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George Steinmetz, Geophysiker und vielfach ausgezeichneter Fotograf, durchquerte einst während seines Studiums die Sahara. Seither lässt ihn die Wüste nicht mehr los. 25 Jahre überflog er mit seinem motorisierten Paraglider die extremsten Orte der Erde, um diese für "Wüsten von oben" zu dokumentieren. In den begleitenden Texten beschreibt er nicht nur die Landschaften, sondern auch die Abenteuer, die er während seiner Aufnahmen erlebte.

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Produktbeschreibung
George Steinmetz, Geophysiker und vielfach ausgezeichneter Fotograf, durchquerte einst während seines Studiums die Sahara. Seither lässt ihn die Wüste nicht mehr los. 25 Jahre überflog er mit seinem motorisierten Paraglider die extremsten Orte der Erde, um diese für "Wüsten von oben" zu dokumentieren. In den begleitenden Texten beschreibt er nicht nur die Landschaften, sondern auch die Abenteuer, die er während seiner Aufnahmen erlebte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2012

Im Tiefflug über die Wüste
George Steinmetz hat 15 Jahre lang die trockensten Regionen der Erde fotografiert – von einem
motorisierten Gleitschirm aus. Um seinen Traum zu verwirklichen, musste er viele Abenteuer bestehen
VON HANS GASSER
Von oben. Alles wird heute von oben fotografiert. Die Vogelperspektive fasziniert den Menschen seit je, Buchverlage und Kinomacher fanden in den vergangenen Jahren verstärkt Gefallen daran. Wenn dann ein Bildband erscheint mit dem Titel „Wüsten von oben“, so ist der Aha-Effekt relativ gering. Schon hundertmal gesehen – denkt man. Doch was der US-amerikanische Fotograf George Steinmetz da mit Hilfe eines motorisierten Gleitschirms und einer an Besessenheit grenzenden Hartnäckigkeit in 15 Jahren produziert hat, ist schon von besonderer Qualität. Steinmetz, der für National Geographic und GEO arbeitet, hatte sich zum Ziel gesetzt, sämtliche hyperariden Regionen dieser Erde zu fotografieren, also die trockensten aller Wüsten. Er hat es geschafft. Und er lebt noch.
  Letzteres ist wohl die größere Leistung. Denn nicht nur, dass diese Wüsten oft in Ländern liegen, die kein großes Interesse daran verspüren, einem Amerikaner ein Visum auszustellen, geschweige denn, ihn ihr Land mit einem Gleitschirm aus der Luft fotografieren zu lassen, Iran etwa oder Libyen. Auch sind diese Wüsten von Wetterextremen geprägt, die einen Motor-Gleitschirm nicht als ideales Verkehrsmittel erscheinen lassen. Steinmetz ist mehrmals abgestürzt, mal auf die harte Kruste iranischer Salzseen, mal in den Pazifik, mal in einen der wenigen Bäume am Rand der Taklamakan. Immer ist er mit Platzwunden oder Fingerbrüchen davongekommen. „Die Aufnahmen habe ich mir hart erkämpfen müssen“, schreibt er dazu in einem der ziemlich unterhaltsamen Beiträge über die Abenteuer, die den Fotos vorausgegangen sind. „Aber bei der Umsetzung meines Traums gab es kein Nein.“
  Die dabei entstandenen Fotos bestechen durch eine besondere Perspektive, halb menschlich, halb die eines Vogels. Auf vielen Bildern ist der Horizont mit abgebildet, sie erhalten dadurch eine Dreidimensionalität, die der streng vertikalen Draufsicht abgeht. Steinmetz, dem studierten Geophysiker, geht es darum, diese einzigartigen Landschaften zu zeigen und auch zu erklären, wie sie entstanden sind, ob das nun die riesige Caldera eines Vulkans in der libyschen Wüste, die Laguna Colorada in Bolivien oder die Dachterrassenwüste der algerischen Stadt Beni Isguen ist – es sind fast Forschungsaufnahmen, nur eben solche mit äußerst mehrheitsfähigem Inhalt. Selten sind auch Tiere oder Menschen zu sehen, kunstvoll drapierte FKK-Urlauber am Strand des Toten Meers oder Feldarbeiter in Timbuktu. Steinmetz erzählt von ihnen umso mehr in seinen Texten. „Wenn sie mich fliegen sehen – die meisten haben noch nie einen Gleitschirm gesehen – und mitbekommen, welche Widrigkeiten ich in Kauf nehme, um Fotos von ihrer Heimat zu machen, entsteht zwischen uns ein besonderes Verhältnis, das uns jenseits von Kultur, Religion und Weltpolitik verbindet.“
  
