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2 Kundenbewertungen

Möpse, die Schnäpse trinken, Igel, die vorm Spiegel stehn, Schnecken, die in Wecken stecken.... Die Welt des James Krüss ist bunt und voller absurd-komischer Überraschungen. Einen großen Sack mit lustigen Geschichten für Kinder hat der Bayerische Rundfunk aufgebunden und ausgeschüttelt. Mit dabei sind die Erzählungen vom schwarzen Schaf, vom Frosch, der trotz vieler Mühen keine Nachtigall wird oder vom Jungen mit Namen Monika. Gesprochen mit großer Lust und Laune werden sie von Christine Diensberg, Nikolaus Benda und Herbert Bötticher, und dazu gibt es schwungvolle Musik zum Mitklatschen.

Produktbeschreibung
Möpse, die Schnäpse trinken, Igel, die vorm Spiegel stehn, Schnecken, die in Wecken stecken.... Die Welt des James Krüss ist bunt und voller absurd-komischer Überraschungen. Einen großen Sack mit lustigen Geschichten für Kinder hat der Bayerische Rundfunk aufgebunden und ausgeschüttelt. Mit dabei sind die Erzählungen vom schwarzen Schaf, vom Frosch, der trotz vieler Mühen keine Nachtigall wird oder vom Jungen mit Namen Monika. Gesprochen mit großer Lust und Laune werden sie von Christine Diensberg, Nikolaus Benda und Herbert Bötticher, und dazu gibt es schwungvolle Musik zum Mitklatschen.
Autorenporträt
James Krüss (1926-97), geb. in Helgoland, entschloss sich nach einem Lehrerstudium, Autor zu werden. Gefördert von Erich Kästner, lebte er lange in München, bevor seinen neuen Lebensmittelpunkt auf einer anderen Insel fand, Gran Canaria. Er hat zahlreiche Kinderbücher, Geschichten, Romane und vor allem immer wieder Gedichte geschrieben. Viele davon wurden Vorlagen für Bilderbücher. 1968 wurde James Krüss für sein Gesamtwerk mit der weltweit höchsten Auszeichnung für Kinder- und Jugendbücher bedacht, mit der Hans-Christian-Andersen-Medaille.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Mit Möpsen
Verdrehtes von James Krüss
Manche Gedichte, manche Strophen, manche Zeilen wird man sein Leben lang nicht mehr los – das sind die Urviecher der Poesie gewissermaßen, von den Kranichen des Ibykus bis zum Wiesel auf dem Kiesel (inmitten Bachgeriesel). Auch die diversen kleinen Horden und Herden gehören hierher, die in dem kleinen lyrischen Produkt von James Krüss aktiv werden, das der vorliegenden Gedicht-und-Geschichten-CD den Titel gab: „Wenn die Möpse Schnäpse trinken, wenn vorm Spiegel Igel stehn, wenn vor Föhren Bären winken, wenn die Ochsen boxen gehn ...”
Der Zoologie hat James Krüss, der große Reim- und Erzählkünstler, ganz besonders viele Facetten abgewinnen können, sogar ein eigenes „James’ Tierleben” hat er selbstbewusst fabriziert. Und weil man als Kinderbuchautor gewisse Verpflichtungen hat, endet das oben erwähnte Gedicht mit einem poetologisch-moralischen Fazit, mit einem Rekurs zur Rationalität: „Wenn die Möpse Schnäpse trinken etc. etc. ... dann entsteht zwar ein Gedicht, aber sinnvoll ist es nicht.”
Aber noch ist, poetologisch und überhaupt, die Frage von Sinn und Unsinn nicht entschieden. „Der wohltemperierte Leierkasten” heißt die Sammlung, der die Gedichte der CD entnommen sind – die uns diverse auf den Kopf gestellte Welten vorführt. Die unaufhörliche Drehbewegung, die Kurbelei macht dieses Instrument besonders vertrauenswürdig, gibt den Texten ihre hypnotische Kraft, einmal in Gang gesetzt, vertraut man sich den merkwürdigsten Kreationen und Kreaturen an. Sie nisten sich ein in der Phantasie, und man kann sich durchaus lebhaft des Bibers Fieberqualen ausmalen oder die Performance jenes Wals, der um des Reimes willen im Tal erscheint. Die Kraft der Sprache stachelt über den Reim die Imagination an und macht die Frage nach dem Sinn sekundär: „Ein Frosch ist keine Nachtigall. Drum kann er auch nicht singen. Und doch will er uns überall sein Lied als Ständchen bringen. Er quakt vom frühen Morgen an, er quakt ganz herzbewegend. Er quakt, weil er nicht singen kann, und hüpft so durch die Gegend.”
Am Ende scheinen gar postmoderne Kommunikationsansätze durch – etwa eine Inversion auf dem malträtierten Büchermarkt: „Kennt ihr schon die Stadt Tempone, wo Prinz Rückwärts residiert ... Bücher liest man dort vom Anfang bis zum Ende mit Genuss. Und dann bringt man sie dem Händler, der das Buch bezahlen muss.”
FRITZ GÖTTLER
JAMES KRÜSS: Wenn die Möpse Schnäpse trinken. Verdrehte Geschichten und vertauschte Gedichte. Sprecher: Christine Diensberg, Nikolaus Benda, Herbert Bötticher. Bayer. Rundfunk /Igel-Records, Dortmund 2003. 1 CD, 54 Minuten, 12, 70 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.04.2007

