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Han Gan malt Pferde wie kein anderer. In diesem Buch wird eines davon lebendig und unbesiegbar. Ein spektakuläres Bilderbuch aus Meisterhand!
Nichts tut der kleine Han Gan lieber als zeichnen - am allerliebsten Pferde, die so lebendig wie möglich aussehen sollen. Mit der Zeit wird er ein solch berühmter Maler, dass sogar der Kaiser auf ihn aufmerksam wird. Bald schon munkelt man erstaunliche Dinge über ihn. So heißt es, seine Pferde überträfen die Natur, sein Zauberpinsel erwecke sie gar zum Leben. Und tatsächlich entspringt eines Tages eines seiner Pferde der Leinwand und gewinnt als…mehr

Produktbeschreibung
Han Gan malt Pferde wie kein anderer. In diesem Buch wird eines davon lebendig und unbesiegbar. Ein spektakuläres Bilderbuch aus Meisterhand!

Nichts tut der kleine Han Gan lieber als zeichnen - am allerliebsten Pferde, die so lebendig wie möglich aussehen sollen. Mit der Zeit wird er ein solch berühmter Maler, dass sogar der Kaiser auf ihn aufmerksam wird. Bald schon munkelt man erstaunliche Dinge über ihn. So heißt es, seine Pferde überträfen die Natur, sein Zauberpinsel erwecke sie gar zum Leben.
Und tatsächlich entspringt eines Tages eines seiner Pferde der Leinwand und gewinnt als unbesiegbares Schlachtross alle Kämpfe.
Die Geschichte des Malers Han Gan aus dem 8. Jahrhundert hat Chen Jianghong zu diesem Bilderbuch inspiriert. Dieser lebte in China und malte ausschließlich Pferde. Wie Han Gan malte auch Chen seine Bilder auf Seide. So gehört seine Bilderbuchkunst zum Außergewöhnlichsten, was es derzeit in diesem Bereich zu sehen gibt.
Autorenporträt
Jianghong, Chen
Chen Jianghong, geboren 1963 in der chinesischen Hafenstadt Tianjin, studierte Kunst in Tianjin und Beijing. Seit 1987 lebt er als freier Künstler in Paris und veröffentlicht Bücher für Kinder. Seine Werke werden international ausgestellt. Im Moritz Verlag erschienen von ihm u.a. »Han Gan und das Wunderpferd« (Deutscher Jugendliteraturpreis 2005) sowie »Der Tigerprinz« (Rattenfänger Literaturpreis 2006). Im Sommer 2007 zeigt das Bilderbuchmuseum Troisdorf eine umfassende Ausstellung seiner Werke.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2004

Künstlermärchen, auf Seide gezeichnet: Die Geschichte von Han Gan und seinem Wunderpferd

Man muß nicht viel von chinesischer Kunst verstehen, um Chen Jianghongs Bilderbuch über den Maler Han Gan zu schätzen: Die gelegentliche Bestellung beim chinesischen Lieferservice und etwas Einfühlungsvermögen in den Job des jungen Mannes, der Ihnen ein Chop-suey an die Haustür bringt, dürften reichen. Auch Han Gan hatte arme Eltern und trug für wenig Geld Speisen aus. Daß Ihr Lieferant in seinem Leben ebenfalls Größeres vorhaben könnte, wäre nach der Lektüre von "Han Gan und das Wunderpferd" immerhin einen Gedanken wert.

Der kleine Han Gan nämlich tut nichts lieber als zeichnen. Als er eines Tages dem berühmten Maler Wang Wei das Essen bringt, kratzt er das Bild eines Pferdes in den Sand, das den Meister so beeindruckt, daß er sich des Jungen annimmt. Wang Wei lebte von 699 bis 759 in der Provinz Shansi und war nicht nur Maler, sondern auch Dichter und Kalligraph; Han Gan malte zeitlebens vor allem Pferde. Als Hofmaler von Kaiser Hsüan-tsung kam er zu hohem Ansehen: Das Bildnis des kaiserlichen Lieblingspferdes "Das die Nacht erhellende Weiß" ist eine Attraktion im New Yorker Metropolitan Museum und mehrt Han Gans Ruhm bis heute.

Der 1963 in Tianjin geborene Maler Chen Jianghong, der seit 1987 in Paris lebt, erzählt Han Gans Biographie im Duktus von Märchen und Legende; die Entdeckung des schon in Kindertagen ausgeprägten Talents ist dabei ein gängiger Topos der Kunstgeschichte und erinnert nicht zuletzt an Vasaris Künstlerviten, in denen es an einer Stelle heißt: "Wahrhaft glücklich kann man die Menschen nennen, welche durch einen natürlichen Trieb den Künsten zugewandt sind." Cimabue zum Beispiel zeichnete schon als Kind lieber "Menschen, Pferde, Gebäude und allerlei Phantastisches", statt sich in der Kunst der Grammatik zu üben; Giotto saß als Zehnjähriger gerne im Gras und zeichnete beim Schafehüten Bilder auf einen Stein. Und so wie Cimabue sich einer Gruppe von Malern anschloß, die zufällig in der Stadt waren, so wie er später zufällig auf den kleinen Giotto gestoßen sein soll, der mit seiner Steintafel zwischen den Schafen am Wegesrand saß, so lebt auch die fernöstliche Variante dieses Künstler- und Entdeckermythos vom Glanz und Magnetismus einer gut erzählten Geschichte. Wang Wei legt Han Gan Papier, Farben und Pinsel auf einen Tisch und tut noch etwas Geld dazu, damit der Junge unbesorgt zeichnen kann. Die freundschaftliche Geste, mit der er seinem Zögling die Utensilien überläßt, zeugt dabei von der großen Kultiviertheit des gebildeten Malers und stiftet mit ihrer konzentrierten Ruhe und Anmut eine der schönsten Seiten des Buchs.

