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Die Abenteuer- und Entdeckerromane des französischen Schriftstellers Jules Verne (1828-1905) werden bis heute viel gelesen und wurden oft verfilmt. In Büchern wie "Reise zum Mittelpunkt der Erde", "20.000 Meilen unter dem Meer" und "Reise zum Mond" nimmt er zahlreiche technische Entwicklungen vorweg. Verne selbst ist viel gereist. Dabei durchquerte er im Juni des Jahres 1881 mit seiner Dampfyacht auch Schleswig-Holstein. Sein Bruder Paul, der an dieser Reise von Frankreich nach Kopenhagen teilnahm, schrieb einen Bericht über diesen Törn. Dabei bilden die Schilderungen der Passage von der Nord-…mehr

Produktbeschreibung
Die Abenteuer- und Entdeckerromane des französischen Schriftstellers Jules Verne (1828-1905) werden bis heute viel gelesen und wurden oft verfilmt. In Büchern wie "Reise zum Mittelpunkt der Erde", "20.000 Meilen unter dem Meer" und "Reise zum Mond" nimmt er zahlreiche technische Entwicklungen vorweg. Verne selbst ist viel gereist. Dabei durchquerte er im Juni des Jahres 1881 mit seiner Dampfyacht auch Schleswig-Holstein. Sein Bruder Paul, der an dieser Reise von Frankreich nach Kopenhagen teilnahm, schrieb einen Bericht über diesen Törn. Dabei bilden die Schilderungen der Passage von der Nord- in die Ostsee durch die Eider und den alten Eiderkanal, dazumal eine bestaunte Ingenieurleistung, sowie die Aufenthalte in Tönning, Rendsburg und Kiel einen besonderen Schwerpunkt. Zum 100. Todestag Jules Vernes im März 2005 hat Frank Trende den Reisebericht wieder entdeckt und in einem Nachwort Hintergründe zu Jules Verne, zum alten Eiderkanal und zu der literarischen Folgewirkung der Reise Vernes bei Arno Schmidt (1914-1979) beigesteuert. Der norddeutsche Landschaftsfotograf Günter Pump ist auf den Spuren von Jules Verne gereist und hat die bis heute spürbare Poesie der Reiseroute durch Schleswig-Holstein in ausdrucksstarken Aufnahmen nachempfunden.Frank Trende, Jahrgang 1963, ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur schleswig-holsteinischen Landeskunde und Kultur- und Literaturgeschichte.
Autorenporträt
Frank Trende, geboren 1963 in Dithmarschen, Studium an der Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Zweiter Vorsitzender des Vereins für Dithmarscher Landeskunde. Seit 1995 Redaktionsleiter der Zeitschrift "Dithmarschen". Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins im 19. und 20. Jahrhundert.

Günter Pump, geb. 1941 in Ulm, kam als Kind nach Schleswig-Holstein und lebt seitdem in Dithmarschen. Er lernte zunächst Schriftsetzer, sattelte später um und machte sich als Fotograf mit zahlreichen Bildbänden, Kalendern und Kochbüchern einen Namen. Mittlerweile ist er nicht mehr nur im Norden, sondern in ganz Deutschland unterwegs, um die eindrucksvollsten Landschaften und regionaltypische Gerichte im Bild festzuhalten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.04.2005

Passen wir durch den Eiderkanal?

Juni 1881. Jules Verne hatte es mit seinen Abenteuergeschichten nicht nur zu literarischem Ruhm gebracht, sondern auch zu Geld. So konnte er sich eine Yacht leisten, die fünfunddreißig Meter lange "Saint Michel", "ein eisernes Schiff, als Golette getakelt, durch fünf wasserdichte Schotten getrennt und von eleganter Gestalt". So hat der Bruder des Schriftstellers, er hieß Paul, das Schiff beschrieben. Die beiden Vernes waren gemeinsam mit zwei weiteren Passagieren und einem Dutzend Mann Besatzung von der englischen Küste nach Rotterdam gekommen und wollten weiter bis nach Kopenhagen. Widrige Winde hielten das Schiff zunächst in Rotterdam, später in Wilhelmshaven fest. So drohten die Reisepläne zu scheitern. Da bekam Jules Verne von Seeleuten den Rat, den langen Weg über Skagen abzuschneiden - durch eine Fahrt über Eider und Eiderkanal. Der Kanal war damals eine große technische Leistung und viel befahren. Aber konnte ein so großes Schiff die sechs Schleusen passieren? An einem Kriegsschiff, das zufällig neben der "Saint Michel" lag und den Kanal befahren hatte, wurde ausgemessen. Ja, Vernes Schiff müßte den Weg schaffen. Was den französischen Seefahrern jedoch keiner sagte: Für das Kriegsschiff waren die Schleusen extra mit provisorischen Schleusentoren erweitert worden - dennoch ging die Sache gut aus. Es kam auf jeden Zentimeter an, das Bugspriet wurde gekappt. So gelangte das Schiff in die Kieler Bucht, "ohne Zweifel eine der schönsten und sichersten von ganz Europa". Die "Kieler Zeitung" meldete die Ankunft von Jules Verne und hoffte, nun würden die Stadt, die Bucht und der Hafen auch in einem seiner Romane vorkommen. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Verne führte auf der Reise ein Tagebuch, das jedoch nicht veröffentlicht ist. Veröffentlicht wurde aber die Reisereportage seines Bruders Paul - ein kurzweiliges, charmantes Stück Prosa. In der zeitgenössischen Übersetzung ins Deutsche klingt das etwa im Bericht über einen Besuch des Kriegshafens von Wilhelmshaven so: "Wir wünschten natürlich lebhaft, auch diesen reservierten Teil der Anlage kennenzulernen, und begaben uns deshalb gegen zwei Uhr nach der Gouvernementsgebäude, um die unumgänglich nötige schriftliche Erlaubnis einzuwirken." In einem kleinen Buch ist die Reportage nun abermals erschienen - zur hundertsten Wiederkehr des Todestages von Jules Verne. Der Fotograf Günter Pump hat den Text etwas zu träumerisch-farbenfroh illustriert.

F.P.

"Jules Verne in Schleswig-Holstein", Bericht von Paul Verne, herausgegeben von Frank Trende, mit Fotografien von Günter Pump. Husum-Verlag, Husum 2005. 92 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Broschiert, 7,95 Euro. ISBN 3-89876-198-3.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als kurzweiliges, charmantes Stück Prosa lobt Rezensent F.P. diese Reportage von Jules Vernes' Bruder Paul, die eine Reise mit der eigenen 35-Meter-Yacht beschreibe, die im Juni 1881 von Rotterdam bis nach Kopenhagen führen sollte und in Wilhelmhaven zu scheitern drohte. Von den Umständen, die das Brüderpaar in Schleswig-Holstein festgehalten hat, ist dort "F.P." zufolge ebenso die Rede, wie von landeskundlichen Eindrücken insgesamt. Die zeitgenössische Übersetzung scheint ebenfalls ihren Anteil am charmanten Gesamteindruck der Edition zu haben. Lediglich die Fotografien findet der Rezensent ein wenig zu "träumerisch-farbenfroh".

© Perlentaucher Medien GmbH