Leise weint die Meise
Wenn Ochsen boxen: James Krüss, illustriert von Alexandra Junge

In der zauberhaften Bilderbuchreihe des Aufbau-Verlags, die es jungen Zeichnern ermöglicht, zu altbekannten Texten neue Illustrationen zu zeichnen, die dann auch noch in ausgesprochen schöner Form (Halbleinen, Großformat) veröffentlicht werden, ist ein neues Juwel erschienen: "Wenn die Möpse Schnäpse trinken". James Krüss hat dieses Gedicht für sein 1965 erschienenes Buch "James' Tierleben" geschrieben, es mag vielleicht noch kein Klassiker der komischen Dichtung sein, doch es taugt allemal dazu. Denn nach den Anfangszeilen "Wenn die Möpse Schnäpse trinken, / Wenn vorm Spiegel Igel stehen, / Wenn vor Föhren Bären winken, / Wenn die Ochsen boxen geh'n" folgen noch acht weitere sich an derartigen Assonanzen berauschende Sätze, ehe das letzte Reimpaar die Sache kurz und knapp beendet: "Dann entsteht zwar ein Gedicht, / Aber sinnvoll ist es nicht!"

Natürlich hat Krüss gelogen. Er hatte selbst dermaßen viel Spaß an seiner Nonsense-Dichtung, dass allein darin schon ein Sinn zu finden wäre, und wer jemals diese vierzehn Zeilen, die sich leichter einprägen als so mancher Werbevers, vor kleinen Zuhörern aufgesagt hat, der dürfte für die nächste Zeit über mangelnde Beschäftigung nicht klagen.

Denn die eingängige Grundidee verlangt in Kinderaugen nach viel mehr. Bald jedoch wird der herausgeforderte Hobbyreimer merken, dass es gar nicht so einfach ist, Katzen kratzen zu lassen, Elefanten zu ihren Tanten zu schicken oder dem Okapi Kohlrabi zu verfüttern - zumindest nicht so sprachlich elegant, wie Krüss es vorgemacht hat. Und so steckt denn auch ein Sinn darin zu erkennen, dass auch Unsinn einiges an Überlegung braucht.

Wozu aber diese Verse noch bebildern? Na, damit Alexandra Junge uns ein Schlussbild malen kann, das dem Gedicht noch eine neue Deutung abgewinnt. Wie man fiebernde Biber, leise weinende Meisen oder Schnecken, die in Wecken stecken, zeichnet, das kann man sich denken - auch wenn die junge Illustratorin dadurch überrascht, dass sie jeweils noch Geschichten zu den Versen dazu erfindet und aufzeichnet: Die Meise weint leise, weil einer der Ihren eine Gans heiratet (ob sie aus Freude oder Mitleid weint, das dürfen wir uns selbst überlegen). Die Schnecken stecken in Wecken eines Elefantenfrühstücks (und das Entsetzen der Dickhäuterdame könnte auch daraus resultieren, dass die Weichtiere der bevorzugte Brotaufstrich ihres Gemahls sind). Und dass der Biber Fieber hat, ficht ihn gar nicht an. Denn nun hat ihn die Biberin rundum zu versorgen, und so dürfen wir deren besorgten Blick aufs Thermometer wohl eher als Ausdruck des eigenen Ungemachs als Pflegerin denn als Angst um den sich hinten wohlig im Bett räkelnden erkrankten Artgenossen deuten.

Aber das Beste - und das will dann doch einiges heißen - ist eben das Schlussbild, das also zur Zeile "Aber sinnvoll ist es nicht". Denn da sieht man das Publikum des zuvor in Gestalt eines Maulwurfs aufgetretenen Dichters: eine riesige Menagerie von überwiegend ratlosen Tieren, unter denen sich allerdings zwei köstlich amüsieren: ein Erdmännchen und ein Hund. Es sind die kleinsten unter all den Nashörnern, Pavianen, Bären, Koalas, Zebras oder Dachsen, doch gerade sie haben den größten Spaß. Und so ist es ja im wirklichen Leben tatsächlich. Das kann man selten über ein Bilderbuch sagen. Und dass der bekannt kurzsichtige Maulwurf das alles gar nicht sehen kann und also einfach weiterdichten dürfte - das ist eine tolle Pointe.

ANDREAS PLATTHAUS

James Krüss: "Wenn die Möpse Schnäpse trinken". Mit Illustrationen von Alexandra Junge. Aufbau-Verlag, Berlin 2007. 32 S., Abb., geb., 15,- [Euro]. Für jedes Alter

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Fritz Göttler beschwört diejenigen Verse und Sätze der Literatur, die man sein ganzes Leben lang nicht mehr vergisst, und meint, die Gedichte von James Krüss hätten häufig auch so eine Qualität. Vor allem der Tierwelt habe der Jugendbuchautor "besonders viele Facetten" entlocken können, so der Rezensent angetan. Auch in diesen Texten, die aus der Gedichtsammlung "Der wohltemperierte Leierkasten" stammen, hat Göttler viele "merkwürdige Kreaturen" entdeckt. Der Rezensent bescheinigt den Gedichten eine geradezu "hypnotische Kraft". Sie regen die Phantasie so an, dass die Frage nach "Sinn" zweitrangig werde.

© Perlentaucher Medien GmbH