Chen Jianghongs Bilder erstrecken sich alle über eine Doppelseite, was im Querformat für eine beachtliche Längung sorgt und der Geschichte einen weiten Erzählraum eröffnet, den der Illustrator abwechslungsreich zu nutzen versteht. Er läßt etwa die Bildmitte von einem hohen Wandschirm, vor dem er seine Figuren plaziert, diagonal kreuzen; er verbindet Innen- und Außenräume, die sich aufgrund unterschiedlicher Lichtverhältnisse und einer kontrastreichen Farbgebung voneinander abheben und die Bilder strukturieren. Perspektivwechsel und eine eher dem Film als der traditionellen chinesischen Malerei verpflichtete Inszenierung suggerieren eine Dynamik, die "Han Gan und das Wunderpferd" zu einem spannenden, mitunter allerdings allzu plakativen Buch macht. Als Han Gan eines Nachts von einem berühmten Krieger aufgesucht wird und für diesen das "feurigste und stärkste Schlachtroß" malen soll, das es je gegeben hat, nimmt Chen Jianghong den sprichwörtlichen Mythos des Malers, dessen Pinsel seine Motive zum Leben erwecken kann, beim Wort und überhöht ihn ins Phantastische. Das Pferd, das aus den Flammen springt und den wütenden Krieger durch viele Schlachten trägt, braucht "weder Wasser noch Futter oder gar eine Rast". Weil es jedoch Leid und Tränen kennt, nimmt die Geschichte schon bald eine nur wenig überraschende Wendung: Auch Illustratoren der jüngeren Generation halten sich in den heiklen Momenten eines Kinderbuchs offenbar gern ans Diktat einer seichten und betulichen Moral.

Die Vorlagen für "Han Gan und das Wunderpferd", ein Buch, das in erster Linie durch die schöne Komposition seiner Bilder überzeugt, wurden von Chen Jianghong auf Seide gemalt, eine Qualität, die den meisten Abbildungen auch auf Papier durchaus anzusehen ist. Vor allem vor den großflächigen Bildhintergründen sind vereinzelte schattenlose Figuren von der geisterhaften Präsenz des Abwesenden; die hingetuschte Nacht, in die der gespenstische Krieger mit seinem Wunderpferd hinausreitet, hat eine Transparenz und Tiefe, wie man sie im Leben nur selten sieht.

THOMAS DAVID

Chen Jianghong: "Han Gan und das Wunderpferd". Aus dem Französischen übersetzt von Erika und Karl A. Klewer. Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2004. 40 S., geb., 16,80 [Euro]. Für jedes Alter.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.09.2004

Das weinende Pferd
Der Hofmaler Han Gan kann wie kein anderer Pferde malen, ja sein Zauberpinsel vermag die Tiere sogar zum Leben zu erwecken. Ein berühmter Krieger, der tags darauf in den Kampf ziehen muss, lässt sich von ihm „das feurigste und stärkste Schlachtross malen, das es je gegeben hat”. Das Pferd erfüllt alle Erwartungen, es ist nicht nur stark, sondern unbesiegbar. Aber dem Krieger genügt das nicht. Er will so lange kämpfen, „bis kein einziger Feind mehr am Leben ist”. Doch das entsetzliche Leid, das der Krieg über Menschen und Tiere bringt, kann das Pferd nicht verkraften. Ihm kommen die Tränen, es flieht zu Han Gan zurück und wird Teil eines Wandbildes. Chen Jianghong, der in Paris lebt, hat die, aus dem Französischen übersetzte, Geschichte im Stil alter chinesischer Meister gezeichnet - im Original auf Seide. (ab 5 Jahre)
CHEN JIANGHONG: Han Gan und das Wunderpferd. Moritz Verlag, Frankfurt/Main. 40 Seiten, 16.80 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Hans ten Doornkrat staunt über dieses Bilderbuch: Es habe die Kunst zum Thema und sei selbst ein Kunstwerk, freut er sich über die Illustration von "Han Gan und das Wunderpferd". Absolut gelungen sei das Buch nicht nur, weil Chen Jianghong seine Originale auf Seide malt, sondern auch, weil er die in der buddhistisch geprägten Kunst so bedeutsame Spannung zwischen Leere und Detailliertheit gekonnt auf die Seitenfolge übertrage. Auch die Typografie nehme den Rhythmus auf. Erzählt wird die Geschichte von Han Gan, der schon als Kind leidenschaftlich gerne malt, später für seine Pferdebilder so bekannt wird, dass der Kaiser ihn zu sich bittet. Auf die Frage, warum er nur angebundene Pferde male, antwortet Han Gan, er wolle nicht, dass sie ihm wegliefen. Es geht also nicht nur um Können, sondern um Natur als Ideal der Kunst, folgert der Rezensent. Spätestens im Anhang erfährt dann der Leser, dass Han Gan wirklich existierte und ein chinesischer Maler des 8. Jahrhunderts war. Für den Rezensenten entzaubert diese Information nicht das Buch, sie verstärkt vielmehr das Staunen.

© Perlentaucher Medien GmbH