George Steinmetz: Wüsten von oben. Frederking & Thaler Verlag, München 2012. 352 Seiten, 230 Abbildungen, 59 Euro.
Im Tiefflug über Flamingos
in der Laguna Colorada
in Bolivien, zur riesigen Vulkan-Caldera Waw an-Namus in Libyen oder über die
Dachterrassenwüste der algerischen Stadt Beni Isguen:
Der Geophysiker Steinmetz
hat oft seine Gesundheit hintangestellt, wenn es darum ging, möglichst perfekte Bilder
der hyperariden, also
trockensten, Zonen der Erde zu machen. Von den Abenteuern, die dafür zwangsläufig
nötig waren,erzählt Steinmetz mindestens so anschaulich, wie manche seiner Fotos die
Erdgeschichte dieser
Landschaften präsentieren.
FOTOS:
 GEORGE STEINMETZ
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans Gasser beteuert, dass man es bei George Steinmetz' Wüstenband nicht mit den üblichen Aufnahmen aus der Vogelperspektive zu tun hat und zeigt sich ziemlich begeistert. Der amerikanische Fotograf hat es sich zur Aufgabe gemacht, von einem motorisierten Gleitschirm aus sämtliche Wüsten der Welt zu fotografieren und hat dabei auch Gefahr für Leib und Leben nicht gescheut, erklärt der Rezensent. Nicht nur die im Laufe von 15 Jahren entstandenen Fotos sind spektakulär, unter anderem, weil der Fotograf oft mit der Einbeziehung der Horizontlinie seinen Fotos etwas Dreidimensionales gibt, wie der Rezensent schwärmt. Sehr gern hat er auch die Begleittexte gelesen, die erzählen, unter welchen Umständen dem Autor die Aufnahmen gelungen sind, was nicht nur überaus spannend, sondern oft auch sehr amüsant sind, wie Gasser betont.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2013

Den Sand zu Füßen

Der renommierte Fotograf und Geologe George Steinmetz hat eine spektakuläre Art entwickelt, die Welt von oben zu sehen. Mit seinem motorisierten Gleitschirm bewegt er sich, ohne dass er Start- und Landeflächen benötigte, in unwegsamstem Gelände über Berg und Tal. In niederer Höhe, so dass er Details genauer als aus dem Flugzeug und dennoch ein Rundum-Panorama erfassen kann. In den letzten fünfzehn Jahren hat er bei seinem leidenschaftlichen Unternehmen auch ein souveränes Verhältnis zu Risiken aller Art entwickelt - und er hat gute Kontakte geknüpft, die man braucht, um Länder wie Afghanistan, Libyen, Iran oder China überfliegen zu dürfen. In kurzen Begleittexten berichtet Steinmetz davon. Am Anfang stand der Traum, einmal die Sahara von oben zu fotografieren. Am Ende ging es darum, sämtliche Wüsten der Erde in ihrer extremen Unterschiedlichkeit und Vielfalt aufzunehmen: die gigantischen Dünen der Badain-Jaran-Wüste, die Schwefelquellen im Afar-Dreieck, das Bizarre der antarktischen Einöden. Das großformatige Buch präsentiert nun Bilder von selten zu sehender Schönheit, Eigenart und Attraktion. Aus der Draufsicht wirkt alles monumental - und seltsam künstlich. Die atemberaubenden Farben und Formen nähern sich abstrakten Strukturen. Natur scheint sich in zeitlose Anmut zu verwandeln. Die Erde wird zu einem Kunstwerk. Pflanzen und Tiere, etwa die Kamelkarawanen, die sich zu perlenden Linien formieren, unterstützen diesen Zauber. Da landet man schnell bei Vokabeln der Ästhetik und Kunstgeschichte: Harmonie, Symmetrie, ungegenständliche Malerei. Auf das Tückische einer sich selbst genügenden und dadurch auch rasch erschöpfenden Schönheit, deren Wirkung Kant als Überdruss bezeichnete, antwortete die ästhetische Theorie mit dem Wechsel zur Leitkategorie des Interessanten. Steinmetz begegnet dieser Gefahr durch seine Bildunterschriften, die dem Leser knapp geologische, historische, wirtschafts- und sozialpolitische Informationen liefern. Das Grandiose seiner Bilder macht er durch diesen Perspektivenwechsel zum Katalysator für weitergehendes Interesse. Jede einzelne Wahrnehmung eröffnet den Spielraum für eine Nachdenklichkeit über den hier gar nicht so blauen Planeten.

lem

"Wüsten von oben" von George Steinmetz, mit einem Vorwort von Uwe George. Frederking & Thaler, München 2012. 352 Seiten, etwa 30 Farbfotografien. Gebunden, 59 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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