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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Zu Beginn der 50-er Jahre waren die deutschen noch vollends mit sich und der Verdrängung ihrer schwierigen Vergangenheit beschäftigt. Es war die Zeit der großen und langen Reden, meint Hanns-Josef Ortheil. "Und obwohl die wenigsten von der Vergangenheit des Dritten Reiches handelten, hatten sie alle etwas verdruckst Bekenner- und Büßerhaftes, die konkrete Welt kam vor lauter Pathos kaum in den Blick." Auch hätten viele Redner und Sprecher Mühe gehabt, den "alten Kommando-Ton" und ihre "zackigen Stimmen" abzulegen. Einen Hauch von Internationalität brachte Werner Höfers Internationaler Frühschoppen in die Wohnzimmer der Deutschen, eine Sendung, die es seit 2002 wieder im Fernsehen zu sehen gibt. Sechs Journalisten aus fünf Ländern diskutierten jeden Sonntag und schienen "dabei die große Welt in einem sicheren kleinen Flugzeug langsam und unermüdlich zu umkreisen", meint ein begeisterter, beim Hören der CD in Erinnerungen schwelgender Rezensent. Er ist dabei sogar "manchmal ins Schwitzen" geraten, denn "irgendwie schien immer alles auf der Kippe zu stehen". Auch die Reaktion der Deutschen auf ihre Vergangenheit, ihre Sehnsucht nach Harmlosigkeit, die Schlagern a la "Pack die Badehose ein..." so großen Erfolg bescherte, lasse sich nach dem Genuss der CD nachvollziehen.

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