte. Sonne, Sand und Sex gelten als wesentliche Zutaten für einen gelungenen Urlaub" folgten mehr als fünfhundert Leser. Gut fünfzig der Einsendungen, bisweilen an Groschenromane erinnernde, zartromantische bis softpornographische Sommernachtsphantasien, bündelt nun dieses Buch - von den Herausgeberinnen sortiert in die Kapitel "Angekickt", "Erfüllung" und "Nachspiel". Augenfällig in der Anthologie ist die hinter der freizügigen Fassade immer wieder hervorscheinende ballermannartige Biederkeit der Geschichten um Lebensstil und Körperkult. Die Texte vermitteln dezidierte Einblicke in das Liebesleben paarungsbereiter Großstädter im Pauschalurlaub. Das irreale Setting der eher unfreiwillig komischen als erotisch raffinierten Romanzen und Schmonzetten bilden Beach Boys und Latin Lovers einer- und nicht minder makellos konturierte Traumfrauen andererseits. Die sexuell aufgeladene, aber letztlich müde Liebesmetaphorik des Meeres ("Fiona war wie eine Brandung, die meinen Körper in Besitz nahm") wird auf recht durchschaubare Weise ausgereizt. Zwar zeugen manche Texte nicht nur von Voyeurismus, sondern von einer gewissen strandsoziologischen Beobachtungsgabe oder kabarettistischen Qualität, doch beim Gros der Geschichten kommt irgendwo zwischen Kitsch, Klischees und Geschlechterstereotypen immer wieder Sand ins dichterische Getriebe: Mit ihrem Schreibwettbewerb ist die "taz" leider an trivialliterarischen Gestaden gestrandet.

sg

"Strandgeschichten - Sonne, Sand und Sex", herausgegeben von Edith Kresta und Christel Burghoff. Illustriert mit Cartoons von TOM. Verlag Hans Schiler, Berlin 2005. 160 Seiten. Kartoniert, 9,90 Euro. ISBN 3-89930-111-0.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Erstaunt zeigt sich "sg" über die Leserschaft der taz. Was die Zeitung mit der Anthologie "Strandgeschichten" bündelt, sei nichts anderes als ein irritierender "Einblick in das Liebesleben paarungsbereiter Großstädter im Pauschalurlaub". Strandgeschichten wollte die taz von ihren Lesern, natürlich mit den üblichen Ingredienzen "Sonne, Sand und Sex." Bekommen hat sie, folgt man dem Rezensenten, Geschichten, die vor "Klischees und Geschlechterstereotypen" nur so strotzen und sich immer wieder auf das Meer als etwas ausgelutschte Metapher für die Liebe bedienen müssen. Besonders irritiert den Rezensenten eine "ballermannartige Biederkeit", die in dieser Sammlung aufscheint, weshalb er die taz "leider an trivialliterarischen Gestaden gestrandet" sieht.

© Perlentaucher Medien GmbH